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0227 - Der Duplo und sein Schatten

Titel: 0227 - Der Duplo und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fest.
    „Es ist bedeutungslos", sagte der Duplo müde. „Die ständigen Verhöre sind sehr anstrengend," Er blickte den Maahk aufmerksam an und versuchte irgendwelche Merkmale festzustellen, an denen er ihn identifizieren konnte. Er gab es gleich wieder auf, Maahks sahen alle gleich aus. Auch für einen Duplo. „Wer bist du?"
    erkundigte er sich. „Grek Zweiundvierzig", erwiderte der Maahk. „Wir müssen uns beeilen. Die Wissenschaftler erwarten dich."
    Der falsche Woolver drückte die Tür hinter sich zu. Einen Augenblick lehnte er sich dagegen. Der Gang vor ihm war so, hell erleuchtet, daß das Licht seinen Augen wehtat, „Vorwärts!" befahl der Maahk Hundesohn! dachte Tronar Woolver. Dann setzte er sich in Bewegung. Er fragte sich, wie es möglich war, daß er den Maahks gegenüber ein Pflichtgefühl empfand. Er tat widerspruchslos, was sie ihm befahlen. Er tat es teilweise aus Angst. Wenn er einen Befehl verweigerte, mußte er sterben. Jede Auflehnung, jede falsche Handlung und jede Gefahr einer Entdeckung durch eventuelle Gegner würden die Sicherheitsschaltung aktivieren. Sobald sie in Funktion trat, würde der Duplo sich auflösen.
    Vieles, was Tronar Woolver tat, geschah aus Angst. Man hatte ihn aus Kohlenstoff und Eiweißmolekülen zusammengefügt und ihn zum Leben erweckt. Von einem Moment zum anderen hatte er zu denken begonnen. So sehr ihn dieses Leben auch anwiderte - er fürchtete, daß er es verlieren könnte.
    Das war aber nicht alles. Auf eine ihm unerklärliche Weise war er während des Duplizierungsvorgangs konditioniert worden. Zwar sah er deshalb seine Hersteller nicht als Freunde an, aber die Terraner waren nach dem ihm aufgezwungenen Denk und Verhaltensschema Feinde.
    Am Ende des Ganges hielt der Maahk ihn an. Er deutete auf ein Transportband. Woolver sprang auf und wurde davongetragen.
    Der Maahk blieb hinter ihm, um ihn zu bewachen. Die Maahks gingen einfach kein Risiko ein. Sie dachten an alles. Sie planten logisch und rechneten mit jeder Eventualität. Nur selten machten sie Fehler.
    Tronar Woolvers Duplikat war ihr größter. „Abspringen!" rief Grek 42. Woolver hüpfte vom Transportband und stand vor einem Antigravtunnel. Im Innern war es dunkel. Er fürchtete die Dunkelheit. Der Tod war dunkel. Grauenhaft, an den Tod zu denken. „In den Schacht, Woolver!" befahl Grek 42.
    Wieviel von diesen Burschen gibt es überhaupt? fragte sich der Duplo. Komische Art, sich mit Nummern zu identifizieren.
    Guten Morgen, Grek Zweihunderttausendvierhundertdreiundvierzig! So ein Blödsinn!
    Woolver stolperte in den Tunnel. Der schwere Druckanzug ließ ihn sofort das Gleichgewicht verlieren, Irgendwo hinter ihm schwebte der Maahk, eine formlose, dunkle Masse. Der Tunnel schien kein Ende zu nehmen. Woolver wunderte sich, daß man nie gegen eine Wand stieß, obwohl man vollkommen unkontrolliert dahinflog.
    Wie oft wollte man ihn überhaupt noch verhören? Er hatte den Wissenschaftlern und Grek-1 schließlich alles berichtet, woran er sich erinnern konnte.
    Vor ihm wurde es hell. Wenn es nur etwas schneller gehen würde. Zu seinem Erstaunen landete er auf den Füßen, und nicht, wie beim letztenmal, auf dem Bauch. Er stand am Ende des Tunnels und wartete, daß der Maahk erschien. Grek 42 setzte geschickt auf. Über das Summen unsichtbarer Maschinen hinweg erklang seine Stimme: „Dort entlang, Woolver!"
    Der Duplo erinnerte sich an den Weg. Er ging ihn jetzt zum drittenmal. Zweimal hatten sie ihn schon verhört. Sie hatten irgend etwas mit ihm vor. Der teuflisch schlaue Grek-1 ließ kein Wesen grundlos duplizieren.
    Duplizieren! Was für ein Wort. Tronar Woolver, dupliziert am 2.
    Mai 2401.
    In den Papieren, die man dem echten Woolver entwendet hatte, stand, daß er im Jahre 2367 geboren war. Geboren...
    „Einen Augenblick, Woolver!" Der Maahk, der ihn zum Verhör führte, glitt an ihm vorüber. Trotz ihrer stämmigen Körper bewegten sich die Maahks ziemlich schnell. Jedenfalls schneller, als Woolver in seinem Schutzanzug vorangekommen wäre.
    „Warte auf mich!" ordnete Grek 42 an. Er verschwand durch eine Öffnung, die Woolver vorher nicht gesehen hatte. Hinter dem Maahk schloß sie sich wieder.
    Was haben sie mit mir vor? dachte der Duplo.
    Die Wand glitt auseinander. Zwei Maahks traten aus einem größeren Raum. „Hier herein, Woolver!" Wenn sie sich nur abgewöhnen könnten, ständig seinen Namen zu sagen. Sein Name? Pah! Ein Nichts besitzt keinen Namen.
    Woolver betrat den Raum und stand vor

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