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0228 - Die Rache des Mutanten

Titel: 0228 - Die Rache des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Rolle des Duplos spielen mußte, war vorüber.
    Mit einem Seufzer ließ er sich auf das Bett sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er dachte an Tronar, obwohl er es gar nicht wollte.
    Sein Blick fiel auf die Uhr über dem Tisch. Vor einer knappen Stunde war der 19. Mai 2401 zu Ende gegangen.
    Dr. Nardini fiel ihm ein. Inzwischen würde sich der Arzt beim Hauptquartier der Solaren Abwehr gemeldet haben. Hoffentlich hatte sich Nardini nicht dazu verleiten lassen, bei Antritt seiner neuen Arbeit einen seiner ausgefallenen Anzüge anzuziehen.
    Mit dem Gedanken an Dr. Nardini schlief Rakal Woolver ein, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Beine weit von sich gestreckt und jene kaum erkennbaren Linien der Müdigkeit um seinen Mund.
    So war es immer, dachte Rhodan.
    Da kehrte ein Mann von seinem Einsatz zurück, den er erfolgreich abgeschlossen hatte, und brachte eine Menge neuer Probleme mit. Immerhin war die Vernichtung der Invasionsflotte ein gutes Zeichen.
    Und das große Maahk-Schiff, wahrscheinlich die letzte Bastion des Gegners in der Milchstraße, kreiste nun manövrierunfähig um einen roten Riesenstern.
    Damit hätte eigentlich das Kapitel der Maahks abgeschlossen werden können, überlegte Rhodan. Aber er fühlte mit jener Sicherheit, die schon fast eine Vision war, daß noch irgend etwas geschehen würde.
    Mit unendlicher Geduld hatten die Maahks ihren Angriff vorbereitet. Schritt für Schritt hatten sie ausgeführt, bis sie ihrer Sache sicher zu sein glaubten.
    Es war ihr Pech, daß sie ausgerechnet Tronar Woolver dupliziert und den Duplo des Mutanten ins feindliche Lager geschickt hatten.
    Es war einer jener unglaublichen Zufälle, die den Kampf um die Milchstraße entscheiden konnten.
    „Wir dürfen die Maahks jetzt nicht unterschätzen, Perry", bemerkte Atlan, als hätte er Rhodans Gedanken erraten. „Sie haben zwar eine Niederlage erlitten, aber es steht nicht fest, ob sie jetzt ihre Pläne aufgeben. Meine Vorfahren glaubten oft genug, die Entscheidung erzwungen zu haben, bis neue Schiffe des Gegners sie eines Besseren belehrten. Die Maahks können verbissen an etwas festhalten. Ich erinnere mich, daß sie zerschossene Schiffswracks einigermaßen herrichteten und wieder in den Kampf schickten, obwohl diese fliegenden Särge meistens nur einige ungezielte Schüsse abgeben konnten, bevor wir sie endgültig vernichteten."
    „Vielleicht gelten bei diesem Kampf andere Voraussetzungen", meinte Rhodan.
    „Glaubst du, daß sich die Maahks geändert haben?" fragte Atlan skeptisch. keineswegs, aber wir kennen ihre Ziele nicht. Vielleicht ist ihnen der Preis zu hoch, den sie bezahlen sollen."
    Atlan stand auf und ging zum Panoramabildschirm hinüber, der von der riesenhaften Sonne fast ausgefüllt wurde. Das maahksche Schiff bildete nur einen winzigen Punkt, wenn es nicht auf der anderen Seite der Sonne verschwunden war.
    „Dort drüben kämpfen sie jetzt wahrscheinlich um ihr Leben", erklärte der Arkonide. „Seltsam - obgleich sie gefühlsarm sind, hängen sie ebenso am Leben wie jedes andere Wesen. Darin scheinen wir uns alle gleich zu sein."
    „Bis auf einen uralten Arkoniden, der über den Dingen steht", sagte Rhodan sarkastisch. Atlan ignorierte den Spott. Die Terraner, dachte er, waren ein junges Volk, das sich stürmisch entwickelte. Immer weiter dehnten sie sich von ihrem winzigen Sonnensystem aus. Aber gerade das würde früher oder später ihr Verhängnis sein. Denn wie sollten sie diese unermeßlichen Räume beherrschen, in die ihr Drang nach Erkenntnis sie trieb?
    Erst die eigene Galaxis und dann Andromeda. Und danach?
    Wieder ein anderer Sternennebel, eine Kluft zwischen zwei Milchstraßen oder irgendeine Sternenwolke. Irgend etwas würde immer existieren, um die Terraner zu locken. Sie würden dem Ruf der Sterne folgen und sich von ihrem winzigen Heimatplaneten immer weiter entfernen.
    Atlan hatte lange genug gelebt, um zu wissen, wie die Zukunft aussah. Aber es war sinnlos, den Terranern seine Einstellung klarzumachen. Sie würden ihn nicht verstehen, sie konnten ihn nicht verstehen.
    Warum dachten die Terraner nicht einmal daran, was jenseits dieses Universums lag? Warum versuchten sie sich nicht mit der Vorstellung vertraut zu machen, daß es noch unzählige Universen geben konnte, eingebettet in einem unfaßlichen Raum?
    Aber auch das, dachte Atlan, würde sie nicht aufhalten. Es entsprach nicht ihrer Mentalität, sich mit etwas abzufinden. Atlan kannte die Geschichte

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