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0225 - Das Lavamonster

0225 - Das Lavamonster

Titel: 0225 - Das Lavamonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fremdes Leben opfern, um einen magischen Erfolg zu erringen. Und so zehrten die Zaubereien dann stets an den eigenen Kräften.
    Cesare Aprea brauchte kein Blutopfer, aber auch keine eigene Kraft. Er hatte nach vielen Forschungen andere Mittel und Wege gefunden. Er zapfte die Elemente der Natur an. In der vergangenen Nacht war dies anders gewesen, aber da ging es auch nicht um solche Kleinigkeiten wie Dämonenbeschwörungen, sondern darum, einen Dämon zu schaffen.
    Aber was Aprea jetzt tat, war wirklich eine Kleinigkeit.
    Er malte die Zeichen in den Sand, zog um sich den schützenden Kreis mit Drudenfuß und begann, die beschwörenden Worte zu sprechen. Längst kannte er sie auswendig. Und die Kraft erwachte.
    In unmittelbarer Ufernähe begann das Wasser zu gefrieren. Eine dünne Eisschicht bildete sich.
    Der Kahlköpfige rief seinen namenlosen Dämon.
    ***
    Unwillkürlich zuckte Professor Zamorra zusammen. Daß sich das Amulett erwärmte, bedeutete, daß sich eine dämonische oder starke schwarzmagische Kraft in der Nähe befand.
    Sofort erwachte seine Aufmerksamkeit. War der Dämon Lucia auf der Spur? Hatte sie ihn unwissentlich herangelockt?
    Das war natürlich ganz in Zamorras Sinn! So brauchte er den Burschen nicht erst umständlich zu suchen. Dennoch mußte er vorsichtig sein. Auch der Lava-Dämon war bestimmt nicht völlig unvorbereitet…
    Zamorra musterte Lucia. Jetzt, bei Tageslicht, sah sie ganz anders aus als in der Nacht. Teris Kleid brachte ihre Weiblichkeit hervorragend zur Geltung.
    »Hallo«, sagte Lucia.
    »Hallo«, erwiderte Zamorra. Er sah, wie Teri sich erhob. »Bin gleich wieder da«, murmelte sie und wollte eine Bewegung machen.
    »Warte noch einen Moment«, bat Nicole.
    Der Ernst in ihrer Stimme fiel Zamorra auf, auch, daß sie Lucia jetzt auswich. Warum? Was war passiert? Was stimmte nicht?
    Nicole schien irgend etwas zu fühlen. Aber was? Die Nähe des Dämons? Aber der mußte doch draußen lauern.
    Teri Rhekens Augen wurden schmal.
    »Was hast du gesehen, Lucia?« fragte Zamorra und ließ sein Amulett nicht mehr los. Zu der Erwärmung begann es jetzt noch leicht zu vibrieren. Gefahr, die stärker wurde!
    Lucia sah in die Runde und schenkte Teri einen nachdenklichen Blick. »Bin ich hier in eine Orgie geplatzt?« fragte sie vorsichtig an. »Ich wollte euch nicht stören.«
    Die nackte Druidin lachte auf. »Du störst nicht. Wir besprachen gerade etwas«, sagte sie.
    Lucia sah Zamorra an und das Amulett vor seiner Brust, das er berührte. »Was ist das?« fragte sie merklich unruhig.
    Der Parapsychologe ging nicht darauf ein. Etwas warnte ihn. Hier stimmte etwas nicht. In seinem Unterbewußtsein schrillte eine Alarmglocke. Nicole mußte es schon früher gespürt haben. Hatte sie deshalb Teri gebeten, noch zu bleiben?
    »Was hast du beobachtet?« wiederholte Zamorra seine Frage.
    »Den Teufel«, sagte Lucia. »Ich habe den Feuerteufel wieder gesehen.«
    »Wo? Und was tat er?« fragte Zamorra verblüfft.
    Lucias Verhalten paßte nicht zu dem, was sie sagte. In der Nacht war sie nach der Begegnung mit dem Lava-Dämon verängstigt und unsicher. Nun ging sie fast lässig-locker darüber hinweg!
    »Er tötete«, sagte sie.
    »Laß dir doch nicht jede Einzelheit aus der Nase ziehen«, sagte Nicole vorwurfsvoll. »Wer wurde getötet? Wann? Und wo ist der Dämon jetzt?«
    Teri Rhekens Augen weiteten sich etwas, das Grün der Pupillen wurde intensiver.
    »Er ist - hier!«
    ***
    Zamorra reagierte sofort und riß das Amulett endgültig unter dem Hemd hervor. Lucia von dem Dämon besessen…
    Aber es kam anders, als er dachte.
    Sie stand direkt vor ihm. Beide Arme flogen hoch, die Hände zu Fäusten geballt, und trafen seine Schultern. Fast glaubte er die Schlüsselbeine knirschen zu hören, schrie auf und taumelte zurück. Das Amulett entfiel den kraftlos werdenden Händen.
    Dann wirbelte Lucia herum.
    Aber sie war nicht nur von dem Dämon besessen - sie war der Dämon! Und schon setzte der Umwandlungsprozeß ein!
    Lucia wurde größer - und glatter…
    »Zurück!« warnte Teri Rheken. »Nicht anfassen, Nicole!«
    Zamorras Gefährtin sprang zur Seite. Die Druidin selbst brachte sich ebenfalls in vorübergehende Sicherheit, weil sie die nächste war, der sich der Lava-Dämon annahm. Aufglühende Hände griffen nach ihr. Flammen umtanzten die Lava.
    Zwischen Teris Fingern sprangen Funken auf. Eine unsichtbare Kraft faßte nach dem Dämon, verlangsamte seine Bewegungen. Das Gesicht der Druidin verzerrte

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