Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0230 - Dr. Tods Rache

0230 - Dr. Tods Rache

Titel: 0230 - Dr. Tods Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wie eingetrocknet.
    Dann blickte ich in den Sarg.
    Er war leer!
    Zwar hatte ich irgendwie damit gerechnet, aber die direkte Konfrontation mit der leeren Totenkiste schockte mich doch. Das Monster Dr. Tod war einfach gestohlen worden. Jemand mußte ihn befreit haben, eine andere Möglichkeit gab es für mich augenblicklich nicht. Aber wer hatte das getan? Von wem war der Transporter angehalten worden? Wahrscheinlich konnten mir Zeugen darüber Auskunft geben, wobei ich besonders auf die Aussage des Fahrers hoffte, wenn er aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war.
    Als ich den Wagen verließ, hatten die Polizisten die Gaffer zurückgedrängt und selbst einen Ring gebildet, den niemand durchbrechen konnte.
    Ich wurde sofort erkannt. Neben Suko stand ein Mann in Zivil und saugte an seiner Pfeife, während sich um den verletzten Spirea zwei Weißkittel kümmerten. Der Tote war inzwischen zugedeckt worden.
    Mein Schatten fiel auf Suko, und der Chinese drehte sich um.
    Fragend schaute er mich an.
    »Morasso ist verschwunden!«
    »Was?«
    »Ja, der Sarg ist leer. Wenn du mir nicht glaubst, schau selbst nach.«
    Der Chinese wischte mit dem Handrücken über sein Gesicht.
    »Aber das ist doch unmöglich. Morasso war tot…« Ich strich über mein Gesicht. »Bei ihm müssen wir mit allen Überraschungen rechnen. Dr. Tod schickt seine Leiche. So allmählich glaube ich an einen makabren Scherz. Wahrscheinlich wollte man uns verwirren.«
    Suko war auch meiner Ansicht. »Fragt sich nur, wo er hingegangen ist.«
    »Frag mal die Zeugen, die müssen ja etwas gesehen haben. Oder auch Spirea.«
    »Ja, der müßte eigentlich Bescheid wissen.« Suko warf ihm einen Blick zu. »Leider noch bewußtlos.«
    Ich strich durch meine Haare. Die Vorwürfe, die ich mir machte, wurden nicht weniger, im Gegenteil, sie waren stärker geworden.
    Wir hätten es verhindern können und auch müssen. Dann wäre uns Solo Morasso niemals entwischt. Aber wer konnte das alles vorher wissen?
    Der Bewußtlose wurde abtransportiert. Ich erwischte einen Blick auf sein bleiches Gesicht. Nein, es sah nicht so aus, als könnten wir schon bald mit ihm reden.
    Es mußte andere Zeugen geben. Einem Uniformierten gab ich den Auftrag, uns so viele Zeugen wie möglich herbeizuschaffen. Es war mir zwar bekannt, daß verschiedene Aussagen dabei herauskommen würden, aber irgendwie würde es sicherlich auch Punkte geben, bei denen man eine Übereinstimmung feststellte.
    Die Wartezeit verkürzte ich mir mit einer Zigarette. Soeben fuhren die ersten Wagen wieder an. Man hatte den Verkehr umgeleitet.
    Auch die Mordkommission war eingetroffen. Viel gab es nicht zu untersuchen. Man schoß einige Aufnahmen, kümmerte sich nur um den reinen technischen Teil und überließ die eigentliche Arbeit Suko und mir.
    Vier Zeugen waren aufgetrieben worden. Ich stellte mich kurz vor und begann mit der Befragung.
    Es lief besser, als ich gedacht hatte. Alle vier erklärten übereinstimmend, daß aus dem Wagen seltsame kleine Wesen gekommen waren.
    »Wie sahen sie aus?«
    Eine Frau antwortete. »So grünlich.«
    Die drei Männer unter den Zeugen nickten.
    »Grün angestrichen?« hakte ich nach. »Oder irgendwie…«
    »Nein, nein. Die erinnerten mich an Wesen, die man in einen Farbtopf getaucht hat und wo die Farbe dann an den Körpern herabläuft, wenn Sie verstehen…«
    »Ja, ich verstehe.«
    »Ich aber nicht«, sagte Suko. »Kannst du mir das erklären?«
    »Es wird innerhalb des Sargs einen magischen Umwandlungsprozeß gegeben haben.«
    »Und Solo Morasso?«
    Da war auch ich überfragt. »Tut mir leid, aber ich kann dir nicht sagen, was mit ihm geschehen ist.«
    »Das grüne Zeug ist aber irgendwie abgelaufen«, sagte ein Mann.
    Er trug einen steifen Hut und trotz des warmen Wetters noch einen dunklen Mantel.
    »Wieso?«
    »Nun ja, Sir. Das war so. Der Schleim verschwand, und darunter kam ein Mensch zum Vorschein. Aber nur so groß wie ein Zwerg.«
    Der Mann bückte sich und zeigte die ungefähre Größe an.
    »Da sind Sie sicher?«
    »Klar, auf meine Augen kann ich mich verlassen. Fünf Zwerge haben wir gesehen. Vier griffen den einen Mann an. Mit den Händen töteten sie ihn. Wir konnten nichts machen, weil wir…«
    »Da ist ja einer dieser Zwerge!« rief die weibliche Zeugin mit schriller Stimme. »Hinter Ihnen, unter dem komischen Wagen schaut er hervor.«
    Suko und ich kreiselten gleichzeitig herum. Die Frau hatte sich nicht getäuscht. Neben einem Rad war tatsächlich einer der Zwerge

Weitere Kostenlose Bücher