0230a - Tödliche Gier
unbegründet war.«
Jetzt blickte der Captain auf einmal interessiert drein.
»Dope?« meinte er dann nachdenklich. »Das könnte ins Bild passen. Laut Meldung der Highway Patrol ist Ayala in Rauschgifthandel verwickelt, und über Duke Masters wissen wir ja alle zur Genüge Bescheid. Dem ist ein solches Verbrechen durchaus zuzutrauen. Wie weit seid ihr damit gekommen?« Wir erzählten ihm von unserem Mißerfolg, und' er nickte verstehend.
»Bei Duke Masters und seinen Freunden wundert mich nichts mehr«, sagte er dann. »Die gehen nach dem alten Gangsterrezept vor, daß man mit Frechheit und ein wenig Glück recht weit kommt. Nur eines Tages werden sie sich verrechnet haben.«
»Als wir bei unserem ersten Besuch auftauchten, war Chet Pallo weg'«, sagte Phil langsam. »Angeblich, um sich bei seiner Freundin Geld zu holen. Als wir ihn dann später fanden, sah es so aus, also hätte er auf einem kleinen zusammenklappbaren Motorroller eine Spritzfahrt unternommen. Die Erde in dieser Gegend könnte zu der passen, die wir aus den Reifenprofilen gekratzt haben.« Der Captain nickte erleichtert. »Danke, Mr. Decker«, sagte er dann. »Das hilft uns schon ein Stück weiter. Wir haben nach Reifenspuren in der näheren Umgebung gesucht, aber dabei nicht an einen kleinen Roller, sondern an einen Wagen gedacht. Einen Augenblick, bitte.«
Dann stelzte er davon und gab seinen Leuten Anweisung, sich nach Spuren eines Rollers unzusehen.
»Langsam sieht die Sache erfolgversprechender aus«, sagte ich zu Phil. »Das könnte auch der Grund sein, warum sich Pallo gestern abend so.still und heimlich verdrückt hat.«
»Aber warum haben sie den Mexikaner erschossen?« rätselte Phil laut. »Hat er sie übers Ohr hauen wollen, oder wurde er durch den Unfall für sie gefährlich?«
Ich griff nach den Zigaretten und hielt sie Phil hin. Der Captain kehrte zur rechten Zeit zurück, um sich ebenfalls zu bedienen.
»Ich glaube, die Ursache ist im Augenblick weniger wichtig als Beweise gegen Duke Masters oder Chet Pallo«, sagte ich. »Wenn wir Pallo diesen Mord nachweisen können, dann weiß er, daß er auf den Elektrischen Stuhl kommt, und dann erfahren wir vielleicht auch etwas über das Rauschgiftgeschäft.«
»Soll ich Pallo verhaften lassen?« fragte der Captain.
Ich schüttelte den Kopf.
»Wie steht es mit den Benzinkanistern, die Sie gefunden haben, Captain?« forschte ich weiter. »Gibt es eine Aussicht auf Fingerabdrücke?«
Das enttäuschte Gesicht des Captains verriet mir schon genug.
»Nichts zu machen, Cotton«, sagte er. »Die Dinger lagen im Feuer, und wenn es wirklich Prints gab, dann sind sie nicht mehr festzustellen.«
Ich nickte.
»Macht nichts«, erklärte ich. »Dann versuchen wir es eben anders. Verschaffen Sie sich eine genaue Beschreibung und ein Bild von Pallo und schicken Sie Ihre Leute zu jeder Garage, die auf der Strecke zwischen hier und Masters' Lagerhalle liegt. Sie sollen nachforschen, ob Pallo gestern abend zwischen neun und zehn Uhr dort zwei Kanister Benzin gekauft hat. Schließlich fährt der Durchschnittsmensch nicht mit zwei vollen Reservekanistern in seinem Wagen herum.«
Jetzt erhellte sich das Gesicht des Captains ein wenig, und auch Phil nickte zustimmend.
»Wir können in der Zwischenzeit vom Labor feststellen lassen, ob die Erde aus den Reifenprofilen des Rollers die gleiche ist wie hier«, meinte er. »Haben wir erst einmal diese beiden Tatsachen bewiesen, dann ist Pallo schon halbwegs überführt.«
Der Captain nickte zufrieden.
»Ich lasse am besten Chet Pallo in der Zwischenzeit überwachen, damit er nicht auf die Idee kommt, lange Beine zu machen, bevor wir die nötigen Beweise gegen ihn haben«, schlug er vor.
Diesmal schüttelte ich energisch den Kopf.
»Lieber nicht, Captain«, widersprach ich. »Es geht hier nicht nur um einen Mord, sondern um eine ganze Rauschgiftorganisation, die wir mit einem Schlag ausheben wollen. Überlassen Sie Pallo und Masters lieber uns. Wir wollen nicht nur einen kleinen Schlucker schnappen, auch wenn er noch so gefährlich ist, sondern die ganze Bande. Nur so können wir diesen Handel unterbinden. Mit Pallo allein ist uns nicht geholfen, es sei denn, er verpfeift seine Freunde. Aber darauf können wir vorläufig noch nicht spekulieren.«
Zum Glück war der Captain einsichtig genug und übersah die Situation. Er erklärte sich mit unseren Vorschlägen einverstanden, ohne erst lange Einwände zu machen.
Wir sahen uns noch ein wenig in der
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