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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Licht an. »So, nun reden Sie - was soll das mit dem gestohlenen Geld? Ich bin überzeugt, daß Julius nichts damit zu tun hat.«
    »Vielleicht werde ich auch von einer Anzeige absehen, aber ich muß sofort mit ihm sprechen.«
    »Er ist nicht hier.«
    »Sehen Sie lieber erst einmal in der Wohnung nach!«
    Sie zögerte.
    »Suchen Sie ihn nur«, wiederholte er höhnisch.
    Sie verließ das Zimmer, öffnete die nächste Tür, machte Licht und blieb überrascht stehen. Auf dem Sofa lag Julius, schmutzig, unrasiert, und schien fest zu schlafen.
    Einen Augenblick war sie fassungslos, dann sprang sie mit einem Schrei auf ihn zu und umarmte ihn. Julius erwachte langsam und blinzelte.
    »Fay, du bist hoffentlich nicht böse - ich habe ihr gesagt, daß sie in dein Zimmer gehen könne.«
    Fay lief in ihr Schlafzimmer. Auf dem Bett lag Valerie Howett und schlief.
    Als Fay zu Julius zurückkam, saß er auf einem Stuhl und stützte den Kopf in die Hände.
    »Bellamy ist hier in der Wohnung.«
    Er schaute sie verwirrt an.
    »Bellamy - hier? Was will er?«
    »Er will mit dir reden. Wie lange bist du schon hier, Julius?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber schon eine ganze Weile.«
    »Du brauchst nicht mit Bellamy zu sprechen, Julius. Soll ich ihn fortschicken?«
    »Nein - ich werde zu ihm gehen.« Er gähnte und folgte Fay ins Wohnzimmer.
    »Wo ist das Mädchen?« fuhr ihn Bellamy sogleich an.
    »Was für ein Mädchen?«
    »Sie sind ihr auf die ›Contessa‹ gefolgt!«
    »Ich habe keine Ahnung, wo sie jetzt ist.«
    »Lügen Sie nicht! Ich weiß ganz genau, daß Sie sie hierhergebracht haben. Weiß Smith eigentlich, daß Sie getürmt sind?«
    »Smith ist tot«, warf Fay ein.
    Julius starrte sie an.
    »Tot?« fragte er zweifelnd.
    »Ja, er wurde vom grünen Bogenschützen erschossen!«
    Bellamy blickte verstört von einem zum andern.
    »Sie sind wohl verrückt, was?« rief er. »Der grüne Bogenschütze! Soll Smith erledigt haben?«
    Fay erzählte, was sie von Featherstone erfahren hatte.
    Bellamy gewann rasch seine Fassung zurück.
    »Savini, ich möchte Ihnen ein Angebot machen«, begann er vielversprechend. »Sie können fünfzigtausend Dollar verdienen, und ich biete Ihrer Frau dasselbe, wenn Sie mir das Mädchen noch heute nacht nach Garre bringen. Wir können meinen Wagen benützen, er steht vor der Tür.«
    »Das werde ich auf keinen Fall tun, Mr. Bellamy!« sagte Julius energisch.
    Abel Bellamy dachte einen Augenblick nach. Er schlug seinen Mantelkragen hoch.
    »Lassen wir es gut sein, Julius. Sie können am Montag wieder nach Garre zurückkommen. Ich werde Ihr Gehalt erhöhen.«
    Julius wollte ablehnen, da fiel ihm sein früherer Plan ein. Nach kurzem Zögern erklärte er sich zur Überraschung seiner Frau bereit, die alte Stelle wieder anzutreten.
    Fay verschloß hinter Bellamy die Haustür. Bevor sie zu Julius zurückkehrte, telefonierte sie mit Featherstone. Bald darauf fuhr sein Wagen vor. Fay führte ihn ins Wohnzimmer. Julius war im Schlafrock und sah noch ziemlich erschöpft aus.
    »Wie sind Sie vom Schiff entkommen?« fragte ihn Jim.
    »Das war nicht so einfach. Die Handschellen konnte ich zwar leicht abstreifen, aber dann mußte ich warten, bis mir einer der Kerle etwas zu essen brachte. Es war dunkel. Ich schickte ihn nach Wasser. Unterdessen kroch ich an Deck und sprang in den Fluß. Der Nebel war günstig für mich, ich tauchte sofort unter und konnte nicht mehr gesehen werden. Das Wasser war aber so kalt, daß ich bald die Hoffnung aufgab, schwimmend ans Ufer zu kommen. Deshalb drehte ich wieder um und schwamm das Schiff von der andern Seite her an. Da war ein kleines Boot an der Ankerkette befestigt, und zum Glück hing ein Tau halb ins Wasser hinunter. Ich kletterte in die Höhe. Auf Deck war kein Mensch zu sehen, und ich schlich mich rasch bis zur Kabine von Miss Howett. Ich brauchte nur den Schlüssel umzudrehen, um hineinzukommen. In wenigen Sekunden hatte ich ihr alles erklärt, sie folgte mir, die Kabinentür verschlossen wir wieder von außen, lösten das Boot. Ich ruderte mit aller Kraft, und schließlich gelang es mir, im dichten Nebel das Ufer zu finden. Halberfroren stiegen wir in ein Taxi, das uns hierherbrachte.
    »Großartig haben Sie alles gemacht, Julius!« lobte Jim. »Wir sprechen später noch darüber. Legen Sie sich erst einmal hin und ruhen Sie sich tüchtig aus. Ich werde mich jetzt um Miss Howett kümmern und sie nach Hause bringen.«
    Nachdem die beiden das Haus verlassen hatten, erinnerte

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