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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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Mordkommission nennt für den Eintritt des Todes frühestens die Zeit etwa um Mitternacht. Frühestens!«
    »Das ist kein Widerspruch«, sagte Phil. »Sie haben Bill und Duff gegen sechs, als unsere beiden Kollegen hinter Eddy her waren, auf irgendeine Weise überwältigt, aber noch nicht getötet. Allerdings hatten sie bereits den Plan, sie umzubringen. Und da kam Eddy auf den Gedanken, die Polizei auf eine falsche Fährte zu locken. Er fuhr nach Brooklyn und kaufte sich diese Schuhe. Die Polizei sollte nach einem Mann fahnden, der Schuhgröße 45 hat.«
    »Hätte er die Schuhe ganz aus dem Spiel gelassen, wäre es, von ihm her gesehen, gescheiter gewesen« sagte ich. »Jetzt können wir ihm beweisen, dass er in der Sache mit drin hängen muss. Ohne die Schuhe hätten wir einen solchen Beweis noch nicht.«
    Phil grinste knapp.
    »Du kennst das doch«, sagte er. »Manchmal wollen Gangster ganz besonders schlau sein. Dann machen sie meistens die größten Fehler. Wer nicht von vornherein ein ganz raffinierter Junge ist, der sollte es lieber gar nicht versuchen, das vorzutäuschen. Damit fällt er bestimmt auf.«
    »Ein Glück, dass sich die wenigsten nach deinem Rat richten«, brummte ich grimmig. »Sonst würde es für uns noch schwieriger. Hast du schon einen Gangster gekannt, der nie einen Fehler machte?«
    »Nein«, sagte Phil entschieden. »Und den gibt es auch nicht. Den kann es nicht geben, weil es keinen Menschen gibt, der nicht hin und wieder einmal einen Fehler begeht.«
    Wir unterhielten uns noch eine Weile weiter über verschiedene Aspekte dieses Falles, aber wir kamen nicht etwa auf den blitzartigen, genialen Einfall, der auf einmal alles in ein helles Licht gerückt hätte. Im Gegenteil, unsere Gehirne mühten sich zwar redlich ab, aber je länger wir darüber nachdachten, umso weniger wussten wir, was wir nun noch hätten tun sollen. Da wir keine Hellseher waren, blieb uns nichts anderes übrig, als darauf zu warten, das einer von den rund dreiundzwanzigtausend Polizisten New Yorks irgendwo Eddy erkannte und uns sofort Bescheid geben würde.
    Im Dienstgebäude berichteten wir Mister High von der Schuhgeschichte.
    »Das ist jedenfalls ein nützliche Beweisstück für das Gericht«, sagte der Chef, »und das zu haben, ist auch schon etwas wert. Macht euch keine unnötigen Sorgen wegen Eddy! Früher oder später läuft der schon einem Polizisten über den Weg. Das kann er auf die Dauer gar nicht vermeiden. Es sei denn, er hätte so viel Geld, dass er sich die Flucht ins Ausland erlauben kann. Und selbst dann ließe sich über Interpol noch allerlei auf die Beine stellen. Legt euch erst einmal ein paar Stunden hin! Oder schlaft überhaupt die ganze Nacht! Morgen früh sieht dann alles schon wieder ganz anders aus.«
    Sein Rat war uns willkommen, denn wir hatten beide ein Stadium der Müdigkeit erreicht, wo wir uns kaum noch auf den Beinen halten konnten. Nur mit äußerster Willensanstrengung konnten wir unsere Augen überhaupt noch offen halten. Wir gaben in der Zentrale und dem Auskunftsschalter unten in der Halle Bescheid, dass wir im Bereitschaftsraum zu erreichen wären, falls jemand nach uns fragen sollte, und danach streckten wir- uns auf zwei Feldbetten aus. Wir hatten nur die Jacketts und die Schulterhalfter abgelegt. Ich zog noch die Wolldecke ein bisschen höher, und dann war ich auch schon weg…
    ***
    Als mich jemand an der Schulter rüttelte, war es mir, als wäre ich gerade erst eingeschlafen. Ich wälzte mich grunzend auf die andere Seite und war fest entschlossen, mich nicht stören zu lassen. Der Teufel mochte das ganze FBI holen. Ich war so herrlich müde, und unter der Decke war es so schön mollig, ich dachte nicht daran, die Augen aufzumachen.
    »He, Jerry«, rief eine ungeduldige Stimme. »Jerry, nun wach doch auf! In deinem Office sitzt ein Cop. Jerry, wach auf!«
    Der Henker mochte alle Cops der Erde holen. Was gingen mich überhaupt die Cops an? Ich war ein G-man, mit der Stadtpolizei hatte ich nichts zu tun. Und wenn mich unbedingt ein Cop sprechen wollte, sollte er in drei Tagen wiederkommen. Vielleicht war ich bis dahin ausgeschlafen.
    »Jerry!«, rief die ungeduldige Stimme wieder und drang nörgelnd bis in mein Bewusstsein, das aber noch immer von der Schläfrigkeit durchsetzt war. »Jerry, da ist ein Cop, der weiß, wo du Eddy finden kännst! He, zum Teufel, hörst du denn nicht?«
    Eddy… Der Name geisterte durch mein Unterbewusstsein. Eddy. Was für ein Eddy? Warum sollte

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