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0229 - Der schwarze Druide

0229 - Der schwarze Druide

Titel: 0229 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nyell yenn vvwé!« sagte er.
    Teri erschauerte. »Nein«, flüsterte sie. »Nein… du kannst doch die Worte nicht benutzen… die Worte der Macht…«
    Er lachte höhnisch.
    »Ich wollte dir nur beweisen, daß ich sie kenne!« sagte er. »Aber sei unbesorgt, ich habe sie diesmal nicht aktiv gesprochen. Sie haben keine Wirkung. Aber bald werden sie Wirkung haben, wenn ich sie Merlin selbst entgegenschleudere… ihn mit seinen eigenen Waffen schlage…«
    »Du bist wahnsinnig!« schrie sie entsetzt und versuchte ihre Druiden-Kraft gegen ihn einzusetzen.
    Er war schneller. Er hatte mit ihrem Angriff längst gerechnet und blockte ihn ab. Seine Hand zückte die Sichel und durchschnitt damit den Bannstrahl, den Teri ihm entgegenschrie. Funken sprühten. Dann schlug der Schwarze zurück.
    Eine schwarze Wand umgab die Druidin und hüllte sie ein. Sie war von allem abgeschnitten, unfähig, noch eine Bewegung zu machen. Sie konnte nicht mehr entkommen. Ein zeitloser Sprung war unmöglich, weil sie dabei in Bewegung sein mußte.
    Sie versuchte, das düstere Gefängnis aufzubrechen, aber es gelang ihr nicht. Die Macht des Schwarzen war stärker.
    »Mit dir«, hörte sie ihn durch die Dunkelheit sagen, »habe ich etwas ganz Besonderes vor. Was hältst du davon, wenn ich dich präpariere und als magische Bombe zu Merlin schicke, um ihm seine unsichtbare Burg zu zerstören? Haha… aber jetzt werde ich Zamorra töten. Mit seiner eigenen Waffe - seinem Amulett!«
    Da begriff Teri, daß er sie geblufft hatte. Es war nicht verbraucht. Er hatte sie mit seinem Gerede verwirrt, hereingelegt.
    Aber jetzt war es zu spät.
    Schmerzhaft grell spürte sie den zeitlosen Sprung in ihrer unmittelbaren Nähe, mit dem der Schwarze Zamorras Arbeitszimmer verließ…
    ***
    Dies war der Augenblick, in dem Gryf erkannte, wie verfahren die Situation war. Alles ging so schief, wie es schiefer nicht gehen konnte. Aus Zamorras Gedanken erkannte er, was unten in der Halle geschah, und im nächsten Moment fühlte er den Sprung des Schwarzen.
    Er konnte sich nicht erst um Teri kümmern. Das hatte Zeit bis später. Gryf zog den Silberstab hervor, seine magische Waffe, die ein Geschenk Merlins war. Seit achttausend Jahren besaß er sie, und nie hatte sie ihn im Stich gelassen. Der Stab sah im passiven Zustand aus wie ein Kugelschreiber. Jetzt aber fuhr er von selbst auf eine Länge von einem halben Meter auseinander. Er glitzerte silbern und gefährlich.
    Gryf sprang.
    Neben der Sitzgruppe kam er an. Er sah vor sich Nicole und den Rattenmann, der sich gerade von ihr löste. Er hat zugebissen! durchfuhr es Gryf.
    »Na warte, Ratterich!« knurrte er. »Du wirst keinen Schaden mehr anrichten!« Er holte mit dem Silberstab aus und stieß wie mit einem Dolch zu.
    Der Stab drang in den Körper der Wer-Ratte ein.
    Der Untote bäumte sich auf und stieß einen pfeifenden Laut aus, so unsagbar schrill, daß das Glas des großen Eingangsportals klirrend zersprang. Und dabei handelte es sich um Panzerglas!
    Gryf glaubte zu gefrieren. Er riß die Hände hoch, preßte sie gegen die Ohren, aber es nützte ihm nichts.
    Alles um ihn herum erstarrte. Selbst der Schwarze Druide war für einige Sekunden wie gelähmt.
    Um den Rattenmann sprühten Funken. Silbriges Feuer umfloß seinen Körper, während er taumelte und nach dem Silberstab tastete. Er wollte ihn aus der Wunde herausziehen, aber er vermochte ihn nicht zu berühren.
    Dann brach er zusammen. Sein Kopf veränderte sich. Alles Rattenhafte schwand. Ein menschlicher Kopf blieb zurück, und das silbrige Feuer erlosch. Clement Ferracs Körper war endgültig erlöst.
    Gryf sprang vor. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich die gefesselte und gebissene Nicole zu verändern begann. Der Druide riß den Silberstab aus der Wunde des Toten und fuhr herum. Knallend zerrissen die Nylon-Fesseln. Nicole war noch stärker als der Rattenmann!
    Gryf zögerte. Vielleicht war Nicole doch noch zu retten? Aber er wußte, daß er verhindern mußte, daß sie sich auf ihn oder Zamorra stürzte. Er mußte sie vor sich selbst beschützen.
    Er schlug zu. Der Silberstab streifte sie. Wieder sprühten die Funken. Der Umwandlungsprozeß wurde gestoppt. Nicole schrie und griff sich mit beiden Händen an den Kopf. Dann brach sie zusammen. Aber sie blieb jetzt menschlich.
    Gryf fuhr herum.
    Aber er hatte zu lange gezögert. Er hatte sich zu lange ablenken lassen, dem geheimnisvollen Vorgang zu viel Aufmerksamkeit gewidmet. Das rächte sich jetzt.
    Der

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