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0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bereits weg, so daß der Schraubenschlüssel zum zweitenmal nur die Sitzkante traf.
    Ich fiel zu Boden und setzte mich auf mein Hinterteil. Blitzschnell drehte ich mich, denn es fielen auch Schüsse.
    Suko hatte gefeuert.
    Etwa fünf Schritte von mir und dem umgekippten Lastwagen stand er entfernt, die Beretta hielt er im Anschlag und er feuerte auf die gefährlichen Mörderbienen, die sich über uns in der Luft befanden. Vier von ihnen sahen so aus wie die Biene in der Wohnung von Mrs. Whiteside, eine andere jedoch, die fünfte, raubte uns fast den Atem, als wir sie betrachteten.
    Es war grauenhaft…
    Sie war gewaltig, so groß wie ein Mensch, und sie schwebte etwa vier Yards über uns. Ein gefährliches Monstrum, das nicht ruhig flog, sondern ein heftiges Summen ausstieß, das mich schon an das Brummen eines Flugzeuges erinnerte.
    Grauenvoll war diese Mutation anzusehen, mit gewaltigen Flügeln, die auch hier irgendwie gläsern wirkten und einen lichtreflektierenden grünen Panzer bildeten.
    Suko hatte eine Biene getroffen.
    Sie torkelte durch die Luft, aus einer Wunde quoll eine undefinierbare, geleeartige Masse, die in einem langen Faden zu Boden rann und dort in dicken Tropfen niederfiel.
    Auch ich griff in die Auseinandersetzung ein, kam auf die Füße, zog die Beretta, die ich vorhin weggesteckt hatte und suchte ebenfalls ein Ziel.
    Das gelang mir nicht. Als hätten die Bienen erkannt, daß sich ihnen eine unheimliche Gefahr näherte, so zogen sie sich zurück, stiegen blitzschnell und steil in den dunklen Himmel und wurden schon bald von der Finsternis verschluckt, so daß wir sie nicht mehr sehen konnten.
    Die Bienen flohen oder aber formierten sich zu einem neuen Angriff. So gut es ging, suchten Suko und ich mit unseren Blicken den Himmel ab, doch von den Mordinsekten war nichts zu sehen.
    Ich hob die Schultern. Diese Bewegung sagte alles. Dann ging ich an die Rückseite des Wagens und warf einen Blick auf die Ladefläche.
    Beide Türen waren aufgeplatzt. Auch die der Käfige. Braddock hatte den Wagen in der Tat raffiniert umgebaut und alles vorbereitet.
    Ich ging rasch wieder zurück, da die Zeit doch sehr drängte, denn ich dachte auch daran, daß Braddock sich noch auf freiem Fuß befand. Ich hörte ihn greinen.
    Gegen Suko war er nicht angekommen. Als ich die offene Wagentür am Führerhaus erreichte, zog der Chinese den Imker soeben hervor. Neben Sukos Füßen lag der Schraubenschlüssel, den Braddock sicherlich gegen den Inspektor eingesetzt hatte.
    Er war noch immer nicht am Ende, wehrte sich, indem er um sich schlug und auch trat, so daß Suko Mühe hatte, ihn zu bändigen.
    Bis ich kurzen Prozeß machte und dem Mann Handschellen anlegte. Erst jetzt wurde er ruhiger, hockte sich auf den Boden und stierte zwischen seine Beine.
    »Wisch dir mal das Blut ab«, sagte Suko, bevor er den Gefangenen packte und auf die Beine stellte.
    Erst jetzt spürte ich wieder die Schmerzen an meiner Nase. Ich tastete über das Nasenbein und versuchte festzustellen, ob etwas gebrochen war. Zum Glück nicht. Zwar hatte ich nicht gerade Knochen aus Stahl, aber meiner hatte den Schlag ausgehalten.
    Suko kümmerte sich um Shawn Braddock. Er hatte ihn am Nacken gepackt und schob ihn vor sich her, während wir auf den Bentley zugingen und dabei unsere Fragen stellten.
    »Wo wollen die Bienen hin?« fragte Suko.
    Braddock lachte nur und schüttelte seinen Kopf mit der weißen Mähne. »Rede!« knurrte ich.
    Er lachte so hoch und kichernd wie ein kleines Kind. »Weg!« hechelte er, »sie fliegen weg.«
    »Ohne Ziel?«
    »London ist groß!«
    Da hatte er ein wahres Wort gesprochen, und mir ging diese Antwort verdammt unter die Haut.
    In London standen den verfluchten Mordbienen alle Türen offen, da konnten sie Unheil anrichten, sich über die ahnungslosen Menschen stürzen und ein Chaos verbreiten.
    Wir erreichten unseren Wagen. Schräg stand er im Graben. Jetzt konnte ich nur darauf vertrauen, daß man beim Bau des Autos gute Materialien verwendet hatte und der Silbergraue nicht mit einem Achsenbruch liegengeblieben war.
    Während Suko auf den Gefangenen achtete, schaute ich mir die Bescherung an.
    Nein, da war nichts mehr zu machen. Mit diesem Fahrzeug würden wir die Strecke nach London nicht schaffen, denn ohne Hilfsmittel bekamen wir ihn nicht aus dem Graben.
    Verfluchter Mist, denn inzwischen näherten sich die Bienen bereits der City.
    Ich drängte mich nur halb aus dem Fahrzeug und schaute schräg zu Suko hoch. »Keine

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