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0229 - Herrin der Dunkelwelt

0229 - Herrin der Dunkelwelt

Titel: 0229 - Herrin der Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John Sinclair!«
    Zum erstenmal hörte ich sie sprechen. Ich lauschte dem Klang ihrer Stimme. Er war irgendwie rauh, so konnte ich mir die Stimme einer Chanson-Sängerin vorstellen, und er traf mich bis ins Mark.
    »Ja, ich bin John Sinclair«, erwiderte ich schlicht. »Wahrscheinlich hast du mich gesucht.«
    »Sicher. Ich war von Beginn an auf dich fixiert und bin deinetwegen in diese Stadt gekommen.«
    »Und nun?«
    Ihr Gesicht verzog sich etwas. Wahrscheinlich lächelte sie.
    Das jedoch konnte ich wegen der über die Wangen fallenden Haare nicht so genau erkennen.
    »Du weißt von Asmodina.«
    »Ich selbst habe sie bekämpft.«
    »Aber nicht getötet!«
    »Das gebe ich zu.«
    »Und ich bin gekommen, um die Nachfolge Asmodinas anzutreten. Lange genug habe ich in meiner Schattenwelt gehaust, endlich ist der Zeitpunkt da, wo ich frei bin. Asmodinas Niedergang hat die Tore der Welt für mich geöffnet.«
    Ich lächelte ebenfalls. Allerdings ziemlich spöttisch. Dann sagte ich: »Dagegen, so glaube ich, hätten bestimmt einige andere Dämonen etwas.«
    »Denkst du an Dr. Tod?«
    »Unter anderem.«
    »Ich war bei ihm und habe ihn getestet. Mit ihm und seinen Verbündeten werde ich fertig, aber ich frage mich, ob du nicht auch etwas gegen eine Nachfolge einzuwenden hättest.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen«, erwiderte ich kalt.
    »Man hat mir gesagt, wie du als Gegner einzuschätzen bist«, sprach sie weiter. »Und ich habe mich danach gerichtet. Du hast erlebt, zu wessen ich fähig bin, und ich habe noch nicht meine volle Kraft ausgespielt. Auch in diesem Fall hier habe ich die Menschen geschont. Wenn ich will, können sie gefressen werden, denn ich bin die Dunkelwelt.«
    »Und die Schatten?« fragte ich.
    Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Die produziere ich selbst. Ich bestehe nur aus Schatten. Weil ich auf diese Welt gekommen bin, habe ich einen menschlichen Körper angenommen und…«
    »Ich bin gespannt, wie der Spuk reagieren wird«, sagte ich.
    »Er ist ein Feind«, gab Alassia zu.
    Wenigstens etwas. Der Spuk war ein Intrigant und ein Machtblock ohnegleichen. In seinem Reich der Schatten hausten die Seelen getöteter Dämonen. Er selbst war ebenfalls nur ein Schatten, und hier hörte ich das gleiche.
    Alassia hatte nur die menschliche Gestalt angenommen, weil sie auf der Erde weilte, ansonsten existierte sie als Schatten. Waren sie und der Spuk vielleicht artverwandt?
    Danach fragte ich sie.
    »Ja«, bestätigte sie mir. »Es gibt eine Verbindung zwischen uns. Wir waren einmal gleichrangig, dann kam es zu gewaltigen Machtkämpfen, und ich mußte weichen. Der Spuk hat das Kommando übernommen, ich wurde zur Dunkelwelt verflucht, zu einem Dämon ohne Licht. In meiner Welt gibt es nur die Finsternis, und die bin ich selbst.« Ein bißchen unverständlich das alles. So ganz kam ich nicht mit. »Was hat das denn mit Asmodina zu tun?«
    »Sie hat sich ein paarmal an mich erinnert und wollte mich auf ihre Seite ziehen, ich aber ahnte ihre Niederlage voraus und ließ es bleiben. Als Asmodina nicht mehr war, kam ich frei. Der Teufel hat sich auf meine Seite geschlagen. Asmodis löste den magischen Bann, den der Spuk um mich gelegt hatte, und es gelang mir, deine Welt zu erreichen. Ich werde ein gewaltiges Reich regieren und werde aus den Menschen Schatten machen, das verspreche ich dir.«
    »Du willst sie töten, so wie die Rocker?«
    »Ja, ein Körper vergeht. Er rieselt als schwarzer Staub zu Boden, doch seine Seele bleibt in meinen Klauen. Und sie kann ich sichtbar machen, und zwar als ein konturenloses Etwas, das überall eindringen kann. Die Seele hat sämtliche Informationen über den Körper gespeichert, sie ist auch in der Lage, diese Informationen wieder abzugeben und ein Ebenbild des Menschen zu schaffen. Allerdings nicht drei- sondern mehr vierdimensional.«
    Jetzt hatte ich die Erklärung, weshalb Jerry Shayne von mir in der Mauer zu sehen gewesen war. Eine raffinierte Taktik, das mußte ich ehrlich zugeben.
    »Und dir macht es nichts aus, im Hellen zu sein?« fragte ich.
    »Nein, denn dieses Licht stört mich nicht.«
    »Welches denn?«
    »Ein anderes, ein magisches.«
    »Vielleicht das?« schrie ich, hob mit einem Ruck den Arm und zeigte ihr mein Kreuz…
    ***
    »Wir haben sie!«
    Drei Worte sagte Solo Morasso nur, aber in diesen drei Worten schwang all das mit, was er empfand. Triumph, Genugtuung und die Gewißheit, der Sieger zu sein. Er hatte Kara auf eine Liege geschleudert und das Schwert an

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