0229 - Der Teufel locht das Höllenticket
Eine Sache kann einem' noch so auf den Nägeln brennen, der Körper fordert ab und zu auch sein Recht. Wir suchten uns also die nächste Kneipe, die uns geeignet erschien und bestellten irgendetwas. Nach dem Essen brummte Phil: »Wo machen wir jetzt weiter? In der Bronx, in Queens oder in Brooklyn?«
»Das will ich dir genau sagen«, erwiderte ich. »Wir machen in Manhattan weiter.«
»Aber da haben wir doch alle Snaccer-Geschäfte durch!«
»Ja. Aber dabei haben wir ja auch erfahren, dass sie genau über den Verkauf ihrer einzelnen Typen Buch führen. Wir fahren jetzt zurück zum Distriktgebäude und klemmen uns ans Telefon. Das geht schneller, als wenn wir von Geschäft zu Geschäft fahren. Wir lassen die Leute nachsehen, ob sie das in Frage kommende Paar verkauft haben. Kriegen wir am Telefon eine negative Auskunft, brauchen wir gar nicht erst hinzufahren, und kriegen wir eine positive, können wir immer noch persönlich aufkreuzen und nachhaken.«
»Das ist wahr«, stimmte Phil zu. »Also zurück ins Office!«
Wir zahlten, fuhren mit dem Jaguar zurück ins Distriktgebäude und klemmten uns ans Telefon. Phil nahm das dicke ' Verzeichnis von der Bronx, ich das von Brooklyn zur Hand. Wer zuerst mit seiner Liste durch war, sollte sich dann Queens vornehmen.
Ich hatte auf meinem Zettel gerade das vierte Snaccer-Geschäft in Brooklyn abgehakt und wählte die Nummer des fünften. Wie bei allen Snaccer-Geschäften bisher meldete sich sofort der Geschäftsführer am Telefon.
»Hier ist das FBI«, sagte ich. »Wir brauchen in einer sehr wichtigen Sache eine Auskunft von Ihnen!«
»Bitte sehr, ich stehe Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.«
»Der Snaccer-Konzern produziert Herren-Arbeitsschuhe…«, fing ich an und beschrieb die Schuhe, die vor mir auf dem Schreibtisch standen.
»Ja, ich weiß, welchen Typ Sie meinen«, unterbrach mich der Geschäftsführer schon nach wenigen Worten. »Dieser Schuh führt bei uns die Typenbezeichnung WS 21/4. Will das FBI etwa einen größeren Posten bestellen? Dann würde ich Ihnen doch raten…«
»Stopp«, unterbrach ich ihn jetzt. »Wir wollen von Ihnen wissen, ob in Ihrem Geschäft ein Paar solcher Schuhe innerhalb der letzten vierzehn Tage verkauft worden ist.«
»Das kann ich nachsehen lassen«-, sagte der Mann enttäuscht. »Aber es wird eine Weile dauern. Die Verkaufszettel sind natürlich alle abgeheftet, aber wir sortieren sie nur monatlich einmal nach Typen auseinander. Im Augenblick sind sie einfach der Verkauf sreihenfolge nach abgeheftet, sodass ich ein paar Hundert solcher Zettel prüfen lassen muss.«
»Wie lange wird es dauern, bis Sie es wissen?«
»Mindestens eine Viertelstunde.«
»Gut. Ich rufe Sie in ungefähr zwanzig Minuten wieder an.«
»Einverstanden. Ich lasse alle Zettel des Typs WS 21/4 heraussuchen.«.
Ich drückte die Gabel nieder, ließ sie wieder hochschnellen und wählte unterdessen schon die Nummer des sechsten Snaccer-Geschäfts in Brooklyn. Es musste wesentlich kleiner sein als das Geschäft vorher, denn hier erhielt ich meine gewünschte Auskunft innerhalb von vier Minuten. Sie war negativ, und ich rief den siebenten Laden an. Hier dauerte es ein bisschen länger. Beim achten sagte man mir wieder, es würde ungefähr eine halbe Stunde dauern. Ich erwiderte, dass ich in dieser Frist wieder anrufen würde, und wählte die Nummer des neunten Geschäfts. Auch hier bekam ich eine negative Auskunft, denn man hatte zwar viele Paar Schuhe dieser Art verkauft, aber sie waren samt und sonders kleinere Größen.
»Ich habe bis jetzt ungefähr vierzig Paar von dieser Sorte als verkauft gemeldet bekommen«, sagte ich zu Phil hinüber, ».aber alle waren kleinere Größen.«
»Ich habe ungefähr das gleiche Resultat«, nickte Phil. »Sieht so aus, als ob es in ganz New York keinen Menschen gäbe, der Arbeitsschuhe von dieser Größe bei Snaccer gekauft hat.«
»Warten wir es ab«, murmelte ich und wählte die Nummer des fünften Geschäfts noch einmal. »Na, wie sieht es aus?«, fragte ich, als sich der Geschäftsführer wieder gemeldet hatte.
»Wir haben insgesamt sechzehn Paar vom Typ WS 21/4 verkauft«, sagte der Mann. »Innerhalb der letzten beiden Wochen.«
»Haben Sie die Zettel vorliegen?«
»Ja, direkt vor mir.«
»Sie notieren doch auch die Größe«, sagte ich. »Suchen Sie mir doch einmal das Paar heraus mit der höchsten Größennummer.«
»Augenblick«, murmelte der Mann. Ich hörte Papier rascheln. Und dann kam die
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