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0230 - Heroin für Gangsterarme

0230 - Heroin für Gangsterarme

Titel: 0230 - Heroin für Gangsterarme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin für Gangsterarme
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sich also nicht gemeldet, sagte etwas in meinem Kopf, während zugleich Angst in meine Brust kroch und sich beklemmend ums Herz legte. Phil hat sich nicht gemeldet. Was…
    Ich konnte weder den Hörer in der Hand noch die Augen länger offenhalten. Die Müdigkeit war stärker als alles andere. Mir sackte der Kopf nach vorn. Die Welt versank vor einem Vorhang aus Schlaf, der mehr einer Ohnmacht glich.
    ***
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen«, sagte der Arzt, während er aus einer Thermosflasche neuen Kaffee in meine Tasse goß. »Ein Streifenwagen der City Police lieferte Sie bei uns ab. Sie waren in einem Zustand, den ich etwa die Mitte zwischen Tiefschlaf und Bewußtlosigkeit nennen möchte.«
    »Und wo haben mich die Cops aufgelesen?«
    »Im Hudson. Sie wurden von einem Boot der Hafenpolizei aufgefischt. Der Offizier an Bord dieses Bootes ließ Ihnen die nassen Kleider ausziehen und gab Ihnen eine alte Uniform, die er in seinem Kajütenschrank hängen hatte. Ihr Anzug liegt dort in der Ecke.«
    Er zeigte auf ein Bündel, um das sich eine Wasserlache ausgebreitet hatte.
    »Aber zum Teufel, wie komme ich in den Hudson?«
    Der Arzt zuckte die Schultern. »Tja, Cotton, das ist etwas, was Sie selber wissen müßten. Ich weiß es jedenfalls nicht. Ich weiß nur, daß Sie hier im Distriktgebäude anriefen, bevor Sie auf dem Boot der Hafenpolizei einschliefen oder ohnmächtig wurden.«
    Ich trank den letzten Kaffee, gab dem Arzt die Tasse wieder und runzelte die Stirn. »Ich habe hier im Distriktgebäude angerufen? Warum denn? Was wollte ich denn?«
    »Sie haben sich danach erkundigt, ob Phil hier angerufen habe.«
    Mir fiel es auf einmal wie Schuppen von den Augen.
    »Himmel!« rief ich. »Jetzt weiß ich es wieder. Ich war mit Phil in der 42nd Street essen. In einem chinesischen Speiserestaurant. Sie wissen ja, wie das bei den Chinesen ist, Doc: Man ißt jedesmal mehr, als man eigentlich wollte. Jedenfalls waren wir so satt und träge, als wir rauskamen, daß sich ein 90jähriger hätte schneller bewegen können, als wir es konnten. Und dabei warteten sie draußen schon auf uns…«
    »Wer?« fragte der Arzt. »Wer wartete auf Sie?«
    Ich zuckte die Schultern. »Keine Ahnung, Doc. Ich kannte sie nicht. Es waren sechs Mann, das weiß ich noch. Und zwar ausnahmslos Riesen. Burschen, wie man sich Sergeants bei der Marine-Infanterie vorstellt.«
    »Und was wollten die sechs?«
    Ich griente: »Sie waren nicht sehr gesprächig, Doc.«
    Dann erzählte ich ihm mein Erlebnis. »Als ich meinen Gegner kampfunfähig gemacht hatte, lief ich von der Straße nach hinten in ein Grundstück hinein. Es gab einen Rasen mit ein paar Büschen, soviel konnte ich in der Dunkelheit sehen. Aber auf einmal war der Boden unter meinen Füßen weg, und ich klatschte ins Wasser. Es war verdammt kalt, und das machte mich halbwegs niunter. Ich versuchte zu schwimmen, so gut es ging. Ich weiß auch noch, daß mich plötzlich ein Scheinwerfer anstrahlte und mich gleich darauf Leute in ein Boot zerrten. Das waren die Polizisten. Jetzt kann ich mich erinnern, daß ich übers Sprechfunkgerät das FBI anrief und mich nach Phihl erkundigte. Aber danach ist es dunkel.«
    »Danach sind Sie eingeschlafen oder ohnmächtig geworden«, nickte der Arzt. »Und Sie haben also gar keine Ahnung, was diese sechs Männer von Ihnen und von Phil wollten?«
    »Nicht den leisesten Schimmer, Doc«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. »Sie kamen mir nicht bekannt vor. Und sie machten auch nicht die leiseste Andeutung, worum es gehen könnte.«
    »Das ist wirklich eine sehr merkwürdige Sache«, murmelte unser Arzt.
    »Hat Phil noch immer nicht angerufen?« erkundigte ich mich.
    »Ich werde mal in der Zentrale nachfragen«, meinte der Doc und telefonierte. Als er den Hörer wieder auflegte, schüttelte er ernst den Kopf: »Nein, Cotton. Phil hat sich bis zur Stunde nicht gemeldet.«
    Ich holte tief Luft. Wo war Phil? Was hatten sie mit ihm vor? »Wie spät ist es denn?« fragte ich.
    »Gleich fünf Uhr früh.«
    Ich überlegte. Dann seufzte ich und sagte: »Halten Sie mich nicht für gefühllos, Doc, aber ich lasse mich nach Hause fahren und schlafe drei oder vier Stunden. Ich bin vollkommen erledigt. Außerdem tut mir alles weh, von den Haarwurzeln bis hinab in die Zehen.«
    »Kein Wunder«, sagte der Arzt. »Sie haben ja mehr blaue Flecken, Beulen, Hautrisse und Prellungen als gesunde Haut. Außerdem können Sie jetzt sowieso nichts unternehmen.«
    »Das ist es ja«,

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