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0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

Titel: 0232 - Die Melodie der Tommy-Gun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Melodie der Tommy-Gun
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schlimmer würde? Vielleicht kommt er gar mit einer Maschinenpistole? Solche Halunken sollen ja ganz gefährlich sein!«
    »Ihren Leuten kann absolut nichts geschehen«, erklärte Phil entschieden.
    »Wie können Sie das so sicher behaupten?«, zeterte der Dicke. Phil grinste breit:
    »Wer nicht da ist, kann nicht erschossen werden. Oder?«
    Der Dicke starrte ihn verständnislos an.
    »Reden Sie gefälligst nicht in Rätseln mit mir!«, keifte er. »Was soll das nun wieder heißen? Glauben Sie vielleicht, der Kerl kommt mitten in der Nacht? Da braucht er sich keine Hoffnungen zu machen! Durch unsere Einbruchssicherungen und Alarmanlagen kommt er nie durch!«
    Phil setzte es ihm seufzend auseinander:
    »Die Sache ist doch ganz einfach! Sie werden jetzt alle Ihre Leute nach Hause schicken. Erzählen Sie ihnen irgendetwas, nur nicht den wahren Grund. Sonst bleiben sie diskutierend vor dem Hause stehen und warten auf das sensationelle Ereignis. Das würde dem Burschen natürlich auffallen. Also irgendeinen Vorwand müssen Sie sich schon einfallen lassen.«
    Der Dicke verstand immer noch nicht. Er wurde blass, und reiner Angstschweiß trat ihm auf die Stirn.
    »Sind Sie von allen guten Geistern verlassen? Soll ich vielleicht ganz allein hier sitzen bleiben? Wollen Sie mich einem gefährlichen Gangster ganz allein ausliefem?«
    »Aber nein! Sie gehen doch auch nach Hause! Unsere Leute werden hier das Personal vertreten. Wir haben sogar ein paar FBI-Agentinnen mitgebracht, die sich bestimmt gut als Stenotypistinnen machen werden.«
    Der Dicke strahlte über sein feistes Gesicht.
    »Großartig!«, rief er begeistert. »Wirklich ganz großartig! Sie sind sehr tüchtig, Mister Decker! Ich muss den FBI loben! Augenblick, ich sage meinen Leuten Bescheid.«
    »Tun Sie das! Ich komme gleich wieder. Ich habe draußen noch einige Vorbereitungen zu treffen.«
    Phil verließ die drei winzigen Büroräume, in denen sich die Pensionskasse niedergelassen hatte. Die Büros lagen in einer flachen Holzbaracke, deren andere Hälfte vom Office eines jungen Rechtsanwaltes belegt war. Es traf sich günstig, dass der Anwalt sich gerade in Urlaub befand, wie ein Schild an seiner Tür verriet.
    Da die Zeit drängte, hatte Phil alle benötigten Leute gleich mitgebracht. Die G-men saßen in einem kleinen Autobus, dessen Türen und Seitenwände die rotleuchtende Aufschrift trugen: Städtisches Verkehrsbüro. Phil kletterte in den Wagen. Bei seinem Eintritt verstummten die Gespräche der Kollegen. Aufmerksam wandten sie ihm ihre Köpfe zu.
    Phil wandte sich an den ältesten und sagte:
    »George, teilen Sie bitte die Kollegen ein. Sie wissen ja, um was es geht: Die Baracke muss so umstellt werden, dass es zunächst niemandem auffallen könnte, der in sie hinein will. Dennoch aber muss unser Ring so lückenlos sein, dass unser Mann keine Chance hat nach seinem Überfall davonzukommen.«
    Der Kollege nickte.
    »Ich weiß Bescheid, Phil. Wir werden das schon machen. Sollen wir ein Signal vereinbaren?«
    Phil überlegte einen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein«, sagte er, »das wird nicht nötig sein. Entweder stellen wir ihn innerhalb der Baracke, dann ist euer Eingreifen nicht nötig, oder es gelingt ihm, herauszukommen, dann seht ihr es ja und kauft ihn euch. Er darf nicht davonkommen, das ist alles, um was es geht.«
    Es war nicht das erste Mal, dass Phil den Aufbau einer solchen Falle leitete. Er hatte mehr als ausreichend Erfahrung in derlei Aktionen. Trotzdem war ihm diesmal ein Fehler unterlaufen, der sich um ein Haar sehr verhängnisvoll ausgewirkt hätte.
    Innerhalb weniger Minuten war der Personalwechsel in der Zahlstelle vollzogen. Zwischen 16.15 Uhr und 17.30 Uhr sollten die Pensionsbeträge an die Empfänger ausgezahlt werden. Es war auf die Minute genau 15.52 Uhr, als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren. Man konnte jetzt nichts anderes mehr tun, als auf das Auftauchen der Gangster zu warten.
    Phil hatte den wahrscheinlich gefährlichsten Posten selbst übernommen, nämlich den Platz des Kassierers. Damit die ganze Sache möglichst echt aussehen sollte, lagen tatsächlich auf Phils Tisch die Geldscheinbündel und die beiden Zahlbretter mit den Rillen für das Hartgeld. Über den gesamten Betrag hatte Phil eine Quittung unterschrieben, sodass der FBI jetzt praktisch für die Summe verantwortlich war.
    Zwei FBI-Agentinnen hockten hinter ihren Schaltertischen und legten Karteikarten und sonstige Unterlagen für die

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