0227 - Der Duplo und sein Schatten
Grek 1. Den Kommandanten des Raumschiffes erkannte er seltsamerweise.
Grek-1 unterschied sich äußerlich nicht von den anderen Maahks.
Aber er strahlte irgend etwas aus, was die anderen nicht besaßen.
Grek-1 war eine starke Persönlichkeit.
Mitten im Raum blieb Tronar Woolver stehen. Seine Blicke fielen auf die Testgeräte, mit denen man ihn schon gequält hatte, um herauszufinden, warum es in seinem Gedächtnis Lücken gab.
Grek-1 sagte: „Wir haben dich schon erwartet, Woolver. Es wird Zeit, das wir vorankommen." Der Duplo hob den Kopf. „Fühlst du dich schwach?" erkundigte sich einer der Wissenschaftler. „Funktioniert dein Sauerstoffaggregat vielleicht nicht richtig?"
„Es ist nichts", sagte Woolver. „Es ist alles in Ordnung," Im stillen überlegte er, ob er sich nicht eine tiefe Wunde im Gesicht beibringen sollte, damit er sich auf diese Weise von seinem Original unterschied. Es fiel ihm jedoch ein, daß es ein dupliziertes Gesicht war, das die Narbe dann entstellen würde.
„Nun gut", sagte Grek-1, während er langsam auf den Duplo zukam. „Wir wollen anfangen."
„Ich bin bereit", erklärte Tronar Woolvers Duplikat.
Hinter dem Kommandanten sah er wieder die Gespensterarmee der tausend oder mehr Tronar Woolvers entstehen. Sie kamen hintereinander aus dem Multi-Duplikator. In ihren Gesichtern lag ein gehetzter Ausdruck. Neben dem Vervielfältiger stand ein Maahk und zeichnete für jeden neu entstandenen Woolver einen schwarzen Strich auf den Boden.
Die Woolvers nahmen hinter Grek-1 Aufstellung und stierten den Duplo an.
„Wir wollen uns noch einmal über alles unterhalten und dann mit der Ausführung meines Planes beginnen", sagte Grek 1. Die Woolver-Armee löste sich auf.
Der Duplo konzentrierte sich. Er durfte nicht nachlässig sein.
Grek 1 konnte leicht ungeduldig werden. Es war für den Maahk leicht, das Todesurteil über einen Duplo zu fällen.
Er hat einen Plan, dachte Woolver. Und ich muß ihn wahrscheinlich ausführen. Dazu hatte man ihn produziert.
Grek-1 hatte den Duplo Tronar Woolver bereits zum Tode verurteilt. Nicht aus Bösartigkeit, sondern einfach deshalb, weil er ihn zur Ausführung eines wichtigen Planes benötigte.
Seit dem geheimnisvollen Eintreffen Tronar Woolvers an Bord des Raumschiffes war Grek-1 nicht mehr so siegessicher wie zuvor. Im Gegenteil, er war gezwungen, völlig neue Methoden zur Erreichung seines Zieles anzuwenden. Als vorsichtiger Mann hatte er beschlossen, die Einschaltung der Impulsweiche aufzuschieben, bis er genau wußte, wie der Terraner an Bord gekommen war. Es wäre jetzt durchaus möglich gewesen, weitere Maahk-Schiffe aus dem Sonnentransmitter herauszuholen und sie unbemerkt im galaktischen Raum materialisieren zu lassen.
Grek-1 sah jedoch ein Risiko darin, unter den gegenwärtigen Umständen das verabredete Signal an die wartende Maahk-Flotte im Horror-System abzustrahlen. Zunächst einmal mußte er herausfinden, wie ein terranischer Agent an Bord des Raumschiffes gelangen konnte.
Nicht nur das, Grek-1 wollte das Duplikat jenes Agenten für die Zwecke der Maahks einsetzen.
Der Kommandant blickte auf den vor ihm stehenden Mann in seinem Druckanzug. Nicht die geringste Einzelheit unterschied diesen Duplo von dem echten Tronar Woolver, der in die Gefangenschaft der Maahks geraten war.
„Dein Original war Spezialist einer Organisation, die von den Terranern als USO bezeichnet wird", stellte Grek-1 fest. Wie immer leitete er das Verhör. Er verließ sich lieber auf seine eigene Logik, als auf die langatmigen Feststellungen der Wissenschaftler.
„Das ist richtig", stimmte der falsche Woolver zu.
„Leiter dieser Organisation ist ein Arkonide", fuhr Grek 1 fort. Die Erwähnung eines Arkoniden genügte, um den alten Haß in ihm wachzurufen. In Grek 1 war das Wissen um den Krieg seines Volkes mit den Arkoniden verankert.
„Sein Name ist Atlan", berichtete der Duplo in einwandfreiem Kraahmak. „Mein Original wurde von Lordadmiral Atlan dem terranischen Abwehrdienst zur Verfügung gestellt."
„Das läßt darauf schließen, daß dein Original besondere Fähigkeiten besaß", sagte Grek-1. „Entweder wurden diese Fähigkeiten durch den Duplikator nicht übertragen, oder du kannst dich ihrer nicht erinnern,"
„Das ist unmöglich", wandte einer der Techniker ein. „Der Duplikator kann keinen Fehler begehen. Der Duplo ist ein genaues Ebenbild des Terraners, der uns in die Hände fiel. Alle Fähigkeiten, die das Original besaß, sind auf
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