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0231 - Wenn es Nacht wird in Soho

0231 - Wenn es Nacht wird in Soho

Titel: 0231 - Wenn es Nacht wird in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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seltsamerweise gelang es ihm nicht. Er war nicht einmal in der Lage, sich eines einzigen seiner Zaubersprüche zu entsinnen…
    Die linke Hand des Dämons drehte den Rückspiegel so, daß Quirileinen das Gesicht der jungen Frau erkennen konnte. Unwillkürlich nickte er.
    Ja, er kannte sie! Das war die Frau, die am Nachmittag mit jenem Typen zu ihm kam, um etwas über ihn herauszufinden! Der Mann mit jenem Zauberamulett, das Quirileinen einen Teil seiner Kraft einfach absog… vielleicht jene Kraft, die ihm jetzt fehlte, sich dem Dämon zu widersetzen…
    »Sie spielt vielleicht eine Rolle in meinen Plänen«, teilte Sanguinus ihm mit. »Du wirst dich ihrer annehmen. Ich habe keine Zeit, sie zu verstecken und mich um sie zu kümmern. Das erledigst du. Aber krümme ihr kein Haar! Verstehst du?«
    »Ich verstehe«, murmelte Quirileinen erschüttert. Sein Selbstbewußtsein bekam einen merklichen Knacks.
    »All right. Dann ’raus mit euch«, zischte der Dämon.
    Im nächsten Moment kam die Schwärze wieder.
    ***
    Babs verharrte Augenblicke unschlüssig. Was machte Kerr in Nicoles Mercedes?
    Dann aber wirbelte die temperamentvolle Dunkelhaarige herum, eilte zur Rezeption. Dort befand sich ja auch das Telefon.
    Sie bewies Sportlichkeit und flankte über den langen Tisch. Federnd kam sie auf, sah das Telefon und drückte einen der drei glimmenden Knöpfe. Mit Anlagen dieser Art kannte sie sich aus, hatte ja oft genug im Yard damit zu tun.
    Rufnummern waren innerhalb von Hotels üblicherweise mit den Zimmernummern identisch. Babs wählte Nicoles und Zamorras Zimmer an.
    Da wurde der Clerk im Nebenraum wach. Er kam heraus. »Was machen Sie denn hier? Wer sind Sie? Sind Sie verrückt geworden, Miß?«
    Er wollte ihr den Hörer entreißen.
    »Scotland Yard!« rief sie ihm zu. Das ließ ihn zurückweichen. Aber auf den Kopf gefallen war er auch nicht. »Dienstausweis!« verlangte er.
    Babs beglückwünschte sich dazu, ihren Dienstausweis stets, auch privat, bei sich zu tragen. Zwar war sie nur Sekretärin eines Inspektors, aber ihr Zugehörigkeit zur bekanntesten und schlagkräftigsten Polizeitruppe der Welt ging daraus eindeutig hervor.
    Das Telefon summte immer noch, ohne daß jemand abhob. Der Clerk wollte Babs’ Rang innerhalb des Yard erfahren.
    »Machen Sie keine Faxen«, herrschte Babs ihn an. »Stellen Sie bitte sofort fest, was mit Mademoiselle Duval los ist! Sie rührt sich nicht, dabei ist sie in ihrem Zimmer…«
    »Vielleicht steht sie unter der Dusche«, feixte der Clerk und gab etwas unwillig den Ausweis zurück. »So etwas soll Vorkommen…«
    Babs hatte den Daumen schon wieder auf dem Knopf und zwei Finger über den Wähltasten. Die Stellung ihrer Hand verriet dem Clerk, wie gut sie sich mit der Anlage auskannte. »In diesem Fall wohl kaum«, fauchte sie ihn an. »Lassen Sie nachsehen, oder müssen erst drei Wagen mit Blaulicht vor der Tür stehen?«
    Das war für das Renommee des Hotels bestimmt nicht gut, und Babs konnte bei ihrer Fingerstellung den Notruf auslösen, bevor der Clerk es verhindern konnte.
    Er entfesselte plötzlich ungeahnte Aktivität. Plötzlich tauchte ein Boy auf, der per Lift nach oben verschwand. Drei Minuten später war er wieder unten.
    »Das Zimmer ist leer. Die Türen standen offen, und der Schlüssel lag mitten im Zimmer vor dem zerwühlten Bett auf dem Teppich. Mit Verlaub… ich glaube, es hat ein Kampf stattgefunden.«
    Da wußte Babs, wen Kerr in Nicoles Wagen hatte: Nicole! Aber warum? Was sollte das?
    Wie er sie nach unten gebracht hatte, war Babs klar. Kerr war Druide und beherrschte den zeitlosen Sprung, die örtliche Versetzung des eigenen Körpers und allem, was er dabei berührte, allein durch Gedankenkraft.
    »Ich bin entsetzt!« stellte der Clerk fest..
    Da drückte Babs doch die Tasten am Telefon. Sie rief die Kollegen im Scotland Yard an.
    Zehn Minuten später stoppten drei silbergraue Rover vor dem Hotel - und ein weißer Mercedes 280 SE.
    Inspektor Kerr war da!
    Und kaltlächelnd übernahm er die Ermittlungen!
    ***
    Quirileinen befand sich wieder in seinem Ausweichquartier in einem elenden Haus im East-End. Hierhin war er mit all seinen Masken und Fetischen und die DREIZEHN verschwunden, ehe am Nachmittag die Polizei in seiner eigenen Wohnung erschien, um nach Zamorra zu forschen. Und von hier aus war er aufgebrochen, um das Liebespaar hinzurichten und weitere Menschen.
    Jetzt war er wieder da!
    Da waren die dreizehn Toten auf ihren Stühlen. Jetzt waren sie nicht

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