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0231 - Wenn es Nacht wird in Soho

0231 - Wenn es Nacht wird in Soho

Titel: 0231 - Wenn es Nacht wird in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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in die Runde. Zwangsläufig glitt ihr Blick dabei auch durch die leicht offenstehende Glastür nach draußen auf die Straße, wo nur wenige Menschen unterwegs waren. Es begann wieder zu nebeln, und wahrscheinlich würde noch Regen fallen. Die schöne Jahreszeit war vorbei.
    Unwillkürlich zuckte Babs zusammen. Der weiße Mercedes drüben war doch Nicoles und Zamorras Leihwagen! Es gab keinen Zweifel, da kein anderes Fahrzeug dieser Art dort parkte, und sie selbst hatte Nicole bei ihrer Ankunft doch aus dem 280er aussteigen sehen.
    Wer stieg denn da ein?
    Sie sah nur noch die Tür zuschlagen. Augenblicke später sprang der Wagen an. Auch der Beifahrersitz war belegt.
    Autodiebe! war Babs’ erster Gedanke. Sie stürmte zur Straße, blieb in der Hoteltür stehen wie vom Blitz getroffen, als der Mercedes mit kreischenden Reifen aus der Parkbucht schoß und davonjagte.
    »Das ist doch…«, stammelte sie erschrocken.
    Wer auf dem Beifahrersitz saß, konnte sie nicht erkennen, aber den Fahrer des Wagens kannte sie mehr als deutlich.
    »Kerr!«
    ***
    Wieder entstand das schwarze Nichts um Quirileinen, als die DREIZEHN erwachte. Quirileinen war verwirrt. Er wollte sie doch gar nicht einsetzen, hatte sie nicht geweckt!
    Dennoch hüllte die Schwärze ihn ein. Das Nichts kam.
    Tausend Gedanken schossen Quirileinen durch den Kopf, aber sie kreisten alle um ein Thema: Rebellion! Wiedersetzte der Dämon sich ihm? Was ging hier vor? Wollte Sanguinus den Spieß umkehren und Quirileinen beherrschen?
    Im nächsten Moment löste die Schwärze sich wieder auf. Quirileinen kam in die Wirklichkeit zurück. Aber er befand sich nicht mehr in unmittelbarer Gesellschaft der dreizehn Toten, sondern wurde von ihnen getrennt.
    Er saß!
    Und zwar im Fond eines großen Wagens, der durch Londons Straßen rollte!
    Die Sitze rochen nach Leder. Die Klimaanlage, die leise surrte, verbreitete eine wohlige Wärme. Unwillkürlich streckte sich der Magier.
    Aber wie kam er in dieses Fahrzeug?
    Und wohin wurde er gebracht?
    Vor ihm saß ein blonder Mann am Lenkrad, daneben eine junge Frau, die offensichtlich bewußtlos war. Im Rückspiegel begegneten sich die Blicke Quirileinens und des Fahrers. Quirileinen sah in jettschwarze Augen. Der Mann schien nicht im Mindesten überrascht zu sein, einen weiteren Fahrgast im Wagen zu haben. Im Gegenteil, er hatte wohl damit gerechnet.
    »Ich habe eine nette Aufgabe für dich«, sagte er.
    Jetzt erkannte Quirileinen ihn. Das war dieser Polizist aus der vergangenen Nacht!
    »Was wollen Sie, Cop?« fragte er schroff. »Wie komme ich hierher?«
    »Ich habe dich geholt«, sagte der Blonde und lenkte den Wagen in eine andere Straße. Zügig beschleunigte er und überholte zwei Taxis.
    »Dann schick mich gefälligst wieder zurück«, verlangte Quirileinen. »Ich habe zu tun, verdammt.«
    »Ich auch«, sagte der Blonde und lachte spöttisch. »Du solltest dir einen anderen Ton angewöhnen. Weißt du, mit wem du sprichst?«
    »Mit einem Cop«, knurrte Quirileinen. »Ich habe nichts verbrochen.«
    Der Blonde drehte langsam den Kopf und sah Quirileinen direkt an. Dabei geriet der Wagen nicht einmal aus dem Kurs. Ohne hinzusehen, überholte der Fahrer erneut einen anderen Wagen.
    »Wie man es nimmt«, sagte er rauh. »In meinen Augen - wirklich nicht! Inspektor Kerr würde das vielleicht anders sehen?«
    »Wer ist Inspektor Kerr?« zischte Quirileinen.
    »Der Mann, den du vor dir siehst«, gab der Blonde kalt zurück.
    Quirileinens Augèn weiteten sich. »Und - wer bist du?«
    »Ich?« Der Mann mit den jettschwarzen Augen lachte wieder spöttisch.
    »Ich bin Sanguinus!«
    »Der Dämon!« ächzte der Magier. Sekundenlang setzten seine Gedanken aus. Dann beugte er sich vor, während der Dämon wieder nach vom sah.
    »Du mußt mir gehorchen, Sanguinus! Störe nicht meine Pläne! Du bist mein Diener!«
    Sanguinus lachte höhnisch.
    »Im Moment nicht«, triumphierte er. »Nur wenn du die DREIZEHN weckst, habe ich dir zu gehorchen. Du warst so freundlich, das diesmal mir zu überlassen… und deshalb erteile jetzt ich dir einen Auftrag.«
    Quirileinen fiel gegen die Rücksitzlehne zurück.
    »Das - das kannst du nicht«, keuchte er. »Du bist mein Sklave!«
    »Ach, sag doch nicht so etwas«, knurrte der Dämon bissig. »Das frustriert mich immer so… du kennst diese Frau neben mir!«
    Quirileinen fühlte die hypnotische Kraft, die hinter den Worten des Dämons steckte. Er versuchte sich dagegen zur Wehr zu setzen, aber

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