Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
023 - Der Kopf des Vampirs

023 - Der Kopf des Vampirs

Titel: 023 - Der Kopf des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
verkrochen.
    Ndoyo lag stöhnend auf einer alten Liege. Er hatte furchtbare Schmerzen. Eine halbe Stunde war vergangen, seit er aus der Villa des Professors entflohen war. Johan Zaander hatte sich offensichtlich die magische Puppe vorgenommen, die Blut und Haare Ndoyos enthielt, und folterte sie, um ihn zu quälen. Er legte auf die Rückkehr und die weiteren Dienste Ndoyos keinen Wert mehr; er wollte ihn martern und mit ihm auch Thören Rosqvana, der wie Ndoyo alle Schmerzen und Qualen spürte.
    »Laß mich gewähren!« sagte er mit gequälter Stimme zu Ndoyo. »Ich kann den magischen Bann abschütteln.«
    »Von dir Ungeheuer will ich keine Hilfe«, stieß Ndoyo hervor. »Laß mich in Ruhe!«
    Auch die Wunden vom Kampf mit den Monstren Professor Zaanders schmerzten. Das Spinnengift raste feurig durch die Adern. Die Qualen wurden immer schlimmer. Die beiden Köpfe bissen vor Schmerzen ins Polster der Liege.
    »Also gut«, ächzte Ndoyo schließlich, als er es nicht mehr länger aushielt. »Sieh zu, was du ausrichten kannst. Aber verschone mich mit dämonischem Zauber!« Er überließ Rosqvana die Gewalt über den Körper.
    Der Vampir begann eine Beschwörung. Er sagte Zauberformeln und magische Beschwörungen auf, beschrieb mit den Händen und Fingern magische Zeichen und machte Gesten und Gebärden, die äußerst kompliziert waren. Schweiß strömte über die Gesichter Rosqvanas und Ndoyos. Der Vampirkopf wollte in den rechten Arm beißen.
    »Untersteh dich!« drohte Ndoyo. Er ließ den Arm wieder sinken und drückte ihn aus der Reichweite Rosqvanas.
    »Dummkopf! Ich muß dreimal Blut ausspucken, um die magischen Riten zu Ende zu führen.«
    Ein gutes Stück entfernt bearbeitete Jahan Zaander die magische Puppe mit einem Bunsenbrenner. Die furchtbaren Schmerzen ließen Ndoyo jegliche Zurückhaltung vergessen. Rosqvana biß in den linken Unterarm, spuckte dreimal Blut über die linke Schulter und schrie das erlösende Wort.
    »Absarka!«
    Die Schmerzen hörten abrupt auf. Schweißüberströmt sahen sich die beiden Köpfe an. Während der Herzschlag ihres Körpers sich beruhigte, während sie allmählich wieder zu Atem kamen, begriffen sie, daß sie unauflöslich zusammengehörten, daß sie aneinandergekettet waren. Johan Zaanders teuflische Kunst hatte sie so eng und intim miteinander verbunden, wie es überhaupt nur möglich war.
    »Wir können hier nicht ewig bleiben«, sagte Rosqvana.
    »Das weiß ich«, antwortete Ndoyo. »Aber wohin sollen wir gehen? Eine Erscheinung wie die unsere kann sich nirgends sehen lassen. Du bist doch ein Dämon, Rosqvana. Kannst du nicht deinen Kopf von diesem Körper durch Magie oder Zauber entfernen und dir jemand suchen, der dir einen neuen Körper verschafft?«
    »Wenn ich einen Kopf von diesem Körper wegzaubern könnte, dann wäre es deiner«, knurrte Rosqvana. »Aber es steht nicht in meiner Macht.« Es paßte ihm nicht, daß der Schwarze so vertraulich mit ihm redete. Er hätte Ndoyo lieber als seinen Diener und Sklaven gesehen. Doch das mußte er sich aus dem Kopf schlagen; da er und Ndoyo einen Körper hatten, konnte er ihn nicht in einen magischen Bann schlagen oder behexen. Es war eine vertrackte Situation.
    Ndoyo und Thören Rosqvana unterhielten sich eine Weile. Ndoyo erfuhr, daß Zaander ihm fortan nichts mehr anhaben konnte; er war durch die Beschwörung gegen seinen Zauber und seine Magie immun geworden. Rosqvana wiederum erfuhr, daß Ndoyo eine Menge über seinen früheren Herrn und Meister wußte, mehr, als Zaander lieb sein konnte.
    Plötzlich röchelten beide Köpfe nach Luft. Ihr Herz pochte wie rasend. Rosqvanas Beschwörungen hatten den Körper von den Schmerzen erlöst, aber das Spinnengift wirkte weiter; es griff den Kreislauf an.
    »Das Gift!« röchelte Ndoyo. »Hilf uns, Rosqvana!«
    »Wie dumm, daß ich das nicht gleich getan habe«, sagte der Vampir. »Ich bin eben völlig durcheinander.«
    Wieder begann er mit seinen Beschwörungsriten. Das Herzklopfen verschwand, der Körper und mit ihm die beiden Köpfe fühlten sich wieder wohl. Die Wunden am Bein und am Arm, die der Schwarze im Kampf mit den Monstren davongetragen hatte, schlossen sich, und kurze Zeit später waren die Haut und das Fleisch wieder glatt, als hätte es nie eine Verletzung gegeben; nicht einmal eine Narbe war zurückgeblieben.
    Plötzlich klangen draußen Geräusche auf.
    »Ich sage dir, ich habe im Gartenhäuschen Geräusche gehört«, sagte eine tiefe Männerstimme. »Vielleicht sind

Weitere Kostenlose Bücher