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0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieben kalt wie die der im Becken schwimmenden Fische. Er trug wie immer seinen dunkelgrauen hochgeschlossenen Anzug, der ihn ein wenig an einen Soldaten erinnerte. Das Haar war kurzgeschoren, eine Bürste, der Kopf wirkte eckig, die Haut hatte die Farbe von Beton. Solo Morasso, das Betongesicht.
    So hatte man ihn einmal genannt, damals, in Sizilien, als er noch Mafiafürst gewesen war. Auch heute hielt er die Verbindungen zu den Mafiosi aufrecht. Heute, als MenschDämon, verbreitete sein Name noch immer Angst und Schrecken.
    Dr. Tod streckte den Arm aus und griff nach der Schlinge. Er zog sie so nahe an den Beckenrand heran, daß es keine Schwierigkeiten geben würde, die Bewußtlose hineinzuhängen.
    »Faß mit an!« befahl er.
    Lady X verzog die Lippen. »Wüßte nicht, was ich lieber täte«, sagte sie und bückte sich.
    Gemeinsam hievten Dr. Tod und Lady X die bewußtlose Kara in die Höhe. »Am liebsten würde ich sie jetzt schon in das Becken stoßen«, sagte die Vampirin.
    »Das glaube ich dir. Aber man gibt so einen wertvollen Trumpf nicht zu leicht aus der Hand.«
    »Mal sehen, ob er sticht.«
    Es war für die beiden ziemlich mühevoll, die Schöne aus dem Totenreich in die Schlinge zu hängen. Man mußte sie unter die Achseln herführen, dann saß sie fest. Die Beine baumelten nach unten. Sehr stark durfte das Wasser im Becken nicht bewegt werden, dann schäumte es über die Füße der in der Schlinge hängenden Kara.
    »Ja, so ist es gut«, lobte und begutachtete Dr. Tod sein Werk. »Was meinst du, Lady X?«
    Die Untote war ebenfalls zufrieden. »Aber was ist, wenn Myxin hier eintrifft?«
    »Da habe ich noch den Nebel.«
    »Wieso…«
    »Ich werde mit Hilfe des Todesnebels einen Ring um die Festung ziehen. Da kommt der Magier nicht durch. Es gibt für ihn danach nur eine Möglichkeit. Er, als Teleporter, muß in das Zentrum dieser Anlage springen, und das ist eben hier.«
    Lady X dachte einen Moment über die Worte nach. »Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht.«
    »Sag ich doch.«
    »Aber der Todesnebel draußen kann auch die Zombies oder roten Vampire vernichten.«
    »Na und?«
    »Das wird Xorron und Vampiro-del-mar überhaupt nicht gefallen, sollte es eintreten.«
    »Sie können sich vorher zurückziehen, dazu gebe ich ihnen die Gelegenheit.«
    »Wie du meinst…« Die Scott drehte sich um und warf noch einen Blick auf die in der Schlinge hängende Kara. Es war der Moment, als die Schöne aus dem Totenreich die Augen aufschlug …
    ***
    Da war mein Kreuz!
    Ich hatte die Faust vorgestreckt, wollte mich nicht mehr auf langes Reden einlassen, sondern handeln. Dieses Wesen mußte vernichtet werden, bevor es richtig zuschlagen konnte.
    Und wie mein Kreuz reagieren konnte, das hatte ich bei Jerry Shayne erlebt.
    War Alassia vorhin noch so siegessicher gewesen, so sah sie sich nun mit einer Magie konfrontiert, gegen die sie kaum etwas ausrichten konnte. Zudem strahlte das Kreuz in meiner Hand auf. Aber auch Alassia reagierte. Ich schaute über das Kreuz hinweg und sah, wie sich ihre Augen veränderten. Sie füllten sich mit einer unheimlichen, tiefen Schwärze, die nicht nur auf die Augen beschränkt blieb, sondern sich ausbreitete und als Wolke die Herrin aus der Dunkelwelt umschwebte. Das war also diese schwarze Todeswolke. Ich hatte schreckliche Angst, daß sie die anderen Menschen in ihren Bann ziehen und zu schwarzem Staub auflösen würde. Deshalb mußte ich etwas tun, bevor die Wolke sich noch weiter ausbreitete.
    Mit langen Sätzen sprang ich vor und stürmte dabei in die Wolke hinein.
    Es war fantastisch. Mein Kreuz hieb eine regelrechte Schneise. Ein heller Tunnel entstand in der Wolke. Rechts und links davon waberte die Schwärze, aber sie wurde permanent durch zuckende Lichtexplosionen aufgerissen. Dann war die Wolke verschwunden. Wie ein zerplatzender Luftballon, so wurde sie in die verschiedensten Richtungen fortgeschleudert. Fetzen, die irgendwann vergingen.
    »Du hast eine sehr starke Waffe, John Sinclair«, sagte eine Stimme neben mir.
    Ich drehte mich um und schaute in das lächelnde Gesicht der Dämonin Alassia.
    Von wegen vernichtet! Nein, sie stand noch da und blickte mich spöttisch an. Der Wind hatte mit ihren langen Haaren gespielt und sie ein wenig zur Seite geweht, so daß ich ihren gut gewachsenen Körper bewundern konnte.
    »Du hast dem Kreuz widerstanden?« fragte ich lauernd.
    »Wie du siehst!«
    Sie winkte ab und tat es mit einer lässig wirkenden Geste. »Ich war längst aus

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