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0230 - Heroin für Gangsterarme

0230 - Heroin für Gangsterarme

Titel: 0230 - Heroin für Gangsterarme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin für Gangsterarme
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natürlich nicht entführen lassen, nur um mich mit Ihnen zu unterhalten.«
    »Sondern?« fragte Phil.
    Der Maskierte zuckte die Schultern. »Ich habe ein kleines Experiment mit Ihnen vor.«
    »Reizend«, brummte Phil. »Darf man fragen, welcher Art dieses kleine Experiment ist?«
    Der Maskierte schien zu überlegen. Dann schüttelte er plötzlich den Kopf. »Nein, ich glaube, es ist besser, wenn ich Ihnen das nicht sage. Das Wissen um das, was Ihnen bevorsteht, könnte in Ihnen seelische Abwehrkräfte mobilisieren. Das möchte ich nicht. Wir werden das Experiment durchführen, ohne daß Sie wissen, worum es sich dabei handelt. Wenn Sie dahinterkommen, wird es für sie ohnehin zu spät sein.«
    Phil hatte die Stirn gerunzelt. Er versuchte, aus den Formulierungen des Maskierten Rückschlüsse auf die Art des Experimentes zu ziehen, aber er gestand sich ein, daß er dazu zu wenig Anhaltspunkte hatte.
    »Was passiert, wenn das Experiment gelingt?« fragte er.
    »Dann werde ich vermutlich ein reicher Mann sein«, erwiderte der Maskierte.
    »Und wenn es nicht gelingt?«
    »Dann werde ich kein reicher Mann sein, und Sie werden auf die eine oder andere Weise sterben.«
    »So«, brummte Phil.
    Er fühlte, wie sich seine Kopfhaut zusammenzog. Es ist ein Unterschied, ob man mit einem Revolver in der Hand hinter einem schießwütigen Gangster herläuft, den die Panik gepackt hat und der deshalb unberechenbar ist, oder ob man wehrlos einem Mann ausgeliefert ist, der einem ohne Beteiligung ins Gesicht sagt, daß er sich vielleicht genötigt sehen könnte, einen umzubringen. Das Gefühl der ohnmächtigen Wehrlosigkeit ist es, das am meisten an den Nerven zerrt.
    Der Maskierte hatte sich umgedreht. »Bill! Johnny!« rief er.
    Die beiden Männer schienen vor der Tür gewartet zu haben. Sie kamen sofort herein. Phil sah, daß einer von ihnen etwas Glitzerndes in der Hand hielt. Erst als sie näher herangekommen waren, erkannte er, daß es eine Injektionsnadel war.
    Er spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Was, zum Henker, befand sich in der Nadel? Ein Gift? Was sonst? Worauf sollte das Ganze hinaus?
    »Hören Sie«, krächzte er heiser, »Sie könnten mir wenigstens sagen, was das ist, was Sie mir da spritzen wollen.«
    »Ich sagte schon, daß ich es vorziehe, Ihnen darüber keine Erklärung abzugeben«, erwiderte der Maskierte und ließ sich die Injektionsspritze aushändigen. »Haltet seinen rechten Arm fest!« befahl er. »Aber so, daß er sich nicht bewegen kann.«
    Sie knieten auf dem Bett. Phil machte eine verzweifelte Anstrengung, um sich zu befreien.
    Die beiden Männer knieten sich brutal auf seinen Arm. Ihr Körpergewicht und die Fesseln nagelten Phils Arm so fest, daß er ihn nicht um einen Millimeter hätte bewegen können. Zugleich drückten sie ihm den Kopf so hart auf die Matratze, daß er auch damit keine Bewegung ausführen konnte.
    Er fühlte, wie der Mann die Spitze der Nadel in der Ellenbogenbeuge ansetzte. Es gab einen leichten, jähen Schmerz, als sich die Nadel in seine Vene bohrte. Phil atmete keuchend. Irgend etwas Teuflisches strömte jetzt in sein Blut.
    ***
    »Laß die Kanone lieber fallen, wenn du nicht willst, daß ich dir eine Kugel in deinen Schädel puste!« sagte die rauhe Stimme über mir.
    Ich wandte langsam den Kopf und blickte an der Rückenlehne hoch. Der schwarze Umriß eines Kopfes, auf dem ein Hut saß, ragte über die Lehne herüber. Im Lichtschein einer vorbeihuschenden Straßenlaterne erkannte ich ein kantiges Kinn unter einem schmallippigen Mund. Alles andere lag im Schatten der Hutkrempe.
    »Dieser lausige Kerl wollte uns doch mit seiner Kanone in den Rücken fallen«, sagte der schmallippige Mund zu dem Fahrer. »Offenbar haben wir ihn nicht genug durch die Mangel gedreht. Los, reich die Kanone rauf! Aber pack sie am Lauf an — oder ich schwör’ dir’s, ich schieße!«
    Einen Augenblick zögerte ich.
    Ich hätte ihn töten können. Aber dagegen sträubte sich alles in mir. Sie hatten mich niedergeschlagen, gut, aber ihn kaltblütig erschießen…
    Ich packte die Waffe am Lauf und reichte sie hinauf. Er griff nach dem Kolben. Gerade als ich den Lauf losließ, schlug er mir den Lauf seiner Waffe hart und brutal über die Finger. Gegen meinen Willen entfuhr mir ein Schrei.
    »Tat weh, was?« höhnte er. »Danke Gott, daß wir in einem Auto sitzen! Wenn wir irgendwo im Freien wären, würde ich dich jetzt verprügeln.« Ich wollte meine unbequeme Lage verändern, aber von vorn kam die

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