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0226 - Die Parasprinter

Titel: 0226 - Die Parasprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hoffen, daß man anschließend eine bekannte Konstellation entdeckte. Haymet el Jafrin war noch nie in solche Schwierigkeiten geraten. Er sah sich die Umgebung an, runzelte die Stirn, schaute blinzelnd auf das Abbild des Doppelsterns und meinte mürrisch: „Da haben sich die Burschen sicher nicht verkrochen. Geoffrey, nehmen Sie Kurs auf den roten Riesen."
    Es gab keine Widerrede. Die DUDET nahm erneut Fahrt auf und tauchte nur Minuten später in das Normaluniversum zurück.
    Der rote Stern füllte die Bildschirme aus. Er stand nur noch zehn Milliarden Kilometer entfernt.
    „Orten", befahl el Jafrin. „Wir umfliegen den Atomofen mit vier Manövern. Sehen Sie sich erst diesen Ausschnitt an."
    Wieder begannen die Geräte des Städtekreuzers zu spielen - und diesmal wurden seine Impulse aufgenommen.
    Auf einem riesigen Schiff, das der DUDET vielfach überlegen war, heulten erneut die Alarmsirenen.
    Die Besatzung eilte auf ihre Gefechtsstationen, Grek-1 verlor keine Sekunde lang die Übersicht. Der von der Positronik mit 0,001 Prozent bezifferte Fall war eingetreten. Irgendein neugieriger Fremder hatte das Bestätigungssignal aufgefangen und es infolge seines geringen Abstandes einpeilen können.
    Für Rakal Woolver bedeutete der Vollalarm das Ende aller Pläne. Nachdem er seinen seelischen Schock über den Tod des Bruders und das Erscheinen des Duplo überwunden hatte, waren zwei neue Schwierigkeiten aufgetaucht.
    Die eine wäre mit Geduld zu überwinden gewesen, die andere brachte den Tod. Rakal hatte seit drei Stunden versucht, in die Funkzentrale einzudringen. Jedesmal war er durch die Roboter davon abgehalten worden. Er hatte sich in einen unbesetzten Nebenraum zurückgezogen. Nach der Rematerialisierung hatte er bemerkt, daß sein Luftregenerator die Strapazen einer ständigen Ent und Wiederverstofflichung nicht ausgehalten hatte. Der Materialfehler lag wahrscheinlich im Druckminderungsventil, das den frischen Sauerstoff in den Helm zu leiten hatte.
    Der Regenerator stand unter einem Druck von dreihundert atü.
    Rakal konnte es nicht wagen, das elektromagnetisch gesteuerte Ventil mit der Hand zu bedienen. Daher bekam er nicht mehr genügend Luft.
    Hier und da schoß ein Schwall in den Helm, und dann kam gar nichts mehr. Zur Zeit des neuen Vollalarms stand Rakal schwer atmend und dem Erstickungstod nahe hinter der Trennwand des Geräteraumes. Er hatte sich dazu entschlossen, im Funkraum zu materialisieren, so schnell als möglich das Feuer auf die Roboter zu eröffnen und dann zu versuchen, einen Sender einzuschalten.
    Er wußte, daß er so gut wie keine Chance hatte, aber selbst die geringste Aussicht auf Rettung war immer noch besser als der sichere Tod.
    Seine Gesichtsfarbe wechselte zu einem ungesunden Blaugrün.
    Der Regenerator saugte die ausgeatmeten Giftstoffe ab. Da der Nachschub an Frischluft fehlte" entstand eine Unterdruckzone, die Rakal zusätzlich belastete.
    Er zog die Waffe aus dem Halfter, schaltete sie auf Thermostrahl um und stellte die Bündelungsautomatik ein. Er mußte schnell, treffsicher und energiereich schießen.
    In diesem Augenblick registrierte sein Parahirn das Auftreffen eines hyperschnellen Impulses. Rakal fuhr zusammen. Der Impuls war eindeutig von außen gekommen. Er raffte sich mit letzter Kraft auf, konzentrierte sich voll auf die überlichtschnelle Schwingung und fädelte sich ein, als der nächste Impuls aus einer kreisenden Suchantenne auf die Schutzschirme des Maahk-Schiffes prallte.
    Rakal hatte alles riskiert. Er wußte nicht, von wem der Hyperimpuls ausgeschickt wurde. Es war ihm in diesem Augenblick auch gleichgültig. Wenn die Besatzung des unbekannten Schiffes humanoid war, mußte sie Sauerstoff atmen.
    Nur darauf kam es jetzt an. Die Maahks registrierten den Tasterimpuls ebenfalls. Die sofort anspringende Auswertungspositronik stellte jedoch fest, daß die hyperschnelle Welle als Echobildner unbrauchbar war. Sie wurde von der Gravitationsstrahlung der roten Sonne so nachhaltig verzerrt und absorbiert, daß man es wagen konnte, ruhig auf Position zu bleiben. Grek-1 verlor nicht die Ruhe. Er wartete! Wenn der Fremde angriff, würde man sich zu wehren wissen.
    Die DUDET stand klar und deutlich auf den Ortungsschirmen des Riesenraumers. Grek hatte Zeit. Der Fremde war allein gekommen. Wenn er noch näher herankam, um ein vielleicht verwischt einlaufendes Echo genauer zu untersuchen, würde er im Bruchteil einer Sekunde in eine Atomwolke verwandelt werden.
    Major Haymet

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