0225 - Rendezvous im Weltall
Gefühl dafür angeeignet, wie rasch das, was Cole Harper eine Energieblase nannte, vorrückte und die Geräte zum Verschwinden brachte. Jetzt stellte er fest, daß die weite Halle viel leerer war, als er es erwartet hatte. Er nahm sich eine Minute Zeit und stellte fest, daß die Front der Blase tatsächlich weitaus schneller vorrückte, als es bislang der Fall gewesen war.
Das brachte ihn auf die Beine. In ein paar Minuten war die Halle leer, dann konnten die Robots ungehindert angreifen. Sie mußten so schnell wie möglich verschwinden, sonst waren sie verloren! Er stürzte in den Schaltraum und half Cole auf. Mit hastigen Worten erklärte er die Lage. Cole versuchte ein schwaches Lächeln und versicherte, er fühle sich in Ordnung.
In der Halle sah Pol, daß er keine Sekunde zu früh gehandelt hatte. Nur noch eine Handvoll Geräte waren übriggeblieben. Die unsichtbare Wand bewegte sich jetzt fast mit der Geschwindigkeit eines Fußgängers.
Cole kletterte als erster durch das Loch, das Pol in die Rückwand der Gerätekammer gebrannt hatte. Er stellte sich ein wenig ungeschickt an und stieß die verletzte Schulter an. Pol hörte ihn scharf einatmen und sah, wie er schwankte. Er packte ihn bei den Hüften, um ihn vor dem Sturz zu bewahren. Cole wandte ihm ein leichenblasses Gesicht zu, die Zähne tief in die Unterlippe gegraben, und schüttelte den Kopf.
So rasch sie konnten, drangen sie bis zum vorderen Ende der Kammer vor. Pol öffnete vorsichtig das Schott. Von rechts her kam nach wie vor der summende, klappernde Lärm, den die Roboter verursachten. Links schien die Luft rein. Er schob Cole vor sich her. Der Mann mußte entsetzliche Schmerzen haben. Es war ihm kaum möglich, die Schritte zu koordinieren.
Er stolperte mehr, als daß er ging. Es war keine Zeit, ihn zu fragen, wohin der Gang führte. Pol mußte es darauf ankommen lassen. Irgendwo würde sich ein Liftschacht finden, oder eine Rampe, die zu einem anderen Deck führte. Sie mußten die Roboter so weit wie möglich hinter sich lassen und zur Peripherie des Schiffes vorstoßen. Wenn ihnen das gelang, dann konnten sie sich verstecken und warten, bis die Leute der PLOPHEIA an Bord kamen.
Nach zehn Metern erreichten sie einen breiten Gang, auf den der Korridor, der von der Lagerhalle herkam, rechtwinklig mündete.
Pol hielt unschlüssig an. „Wohin?" fragte er. „Rechts", knurrte Cole zwischen den Zähnen hindurch.
Seine Wunde war aufgebrochen. Blut lief über die verkrusteten Ränder des Einschußlochs. Pol fragte sich besorgt, wie lange er noch aushalten könnte. Er war nur ein Hominide, aber er besaß soviel Ähnlichkeit mit dem wirklichen Cole Harper, daß Pol es nicht über sich gebracht hätte, ihn irgendwo zurückzulassen.
Sie nahmen den Gang nach rechts. Pol glaubte, die Anordnung der Korridore und Gänge jetzt zu verstehen. Die Hauptlagerhalle war zum Zentrum des Schiffs unsymmetrisch angebracht. Ihr Mittelpunkt lag schräg unterhalb des Schiffsschwerpunkts. sie entfernten sich von der Halle und bewegten sich auf einen der großen Lastschächte zu, die von den Bodenschleusen aus ins Innere des Schiffes führten. Sie brauchten sich nur durch den Schacht sinken zu lassen und würden in einer der Bodenschleusen landen. Pols Optimismus wuchs. Noch waren sie lange nicht verloren. Noch ein paar Minuten, dann befanden sie sich in Sicherheit.
Er hatte kaum zu Ende gedacht, da dröhnte ein donnernder Schlag durch den metallenen Leib des Schiffes. Der Boden hob sich wie unter der Wucht eines Erdbebens. Cole stürzte, und Pol verlor wertvolle Sekunden damit, ihn aufzuheben. Von irgendwoher, wahrscheinlich durch den Lastenschacht, drang der Lärm wilden Kampfes. Pol hörte das Summen und Poltern von Robotern und das Fauchen von Strahlwaffen. Er hatte bis jetzt geglaubt, die Robots vor dem Eingang zur Hauptlagerhalle seien die einzigen, die sich an Bord befanden. Jetzt wurde er eines Besseren belehrt.
Auf einem der höherliegenden Decks war ein verzweifelter Kampf im Gang. Wahrscheinlich setzten die Maahks auch gegen Halgor Sörlund und seine drei Begleiter Roboter ein.
Cole war jetzt dicht vor dem Zusammenbruch. Pol zerrte ihn hinter sich her. Der Gang beschrieb eine sanfte Biegung. Der Lärm von oben her wurde deutlicher. Pol sah die weite Öffnung des Lastenschachts. Er griff Cole um die Hüfte und trug ihn den Rest des Weges.
Er war noch vier oder fünf Meter vom Schacht entfernt, als das geschah, was alle seine Hoffnungen zunichte machte. Er
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