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0230 - Dr. Tods Rache

0230 - Dr. Tods Rache

Titel: 0230 - Dr. Tods Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgetaucht.
    Er starrte uns haßerfüllt an und hatte seine blutigen Finger gespreizt. Wie er da stand, bot er trotz seiner Größe ein schreckliches Bild. Viel schlimmer für uns war sein Gesicht. Wir kannten es, denn Solo Morasso, alias Dr. Tod, hatte so ausgesehen!
    ***
    Wenn ich mit allem gerechnet hätte, damit allerdings nicht. Dr. Tod hatte uns tatsächlich noch einen makabren Streich gespielt.
    Er hatte seine Leiche geschickt, und nun sahen wir ihn wieder vor uns.
    Als Zwerg!
    Neben mir blitzte es auf.
    Suko hatte geschossen. Als ich den hellen Abschuß der Beretta hörte, war die Gestalt schon verschwunden und hatte hinter dem Reifen Deckung gefunden. Sukos Kugel hatte nicht das Wesen getroffen, sondern den Reifen und dort ein Loch hinterlassen, aus dem allmählich die Luft entwich.
    Ich war natürlich nicht stehengeblieben, sondern zur Seite gehuscht. Aus den Reihen der zurückgedrängten Zuschauer drangen heftige Rufe. Die Leute hatten sich ebenso erschreckt wie die Polizisten, von denen sie zurückgedrängt worden waren.
    »Du rechts, ich links!« schrie ich meinem Freund und Kollegen zu.
    Suko verstand sofort und setzte sich in Bewegung. Wir wollten diesen Zwerg in die Zange nehmen. Auch ich hatte jetzt den Wagen erreicht und bückte mich. Aufrecht stehen konnte das Wesen nicht, denn so klein war es nicht. Es mußte noch unter dem Wagen stecken, weder Suko noch ich hatten es hervorkriechen sehen.
    Als ich mich bückte, hörte ich das Lachen.
    O verdammt, es kam mir so bekannt vor. Das Wesen lachte mit der gleichen Stimme wie mein Erzfeind Dr. Tod. Und jetzt fing es auch noch an zu sprechen.
    »Sinclair. Geisterjäger John Sinclair. Ist das nicht eine kleine Überraschung, die ich dir bereitet habe?«
    Er wartete auf meine Antwort. Ich gab sie ihm nicht. Wir starrten uns nur an. Wenn ich an ihm vorbeischaute, erkannte ich auf der anderen Seite des Fahrzeugs meinen Freund Suko. Wie ich hielt auch er seine Waffe schußbereit, denn wir unterschätzten die Gefährlichkeit des Wesens keinesfalls.
    In den letzten Minuten hatte Morasso bewiesen, wie grausam er auch in seiner veränderten Gestalt sein konnte, und noch jetzt klebte an seinen Händen das Blut des Toten. »Du bist Morasso«, sagte ich hart. »Solo Morasso, der Mann, den ich in das Piranha-Becken geschleudert habe, der von meiner Kugel getroffen wurde und den die Fische fast zerrissen hätten, wäre nicht Xorron dagewesen.«
    »Der bin ich.«
    »Wie kommt es, daß du lebst?«
    In Morassos Betongesicht hatte sich bisher kein Muskel gerührt.
    Nun allerdings tat sich dort etwas, denn seine uns grau erscheinenden Wangen zuckten. »Tot und doch nicht tot«, sagte er mehr lachend als sprechend. »Magie, Sinclair, Schwarze Magie. So ist es doch. Du hast sie immer bekämpft, aber du bist zu schwach. Dir fehlt der Würfel des Unheils. Er allein war es, der dies alles ermöglichte, denn der Würfel produzierte den Schleim. Dieser grüne Schleim, der im Sarg lag, hatte es in sich. Er ist etwas ganz Besonderes, und nur der Würfel kann ihn produzieren. Willst du es wissen?« Obwohl ich innerlich fieberte, blieb ich gleichgültig. »Du brauchst es mir nicht zu sagen, denn dir wird der Schleim bestimmt nicht mehr helfen.«
    »So kann nur jemand sprechen, der die Gefahr noch nicht begriffen hat«, bekam ich zur Antwort.
    »Und wenn ich dich diesmal verbrenne, Morasso, entkommen wirst du mir nicht mehr.«
    Diese Antwort amüsierte ihn. Sein Betongesicht zog sich in die Breite, in den Augen lag ein Ausdruck, den ich nicht zu deuten wußte, aber er wollte sprechen, also ließ ich ihn. »Dieser Schleim, Geisterjäger, ist der Stein der Weisen. Und wer die alten Geheimnisse genau kennt, kann mit Hilfe des Würfels den Schleim produzieren, und er allein ist in der Lage, tote in lebende Materie umzuwandeln und umgekehrt. Verstehst du mich, Geisterjäger?«
    Ich nickte. Und ob ich ihn verstand. Danach hatten die Menschen schon immer geforscht. In der Frühzeit als auch im Mittelalter.
    Viele Alchimisten suchten nach dem Stein der Weisen, sie wollten für ihre Fürsten und Könige Gold herstellen. Alles mögliche hatten sie versucht, es aber nie geschafft. Der Stein der Weisen war trotz intensiver Forschungen nicht gefunden worden. Es gab keinen Materieumwandler. Damit mußte sich die Menschheit auf der jetzigen Entwicklungsstufe abfinden. Und nun hörte ich von diesem Wesen, daß so etwas doch existierte. Der Würfel des Unheils konnte es schaffen, die Materie

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