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023 - Der Kopf des Vampirs

023 - Der Kopf des Vampirs

Titel: 023 - Der Kopf des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Sinne wieder zusammenbekommst! Du bist am Zug, Pieter.«
    Die beiden Schaffner im Dienstabteil spielten Schach, denn im Moment war wenig zu tun. Der junge Mann setzte sich auf das untere der beiden übereinander angeordneten Betten und stützte den Kopf in die Hände.
    »Himmel!« seufzte er ein paarmal, dann streckte er sich auf dem Bett aus. Allmählich kam er selbst zu der Überzeugung, einer Sinnestäuschung zum Opfer gefallen zu sein. Ein entfernter Verwandter von ihm war in der Irrenanstalt gestorben. Er machte sich schreckliche Sorgen um seinen geistigen Zustand. Auf den Gedanken, in dem Abteil nachzusehen, in dem der schwebende Kopf verschwunden war, kam er nicht. Seine beiden Kollegen dachten auch nicht daran. Vor Amsterdam mußten sie ohnehin noch eine Kontrollrunde machen. Da würde man dann ja sehen, ob irgendwo Köpfe herumschwebten oder nicht.

    Die ältere Frau schlummerte friedlich. Thören Rosqvanas Augen funkelten vor Gier. Wie lange war es schon her, seit er zum letzten Mal die Vampirzähne in eine Halsschlagader geschlagen hatte, daß er den warmen, erquickenden Lebenssaft geschlürft hatte? Zu lange, viel zu lange.
    Rosqvana ließ durch magische Kraft die Vorhänge zum Gang hin zugleiten, so daß man von außen nicht in das Abteil sehen konnte. Er spürte, wie seine Gesichtszüge sich verkrampften, wie das Verlangen immer größer wurde. Er öffnete den Mund. Die langen Zähne näherten sich der Kehle der schlafenden Frau. Einige köstliche Augenblicke genoß Rosqvana noch die Vorfreude, dann biß er zu. Seine Vampirzähne zerbissen die Halsschlagader der Schlafenden, und Rosqvana trank ihr Blut.
    Die Frau riß die Augen auf, schloß sie aber gleich wieder halb. Sie leistete keine Gegenwehr. Der Biß des Vampirs lähmte ihren Körper und ihren Verstand.
    Gierig trank Rosqvana, doch dann merkte er, daß das herrliche Gefühl der Sättigung ausblieb, dieses herrliche Hochgefühl, das ihn sonst immer überkommen hatte. Er verdrehte die rotglühenden Augen. Zum Teufel, das Blut strömte aus seinem Halsstumpf! Er hatte keinen Körper mehr, der es aufnehmen und verarbeiten konnte; so genoß er zwar den süßlichen Geschmack, der nagende Hunger jedoch blieb. Thören Rosqvana war wie ein Faß ohne Boden.
    Er fluchte zu allen Unheiligen. In wütender Gier trank er das Blut seines Opfers, bis die unglückliche Frau keinen Tropfen mehr im Körper hatte. Am Boden des Abteils bildete sich eine große Blutlache.
    Rasend vor Zorn und Gier ließ Rosqvana schließlich von seinem Opfer ab. Da wurde die Tür aufgerissen. Ndoyo stürmte herein. Der Vampirkopf schoß fauchend auf ihn los, doch das kleine goldene Kreuz am Hals ließ ihn zurückfahren. Thören Rosqvana schwebte etwas zurück und murmelte eine magische Beschwörung, die Ndoyo zu einem wehrlosen Opfer machen sollte. Rosqvana wollte ihn in seinen Bann schlagen, ihn dazu bringen, sein Kreuzchen abzulegen und sich ihm zu ergeben. Doch Ndoyo war gegen die Magie Rosqvanas gefeit, weil ihn sein dämonischer Herr und Meister gegen jede andere Zauberkraft immun gemacht hatte.
    Ndoyo schloß die Abteiltür. Er hatte mit Schwierigkeiten seitens des Vampirkopfes gerechnet und trug in den Taschen bei sich, was er brauchte. Thören Rosqvana wußte nicht, daß Ndoyo der Gehilfe Johan Zaanders war; er hatte zwar mit diesem eine telepathische Traumverbindung gehabt, doch Zaander war nur Empfänger gewesen und hatte nichts übermitteln können.
    Rosqvana murmelte uralte Beschwörungsformeln. Silben und Worte waren es, die keiner menschlichen Sprache entstammten. Ndoyo trat näher an den Vampirkopf heran und zog ein kleines Netz aus der Jackentasche, an dem einige Knoblauchzehen und – blüten befestigt waren. Blitzschnell warf er das Netz über den Vampirkopf.
    Rosqvana stieß einen Schrei aus. Ndoyo zog das Netz zusammen und verknotete die Enden miteinander.
    »Ruhig!« sagte er zu Rosqvana. »Ich will Ihnen nichts Böses. Ich bin im Auftrag Johan Zaanders hier und soll Sie zu ihm bringen.«
    »Mach mich los!«
    Ndoyo schüttelte den Kopf. »Ich habe meine Instruktionen.«
    Zaander wollte Rosqvana wegen der jahrhundertelangen Feindschaft etwas leiden lassen.
    »Öffnen Sie den Mund! Ja, so. Schon geschehen.«
    Ndoyo drückte den großen Daumen auf eine Stelle am Halsansatz des Vampirkopfes. Rosqvana riß den Mund auf, und er stopfte ihm ein paar Knoblauchzehen hinein. Der Vampir würgte vor Ekel; er war halb betäubt, bekam rasende Kopfschmerzen und konnte seine

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