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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Howett nicht von jedem Verdacht freisprechen, mit Smiths Tod in Verbindung zu stehen.«
    »Mr. Howett -? Nein, das halte ich für ausgeschlossen!«
    »Was wollen Sie tun? Mr. Howett wird wohl zur Leichenschau kommen müssen, denn er hat sich zum mindesten verdächtig gemacht.«
    Jim war in einer schwierigen Lage. Er wollte alles tun, um die Verbindung der Howetts mit dieser unangenehmen Geschichte möglichst zu beschränken. Wer war der Mann, von dem Mr. Howett das Boot übernommen hatte? Er mußte ihn unbedingt danach fragen.
    Unter Smiths Papieren fand er eine große Geldsumme in amerikanischen Banknoten. Die Leichenschau mußte vom Standpunkt der Polizei aus sehr vorsichtig behandelt werden. Alle Zeitungen waren voll von diesem geheimnisvollen Verbrechen und versuchten, eine Verbindung mit der Ermordung Creagers herzustellen.
    Drei Tage später fand die Leichenschau statt. Mr. Howett war nicht geladen worden. Da Lacy, der seine Aussage machen sollte, nicht erschienen war, wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Er konnte jedoch nirgends aufgefunden werden. Spike Holland war gekommen und folgte der Verhandlung mit großem Interesse. Aber es fiel kein Wort von Garre Castle, und der grüne Bogenschütze wurde überhaupt nicht erwähnt. Der Spruch der Geschworenen lautete kurz:
    »Es wurde festgestellt, daß Henry Arthur Smith an Bord des Dampfers ›Contessa‹ getötet wurde, und zwar an einer Stelle, die in die Zuständigkeit des Gerichts von Rotherhithe im Bezirk London fällt. Der Tod trat ein, weil Smith von einer oder mehreren unbekannten Personen mit einem spitzen Gegenstand durchbohrt wurde. Wir erheben die Anklage des vorsätzlichen Mordes gegen Unbekannt.«
    Es wurde nicht einmal gesagt, daß der spitze Gegenstand ein Pfeil gewesen war. Niemand sprach über Valerie Howett, die ihre Aussage mit so leiser Stimme gemacht hatte, daß man sie auf den Bänken der Reporter nicht verstehen konnte.
    »Ein idealer Spruch der Geschworenen, wahrhaftig -«, sagte Jim erleichtert, als alles vorüber war.
    Er nahm die Einladung Mr. Howetts, am Wochenende nach Lady's Manor zu kommen, an.
     
47.
     
    Das erste, was Savini feststellte, als er nach Garre Castle zurückkehrte, war, daß Bellamy die Hunde weggegeben hatte.
    »Es waren schlechte Hunde«, erklärte der Alte kurz. »Ich konnte sie nicht mehr brauchen. Übrigens, Savini, ich habe mir etwas überlegt - einen Hausmeister will ich nicht mehr einstellen, anderseits brauche ich trotzdem jemand, der die Dienstboten beaufsichtigt. Sie könnten dafür Ihre Frau hierherbringen.«
    »Ich glaube nicht, daß sie dazu große Lust hat«, versuchte Julius abzulehnen.
    »Fragen Sie sie erst einmal«, meinte Bellamy.
    Julius schrieb Fay, und zu seiner großen Überraschung kam sie auf seinen Brief hin sofort mit ihrem ganzen Gepäck nach Garre Castle.
    »Ich habe keine Lust mehr, dauernd allein herumzusitzen«, sagte sie, »und außerdem möchte ich schon lange einmal einen richtigen Geist sehen!«
    Julius nahm sie mit in die Bibliothek, um sie Bellamy vorzustellen. Der Alte schien durchaus nicht überrascht zu sein, daß sie so schnell gekommen war. Für seine Verhältnisse war er sehr höflich, sogar liebenswürdig, und übergab ihr die Schlüssel der Burg. Abschließend bemerkte er:
    »Ich habe einen Wächter angestellt, der nur in der Nacht Dienst tut. Machen Sie sich also keine Gedanken, wenn Sie nachts Geräusche hören. Tagsüber schläft er, und Sie werden ihn gar nicht zu sehen bekommen.«
    Fay versuchte, als sie mit Julius wieder allein war, von ihm mehr über diesen Wächter zu erfahren.
    »Keine Ahnung, wer er ist«, antwortete Julius. »Der Alte hat mir genau das gleiche gesagt wie dir. Vermutlich ist es irgendein Kerl, den er angestellt hat, um den grünen Bogenschützen unschädlich zu machen.«
    Am Abend las Julius den Zeitungsbericht über die Leichenschau. Plötzlich schlug er mit der Hand auf den Tisch.
    »Jetzt weiß ich, wer dieser geheimnisvolle Wächter ist - es kann kein anderer als Lacy sein!«
    Fay, die mit angezogenen Knien auf der Couch kauerte, gab ihm recht.
    »Wenn ich nur wüßte, warum er so darauf versessen war, mich hier zu haben -?«
    »Weiß der Himmel ...« brummte Julius unzufrieden.
    Fay verbrachte die erste Nacht in Garre Castle nicht besonders gut. Um drei Uhr wachte sie auf und konnte nicht wieder einschlafen. Einmal hörte sie auf dem Gang vor der Tür ein Schlürfen, das sich in der Stille der Nacht unheimlich anhörte. Sie stand auf,

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