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0228 - Die Rache des Mutanten

Titel: 0228 - Die Rache des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß er die Menschen so weit bringen konnte, daß sie sich für alle Zeiten ungefährdet weiterentwickeln konnten. Atlan schlug die Augen auf und lächelte, als hätte er die Gedanken Rhodans erraten.
    Da erhielt Rhodan das Signal für das Eintreffen einer wichtigen Funkbotschaft und drehte den Sessel in die Normallage zurück. Er schaltete den Interkom ein und empfing direkt aus der Funkzentrale der CREST II einen gerade entschlüsselten Funkspruch.
    Er kam von den Wachschiffen rings um den Sonnensechseck- Transmitter und war nur sehr kurz: INVASIONSFLOTTE DER MAAHKS MATERIALISIERT.
    Die Nachricht war vom Kommandanten des Wachgeschwaders abgezeichnet, und es bestand kein Zweifel an ihrer Richtigkeit.
    Als Rhodan aufblickte, stand Atlan bereits neben ihm.
    „Es sieht so aus, als sei Woolver zu spät gekommen", sagte Rhodan gefaßt. „Nun wird es viel Arbeit für uns geben."
    „Das fürchte ich auch", sagte Atlan, der die Kampfkraft der Maahks besser einschätzen konnte als seine terranischen Freunde.
    Rhodan wollte gerade den Befehl zum Aufbruch des Verbandes geben, als eine zweite Botschaft über Hyperfunk ankam.
    Sie war wesentlich länger als die erste. Und phantastischer...
    Leutnant Frederick Bowden schaute benommen auf die Bildschirme innerhalb der Justierungsstation auf Kahalo und wartete darauf, daß die maahksche Angriffsflotte aus dem Sechseck, das die Transmittersonnen bildeten, hervorschießen und ausfächern würde.
    Obwohl der gesamte Vorgang nur wenige Minuten dauerte, dachte der Offizier an hundert verschiedene Dinge.
    Er fragte sich, wohin Kaalran verschwunden war. Hatte sein Adjutant die Nerven verloren, oder war er aus einem anderen Grund aus dem Raum gerannt? Bowden konnte sich der Einmaligkeit des Schauspiels auf den Bildschirmen nicht entziehen. Er wußte, daß er vielleicht den Beginn von Kahalos Untergang beobachtete.
    Die Schiffe der Maahks, Bowden schätzte ihre Zahl auf fünf- oder sechstausend, bildeten einen tödlichen Ring innerhalb des Sonnensechsecks. An Bord der Superraumer befanden sich genügend Waffen, um den größten Teil der terranischen Schiffe und alle Stützpunkte der Menschheit zu vernichten.
    Trotzdem verlor Bowden nicht jenen Fatalismus, mit dem er die Geschehnisse von Anfang an verfolgt hatte. Die Schutzmaßnahmen, die ringsum getroffen wurden, erschienen ihm höchst unsinnig. Er glich einem unheilbar Kranken, der mit unbeirrbarer Gleichgültigkeit auf den sicheren Tod wartete. Es war keine Resignation, die den Leutnant erfüllte, aber tief in seinem Bewußtsein spürte er die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage. Wenn die Maahks Kahalo massiert angriffen, dann würde diese Station bereits nach den ersten Sekunden zu bestehen aufhören.
    Nur einmal in seinem Leben war Bowden von einem ähnlichen Gefühl beherrscht worden. Damals hatte er einen Testflug mit einem für Planeten mit geringer Luftdichte hergestellten Gleiter durchgeführt. Während des Fluges hatte die Steuerung versagt, und Bowden, der sich aus der Kanzel katapultieren wollte, hatte feststellen müssen, daß auch die Schleudervorrichtung nicht mehr intakt war.
    Vollkommen still saß er in seinem Flugzeug, während der Boden rasend schnell auf ihn zukam, ohne die drängenden Rufe der Bodenstation zu beachten. Er versuchte, Einzelheiten der Landschaft unter sich zu erkennen, das Landefeld zum Beispiel oder die grauen, langgestreckten Schuppen. Er fragte sich sogar, wie die Maschine nach dem Aufschlag aussehen und ob sie Feuer fangen würde.
    Instinktiv klammerte er sich mit den Händen an der Steuerung fest, und plötzlich gehorchte das Flugzeug wieder und raste himmelwärts. Das war sein Ende als Testpilot gewesen, denn die Männer in der Bodenstation bezweifelten, daß er gute Nerven besaß. Sie wollten ihm einfach nicht glauben, daß er in seinem Sitz gehockt und über ganz alltägliche Dinge nachgedacht hatte.
    Vielleicht, überlegte Bowden, während er die Bildschirme beobachtete, ist mein Verhalten wirklich nicht normal. Er war durchaus in der Lage, Furcht zu empfinden, aber im Augenblick höchster Todesdrohung war dieses Gefühl verschwunden; gleichsam paralysiert und unbeteiligt verfolgte Frederick Bowden sein bevorstehendes Ende.
    Bowdens Gedanken wanderten aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück. Er betrachtete die vor ihm liegenden Papiere.
    Er zählte sie, er zählte sie jetzt. Es war etwas Makabres an einem Mann, der Papiere zählte, während eine gewaltige Invasionsflotte sich zum Angriff auf

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