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0227 - Der Duplo und sein Schatten

Titel: 0227 - Der Duplo und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bord des Schiffes gekommen war.
    Der Duplo des Mutanten wußte ebenfalls nichts von den parapsychischen Fähigkeiten des Original-Körpers. Auch das Wissen um seinen Bruder Rakal fehlte ihm. Der Multi-Duplikator hatte nicht vermocht, die auf fünfdimensionaler Basis beruhenden Fertigkeiten Tronar Woolvers auf den Doppelgänger zu übertragen.
    Grek 1 arbeitete einen sicheren Plan aus. Er dachte an alles. Es gab keinen Denkfehler in seinem Vorhaben. Außerdem existierte noch die Sicherheitsschaltung im Körper des Duplos. Jede ernsthafte Gefahr würde die Vernichtung des falschen USO- Agenten herbeiführen.
    Unter diesen Umständen, so glaubte Grek 1, konnte es zu keinen Rückschlägen kommen.
    Er würde den falschen Tronar Woolver zu den Terranern schicken. In kurzer Zeit würde er auf diesem Weg wichtige Informationen erhalten.
    Grek-1 beglückwünschte sich zu seinem Einfall. Die Terraner würden staunen, auf welche Weise sie ihren Agenten zurückerhielten. Aber nicht nur die Terraner, dachte Grek 1 versonnen. Auch die Akonen...
    Der Kommandant des akonischen schweren Kreuzers ASTAGUN, der Akone Kal-Rah, wußte nicht, daß er nur noch zwei Tage zu leben hatte. Mit arroganter Miene betrat er die Kommandozentrale des von ihm befehligten Raumschiffes.
    Die Raumfahrer, die gerade in der Zentrale Dienst hatten, sprangen auf und verbeugten sich ehrerbietig vor ihrem Kommandanten. Kal-Rah galt als leicht erregbarer Vorgesetzter.
    Kal-Rah machte eine lässige Handbewegung. Die Männer nahmen wieder ihre Plätze ein. Kal-Rah ging bis zum Kartentisch in der Mitte der Zentrale.
    Für einen Akonen war er auffallend klein und korpulent. Dieses Mißgeschick versuchte er durch hohe Stiefel wettzumachen, auf deren Sohlen er Metallbeschläge befestigt hatte.
    So konnte man Kal-Rah hören, lange bevor er einen Raum betrat.
    Kal-Rah trug einen farbenreichen Umhang, den er mit einer goldenen Spange über der rechten Schulter befestigt hatte.
    „Wir haben neue Befehle erhalten", erklärte er. Seine Leute schwiegen diszipliniert. „Die ASTAGUN wird ihren Kurs ändern und sich in die Randbezirke des Kugelsternhaufens begeben.
    Wahrscheinlich wird ein größerer Einsatz im Zentrum der Galaxis vorbereitet." Kal-Rah lächelte verächtlich. „Es wird Zeit, daß wir den Einfluß der Terraner in diesem Gebiet zerschlagen."
    Kal-Rah gab die neuen Koordinaten bekannt. Die Bordkomputer würden den Kurs berechnen.
    Der Akone konnte nicht wissen, daß es ein Kurs in den Tod war.
    Er sagte: „Ich glaube, daß man die ASTAGUN wegen der besonderen Fähigkeiten ihrer Besatzung ausgewählt hat."
    Er wandte sich vom Kartentisch ab und ging zum Kommandosessel. Bei jedem Schritt knallten seine Stiefel auf den Boden. Es klang wie Pistolenschüsse.
    Schritte kamen über den Gang. Rakal Woolver fuhr von seinem Lager auf. Sein Herzschlag beschleunigte sich.
    Das ist er! schoß es durch sein Gehirn.
    Gleich darauf ging der Unbekannte an Rakals Zimmer vorüber.
    Die Schritte verklangen irgendwo im Gebäude. Seufzend sank Woolver auf das Bett zurück. Die Reaktion seiner Nerven setzte ein, und er begann zu zittern.
    Das halte ich nicht mehr lange aus, dachte er gequält. Als er sich etwas beruhigt hatte, stand er auf, um sich aus einer Karaffe ein Glas Wein einzugießen. Seit er wieder auf Kahalo war, hatte er sich bereits zweimal betrunken. Doch der Alkohol konnte seine düsteren Gedanken nicht vertreiben.
    Rakal Woolver setzte das Glas an die Lippen und trank. Die Qualität des Weines war ihm gleichgültig, er trank ihn wie Wasser.
    Auf dem Tisch lagen einige Bücher, die er sich aus der Bibliothek besorgt hatte. Er hatte sogar Filmkassetten und Musikspulen, um seine Gedanken abzulenken. Doch nichts half. Rakal Woolver wartete auf seinen Bruder.
    Nicht auf den Tronar Woolver, mit dem er sich gemeinsam an Bord des Maahk-Schiffes gewagt hatte. Nicht auf den Tronar Woolver, mit dem ihn seit ihrer Geburt eine für unzertrennbar gehaltene parapsychische Gemeinsamkeit verbunden hatte. Und nicht auf den Tronar Woolver, mit dem er zusammen die ausgedehnten Wälder auf Imart durchstreift hatte.
    Rakal Woolver wartete auf Tronar Woolver, den Duplo.
    Er wartete auf einen Mann, der wie sein Bruder aussehen, aber nie die Fähigkeiten Tronars besitzen konnte.
    Er wartete auf ein Ungeheuer. Mit einer heftigen Bewegung stellte Rakal das Glas auf den Tisch zurück. Der Wein in der Karaffe schwappte über und erzeugte einige dunkle Flecken auf dem hellen Tischtuch.
    Der

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