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0229 - Der schwarze Druide

0229 - Der schwarze Druide

Titel: 0229 - Der schwarze Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß sein Gegner hier war!
    Langsam setzte sich Zamorra wieder in Bewegung. Eine wilde Entschlossenheit stieg in ihm auf, so viel wie möglich von dem Spuk zu beenden, ehe der Druide auftauchte. Er fixierte den Rattenmann. Der war der Gefährlichste von allen, weil er über Superkräfte verfügte, und ein einziger Biß der scharfen Zähne genügte, Zamorra oder Nicole ebenfalls mit dem Keim zu infizieren.
    Nein! Mich nicht! durchzuckte es Zamorra. Ich war bereits einmal infiziert! Ich besitze Abwehrstoffe gegen den Keim!
    Er ging auf die kleine Gruppe zu. Der Untote duckte sich etwas.
    »Na komm schon«, lockte Zamorra. »Komm, greif mich an! Versucht doch!« In Gedanken suchte er nach einer Zauberformel, mit der er dem Untoten zumindest schwer zusetzen konnte.
    »Nein«, sagte Raffael da. »Er wird dich nicht beißen, Zamorra. Sondern die Frau hier! Bleib, wo du bist!«
    Zamorra erstarrte. Damit hätte er rechnen müssen! Nicole war das Druckmittel.
    »Hört nicht auf ihn«, rief sie ihm zu. »Wenn du eine Möglichkeit hast, ihn fertigzumachen, dann tu’s! Der Keim ist später heilbar!«
    Zamorra erschauerte bei der Vorstellung, daß der Rattenmann seine Zähne in Nicoles sanfte Haut schlagen konnte. Obgleich sie vielleicht recht hatte - durfte er es nicht zulassen!
    Fieberhaft suchte er nach einer anderen Möglichkeit.
    Dann machte er einige schnelle Handbewegungen und rief einen weißmagischen Zauberspruch. Vielleicht konnte er damit Zeit gewinnen, den Rattenmann zur Seite schleudern…
    Er schmetterte die magische Kraft gegen den Untoten. Aber in diesem Moment machte Raffael einen Sprung vorwärts.
    Er geriet genau in die Flugbahn der geballten weißmagischen Kraft.
    Grell blitzte es in seinen Augen auf. Es war, als wollte die Welt untergehen, eine starke Explosion. Dunkle Blitze jagten aus den schwarzen, glühenden Augen, heulten schrill durch die Halle und rasten in das magische Kraftbündel hinein, fetzten es förmlich auseinander.
    Und doch kam etwas davon durch. Es traf aber nicht den Rattenmann, dem es zugedacht war, sondern Raffael selbst.
    Zamorra schrie entsetzt, als der alte Diener wie ein welkes Blatt durch den Raum gefegt wurde. Nur noch ein Bruchteil der weißen Energie wirkte, und doch war Raffael sofort außer Gefecht. Zamorra hatte selbst nicht geahnt, daß er so stark war. Das wollte er nicht!
    Raffael krachte gegen die Wand und brach dort zusammen.
    Und der Rattenmann beugte sich über Nicole - und biß zu!
    »Nein!« brüllte Zamorra. »Zurück, Bestie!«
    Wieder schrie er die Zauberformel.
    Aber noch ehe sich eine zweite magische Kugel bilden konnte, erschien der Schwarze Druide.
    Er war einfach da, stoppte die Bewegung, mit der er den zeitlosen Sprung durchführte, und riß beide Arme hoch. Etwas zuckte aus den gespreizten Fingern und traf Zamorra.
    Feuer rann durch seine Adern.
    Wie zuvor Raffael, so wurde jetzt Zamorra durch die Halle gefegt. Er kam vor einem der Sockel mit den Rüstungen zum Liegen.
    Das dröhnende Lachen des Schwarzen Druiden hallte auf. Wieder warf er etwas. Mit ungeheurer Geschwindigkeit jagte es durch die Luft auf Zamorra zu.
    Das Geschoß lebte und war eine der riesigen Ratten…
    ***
    Einige Minuten zuvor materialisierte Teri Rheken in Zamorras Arbeitszimmer. Sie rechnete nicht mehr damit, den Schwarzen Druiden hier anzutreffen, denn der mußte der Berechnung nach bereits auf dem Weg nach unten sein, um sich des Parapsychologen anzunehmen.
    Um so überraschter war sie, als sie den Schwarzen vor sich sah! Er saß in Zamorras Arbeitssessel und blickte die Druidin an.
    »Schau an«, sagte er kalt. »Wie ich es mir dachte: Zamorra kommt nicht allein. Clement hatte Recht. Wo steckt der andere?«
    »Wer bist du?« keuchte Teri auf.
    »Der Schwarze Druide!« sagte er. »Oder, wenn es dir besser gefällt: Victor de Blaussec.«
    Langsam erhob er sich, eine hagere, finstere Gestalt in schwarzer Kutte mit goldenem Gürtel, in dem die charakteristische Druidensichel steckte, Werkzeug und Waffe zugleich.
    Teri sah das Amulett auf dem Schreibtisch.
    De Blaussec bemerkte ihren Blick. Er lachte spöttisch.
    »Es nützt dir nichts«, sagte er. »Du kannst es nicht anwenden, weißt du? Es ist fast ausgebrannt. Zamorra machte einen Fehler, als er meine Lieblinge bei Morlaix auslöschte. Merlins Worte der Macht fraßen zu viel Energie. Es braucht noch einige Zeit, sich wieder zu erholen.«
    Langsam kam er hinter dem Arbeitstisch hervor.
    »Analh natrac‘h - ut vas bethat -doc‘h

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