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0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

0232 - Die Melodie der Tommy-Gun

Titel: 0232 - Die Melodie der Tommy-Gun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Melodie der Tommy-Gun
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Spur habe.«
    ***
    »Miss Duncan«, sagte Phil wenig später, »draußen im Flur sitzen einige Männer. Bitte, sagen Sie mir doch, ob die beiden Männer, die Sie in Ihrer Wohnung aufgesucht haben, oder einer von ihnen, darunter ist.«
    Phil öffnete die Tür und ließ Hilda Duncan hinaus. Auf den beiden Bänken, die für wartende FBI-Besucher dort bereitstanden, saßen neben Ballister und Madis etwa ein Dutzend G-men. Hilda Duncan zögerte nicht einen Augenblick. Sie deutete sofort auf die beiden Gangster.
    »Diese«, sagte sie, »diese sind es!«
    Phil winkte Madis mit ins Office, während er den Kollegen durch ein stummes Zeichen bedeutete, dass sie Ballister zurück in seine Zelle bringen sollten.
    »Setzen Sie sich, Madis«, sagte Phil brummig. »Ihre Chancen stehen wirklich nicht sehr berühmt, Madis. Wollen Sie dem Gericht nicht eine Möglichkeit eröffnen, Ihnen gegenüber milde zu sein?«
    Der Gangster scharrte unsicher mit den Füßen, während er seine Hände rang. Die Regel der Unterwelt, niemanden zu verpfeifen, kämpfte gegen die Überlegung, dass er seine Strafe vielleicht wesentlich verringern konnte, wenn er endlich den Mund aufmachte, und Phil spürte deutlich, dass Madis in diesen Zweifeln hin und her schwankte. Er hieb weiter in die Kerbe.
    »Madis«, sagte er. »Wir haben natürlich Ihr Zimmer und auch Ballisters Wohnung durchsuchen lassen. Wissen Sie, was unsere Leute gefunden haben?«
    Madis hob interessiert den Kopf.
    »Keine Ahnung«, brummte er. »Was denn?«
    Phil machte eine wirkungsvolle Kunstpause, die die Spannung erhöhte. Dann sagte er ernst:
    »Wir haben die Pistole gefunden, aus der der für Holden tödliche Schuss fiel. In Ballisters Wohnung. Die Waffe ist der Beweis dafür, dass Ballister es war, der den alten Holden niederschoss, als wir ihn vernahmen.«
    Madis war kreidebleich geworden. Er sprang auf.
    »Mit dem Tod des Alten habe ich nichts zu tun!«, schrie er. »Versteht ihr? Gar nichts! Rein gar nichts! Ich war nicht da! Ich nicht«
    »Brüllen Sie nicht so, Madis«, sagte Phil ruhig. »Wir können in Ruhe darüber sprechen. Wer hat, um der Reihe nach zu gehen, Weißfeld ermordet?«
    Madis senkte wieder den Kopf.
    »Drysen«, brummte er. »Harald Drysen.«
    »Harald?« sagte Phil. »Wer ist Harald?«
    »Der Zwillingsbruder. Die beiden sehen sich so stark ähnlich; dass man sich fragt, ob die eigene Mutter sie wohl auseinander halten konnte.«
    Phil holte tief Luft.
    »Also doch!«,murmelte er. »Ich hatte es mir fast gedacht. Es war eigentlich die einzig mögliche Lösung. Wo steckt dieser Harald?«
    Madis zuckte die Achseln.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Erzählen Sie mal, wie die beiden auf den Gedanken gekommen sind, ihre starke Ähnlichkeit für verbrecherische Zwecke auszunützen.«
    »Ach, ich glaube, das liegt schon lange zurück. Aber anfangs trauten sie sich nicht so recht. Bis sie sich ganz fest davon überzeugt hatten, dass kein Mensch sie auseinander halten kann. Da fingen sie an. Harald ist der sportlichere von beiden. Er unternahm eine Reihe von Diebstählen und Einbrüchen, die alle noch nicht aufgeklärt sind. Meistens kam nicht viel dabei heraus. Aber einen Vorteil hatten die beiden Burschen immer. Zwei Minuten, nachdem Harald den Tatort verlassen hatte - selbst wenn er dort gesehen worden war -, konnte ihm keiner mehr etwas nachsagen, denn der Bruder hatte inzwischen für ein einwandfreies Alibi gesorgt. Die beiden richteten es auch so ein, dass immer nur einer die Wohnung verließ. Es kam nie vor, so viel ich weiß, dass beide zusammen oder auch getrennt ausgingen. Immer konnte höchstens einer draußen getroffen werden. Abgesehen von der Zeit der Überfälle. Und dieser eine gab sich dann natürlich für den Bruder aus, der ein Alibi hatte, das ein halbes Dutzend ehrliche Zeugen beschwören konnte.«
    »Gut«, nickte Phil. »Aber warum wurde Weißfeld überhaupt getötet?«
    »Ja«, murmelte Madis, »das ist eine Geschichte, die mir selber zu verwickelt ist. Es hing damit zusammen, dass hier ein Cop auf tauchte, der von Texas her wusste, dass die Drysens Zwillinge sind. Na ja, er durchschaute natürlich den Kram mit dem Alibi. Der konnte sich an fünf Fingern abzählen, dass einer der Zwillinge die Überfälle machte, während der andere fürs Alibi sorgte. Also musste dieser Cop verschwinden, bevor er Meldung machte.«
    »Das war Palschewski?«
    »Natürlich. Harald kehrte von seinen Überfällen immer durch die Kanäle zu seinem Bruder zurück. Da unten

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