Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Chance wegzukommen.«
    »Und jetzt?«
    »Ich telefoniere mit dem Alten.«
    Sir James mußte irgendwie geahnt haben, daß da noch etwas auf ihn zukam, denn er hatte neben dem Telefon gesessen und hob bereits beim ersten Durchläuten ab.
    »Sir, wir haben den Initiator«, begann ich mit einer guten Meldung und vernahm die Zustimmung meines Chefs. Danach jedoch bekam er die negativen Neuigkeiten schonungslos von mir unter die Weste gejubelt. Sir James hörte zu. Kein Wort des Vorwurfs drang über seine Lippen. Er erkundigte sich nur danach, ob wir tatsächlich festsaßen.
    »So ist es, Sir, ohne Hilfe bekommen wir den Silbergrauen nicht mehr flott.«
    »Soll ich einen Hubschrauber schicken?«
    Ich lächelte, denn der Alte hatte noch immer sehr gute Ideen.
    »Das wäre natürlich ideal, Sir.«
    »All right, geben Sie Ihren Standort durch.«
    Ich tat es, so gut ich konnte. Danach beschäftigten wir uns mit den Bienen. Sir James sah die Gefahr. Er schätzte sie auch richtig ein, denn er wollte Alarm geben.
    »Großalarm?« fragte ich.
    »Ja. Allerdings nur bei der Polizei. Man soll den Himmel beobachten und auch die großen Straßen unter Kontrolle halten. Irgendwie werden die Bienen sich bemerkbar machen. Es kann zu einer Panik kommen, die uns den Weg zur richtigen Stelle weist.«
    Der Vorschlag war gut, wenn er auch Risiken in sich barg. Aber ohne Risiko lief eben nichts, nicht in diesem verdammten Fall, der uns so auf den Nägeln brannte.
    Ich holte tief Luft. »Wann ungefähr könnte der Hubschrauber bei uns sein?«
    »Ich machte die Männer sofort mobil. Rechnen Sie mit einer Viertelstunde, John, und wir halten zudem Kontakt.«
    Mein Chef wünschte uns noch alles Gute, und seine Stimme klang belegt, das hatte ich deutlich herausgehört. Suko wartete neben dem Wagen. Er hatte nicht alles mitbekommen, was gesprochen worden war, und so erklärte ich ihm, was ich mit Sir James vereinbart hatte.
    »Ein Hubschrauber ist ausgezeichnet«, sagte er und warf einen Blick auf unseren Gefangenen. »Sollen wir ihn mitnehmen?«
    Ich schaute auf den Kerl, der sich hingesetzt hatte und breit grinste. »Nein, den lasse ich von einem Streifenwagen abholen. Wahrscheinlich wird er den Rest seines Lebens in einer Klinik verbringen, wo er meiner Ansicht nach auch hingehört.«
    »Klinik! Klinik!« schrie Braddock.
    »Nicht in eine Klinik, ich will in einen Käfig, denn ich bin eine Biene!« Er begann irre zu lachen, so daß wir uns schaudernd abwandten. Diesem Mann war nicht mehr zu helfen.
    ***
    Sie flogen der City entgegen!
    Voran die gewaltige menschengroße Riesenbiene. Ihre übergroßen Flügel bewegten sich hektisch, aber in einem stetigen Rhythmus und gleicher Vibration. Ein seltsam hell klingendes Rauschen war zu hören, als sie durch die Luft schwirrte und den Weg angab, den auch ihre drei Begleiter zu fliegen hatten.
    Drei waren es nur. Einer lag tot und verwest irgendwo auf einem Acker. Die Königin hatte genau gesehen, wie zwei Männer ihre Dienerin erschossen hatten, mit seltsam hellen Kugeln, die das mutierte Leben radikal zerstörten.
    Aber sie würden die Männer finden, das hatte sie sich fest vorgenommen, und dann bekamen sie keine Chance. Vielleicht brauchte sie auch nicht zu suchen, denn die beiden würden sicherlich von allein ankommen, das waren die richtigen Jäger.
    Sie sah die Lichter.
    Unter ihnen glitzerte und strahlte es. Manche Leuchtpunkte lagen sehr tief, verschmolzen fast mit dem Boden, andere wiederum standen höher in der Luft und bildeten regelrechte Muster, die eine leuchtende Geometrie zeigten oder sich wie Perlen auf einem schnurgeraden Band aneinander reihten.
    Es war schwül und drückend. Ein Gewitter lag in der Luft. Noch war kein fernes Wetterleuchten zu erkennen, aber es hatten sich erste Wolken gebildet. Hauchdünn nur schwebten sie über den Bienen, kleine Inseln in einem Meer der Schwärze.
    Die Königin selbstverständlich an der Spitze, hinter ihr die Dienerinnen, wobei sie ein Dreieck bildeten, das vom Boden aus jedoch nicht zu sehen war.
    Aber die Bienen sahen. Vor allen Dingen das Licht, denn sie wußten mit ihrem sicheren Instinkt, daß Licht Leben bedeutet, und Leben, das waren Menschen — Opfer!
    Und Opfer brauchten die Bienen, um ihren schrecklichen Keim zu säen. So sah es aus, und sie würden sich durch nichts und von keinem abhalten lassen.
    So flogen sie weiter und suchten sich ihr Ziel aus. Aber sie wurden bemerkt. Schon längst hatten ihre normalen Artgenossen die Schwingungen

Weitere Kostenlose Bücher