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0227 - Stellas Rattenkeller

0227 - Stellas Rattenkeller

Titel: 0227 - Stellas Rattenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann hatte er genug erfahren, legte auf und schob mir den Zettel rüber.
    Stella Murdock war bei uns nicht registriert. Sie hatte sich also in ihrem bisherigen Leben keines Vergehens schuldig gemacht.
    Eigentlich hatten wir auch nichts anderes erwartet, obwohl ein seltsames Gefühl zurückblieb, denn sie wohnte in einer kleinen Straße zwischen dem Brompton Cemetery und dem. Stadion des FC Chelsea, also dicht am Tatort.
    Auch Suko war das aufgefallen, und er sprach mich darauf an.
    »Das ist in der Tat seltsam«, gab ich zu, »kann aber auch ein Zufall sein.«
    »Sicher. Trotzdem würde ich mir die Wohnung oder das Haus gern ansehen. Was meinst du?«
    »Wir fahren hin.«
    In diesem Augenblick kam Glenda Perkins zurück. Jetzt war es zu spät für einen Kaffee, denn wir hatten es eilig. Bei Glenda hinterließen wir die Adresse, falls sich irgend etwas ereignete, aber meine Sekretärin hatte noch eine Neuigkeit auf Lager.
    »Ich habe gehört, daß auf dem Friedhof etwas passiert ist«, sagte sie.
    »Und?«
    »Heute ist wieder eine Trauergemeinde von Ratten angegriffen worden.«
    »Wann war das?«
    »Ich war im Fernschreibraum, als die Meldung eintraf.« Sie nannte die ungefähre Uhrzeit.
    »Dann kann sie es nicht gewesen sein«, sagte Suko sofort. Wie auch ich hatte er sofort an Stella Murdock gedacht.
    »Hat es Verletzte gegeben?«
    Glenda hob die Schultern. »So genau weiß ich es nicht, John. Soll ich noch einmal nachhaken?«
    »Ja, tu das.«
    Glenda hängte sich an den Hörer und telefonierte zweimal im Haus herum. Schließlich bekam sie, was sie wissen wollte. Noch den Hörer in der Hand haltend, drehte sie sich zu mir um und schüttelte den Kopf. »Keine Toten, John.«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Andererseits dachte ich daran, daß wir der Rattenplage so schnell wie möglich Herr werden mußten, es würde sicherlich nicht nur mit Verletzungen abgehen, wie wir es bei Rafferty erlebt hatten.
    »Bleibt es bei unserem Plan?« erkundigte sich Suko.
    Ich sah keinen Grund, ihn umzustoßen, denn so richtig traute ich dieser Stella Murdock trotz allem nicht. Vielleicht war es auch nur eine reine Verlegenheitslösung, da wir nicht genau wußten, wo wir den Hebel ansetzen sollten.
    Auf der Fahrt mußte ich noch tanken, und so neigte sich der Nachmittag schon fast seinem Ende zu, als wir das Ziel erreichten.
    »Vielleicht ist sie schon im Haus«, vermutete Suko, als wir durch eine schmale Straße rollten, in der saubere Häuser standen.
    »Glaube ich nicht. In der Klinik wird sicherlich länger gearbeitet. Und wenn sie tatsächlich schon Feierabend hat, um so besser. Da können wir sie das fragen, was in der Klinik nicht ging.«
    So dachte auch Suko. Gemeinsam mit mir hielten wir Ausschau nach dem Haus Nummer 18.
    Wir fanden es fast am Ende der Straße, von wo wir bereits den Friedhof sehen konnten. Wie eine grüne Mauer schoben sich die Kronen der Bäume in den Sommerhimmel.
    Wir stiegen aus und sahen uns das kleine Häuschen erst einmal an. Die Fenster waren geschlossen. An den Wänden wuchs der Efeu hoch, als wären es erstarrte Schlangen. Die Dachziegel leuchteten rot, und zwischen dem Grün des Efeus sahen wir die hellen Farbstriche der Fachwerkbalken.
    »Das Haus kann man auch allein bewohnen«, meinte Suko und ging auf die kleine Treppe zu.
    Vom Grundstück nebenan beobachteten uns zwei Kinder. Sie hatten erst gespielt, jetzt blickten sie auf und schauten uns nach.
    Die Tür war verschlossen. Auf unser Klingeln meldete sich niemand, und Stella Murdock schien tatsächlich noch in der Klinik zu sein. Aber ich wollte sicher gehen und winkte die Kinder herbei.
    Zögernd kamen sie näher. Sie hatten uns auch noch nicht erreicht, als sie von einer Frau zurückgerufen wurden.
    Wir waren Fremde, ich sah es als verständlich an. Anderseits war es vielleicht gut, daß die Frau gekommen war. Sie konnte mir sicherlich mehr über Stella Murdock sagen.
    Über ein kurzes Rasenstück ging ich zu ihr und beruhigte sie erst einmal, indem ich mich auswies.
    »Ach von der Polizei sind sie«, sagte die Blondine und strich durch ihr Haar.
    »Ja, Madam. Es geht um Miß Murdock.«
    »Wieso? Hat sie etwas angestellt?« Neugierde blitzte in ihren Augen.
    Ich lachte. »Nein, nein, wir haben nur einige Fragen, die einen ihrer Patienten betreffen. Sie wissen sicherlich, wo sie beschäftigt ist.«
    Die Frau preßte ihren Finger gegen die Stirn. »Ja, sie arbeitete in einer Anstalt für Verrückte.«
    »So kann man es auch sagen. Aber wie ich

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