0232 - Die Zeitfalle
wilder Flucht vor einem Riesenkreuzer der Meister der Insel daher jagte, visierte es an und teleportierte.
*
Was Redhorse befürchtet hatte, traf sehr bald ein.
Die Invasoren entdeckten das terranische Schiff. Vielleicht hielten sie es für eine Neukonstruktion der Maahks, oder sie kannten deren Erfahrungen, die sie neuntausend Jahre zuvor mit den Arkoniden gemacht hatten. Ohne Warnung griffen sie an.
Es waren zwei Schwere Kreuzer mit einer Länge von fünfhundert Metern. Aus den stumpfen Bugnasen schössen grelle Energiefinger, die von dem Schirm der C-5 leicht aufgefangen werden konnten. Redhorse befahl den Einsatz der Transformkanone.
Drei in den grünen Schutzschirm des ersten Kreuzers geschleuderte Hyperbomben ließen diesen jäh zusammenbrechen. Die vierte Bombe detonierte im Kommandostand des Gegners, von dem Transformstrahler mitten hineinteleportiert. Der Schwere Kreuzer wurde nächsten Niederschlag würde es radioaktive Isotopen regnen. Das Leben auf dem Planeten würde erlöschen, wenn es keine Zuflucht tief - unter den oberen Felsenschichten fand. Und genau das würde geschehen, sobald...
Gucky erinnerte sich an das, was geschehen würde. Noch waren keine Anzeichen dafür vorhanden, daß der Planet zerplatzen würde.
Er visierte das ferne Gebirge am Horizont an, quer über dem Feuersee und gut hundert Kilometer entfernt. Er teleportierte.
Er fand das Tal, in dem die Kaulquappe gestanden hatte. Sie war nicht mehr da. Die das Tal einschließenden Felsen wiesen Schmelzspuren auf. Es mußte ein Angriff stattgefunden haben, der von der C-5 abgewehrt worden war. Wahrscheinlich hatte sie dann vor einer Übermacht fliehen müssen.
Gucky stand verlassen auf dem Felsgrat und sah hinab in die Ebene. Rechts leuchtete das Meer aus Feuer und Magma. Geradeaus erstreckte sich die noch unberührte Steinwüste. Hinter ihm war das Gebirge. Links standen glühende Feuerpilze am Himmel. Dort mußte eine andere Stadt liegen, die gerade angegriffen wurde.
Wohin mochte Redhorse geflohen sein?
Hier oben im Gebirge war Gucky vorläufig sicher, aber er wußte nicht, wie lange es dauern würde, bis der Untergang des Planeten begann. In seinem terranischen Kampfanzug war eine Lufterneuerungsanlage, deren Funktionsdauer jedoch begrenzt war. Immerhin war er für einige Tage von jeder Luftzufuhr unabhängig. Lebensmittelkonzentrate und Wassertabletten waren ebenfalls vorhanden.
Selbst im Weltraum war er für einige Tage sicher, und einmal mußte Redhorse ihn ja finden.
Er konzentrierte sich auf einfallende Gedankenimpulse, nachdem er von weiteren Explosionen regelrecht zerrissen.
Der andere schoß hinauf in den dunkelgrünen Himmel und kehrte wenige Minuten später mit einem ganzen Verband als Verstärkung zurück. Redhorse gab Leutnant Schwag einen Wink. ,„Flucht! Wir können hier nicht auf Gucky warten, denn die Übermacht würde uns erdrücken. Vielleicht finden wir weiter in den Bergen ein besseres Versteck. Tronar, versuchen Sie, immer an Gucky zu denken, damit er uns orten kann."
„Ich denke schon an gar nichts anderes mehr", knurrte Tronar.
Hope Schwag ließ die C-5 in elegantem Bogen aus dem Talkessel und steil in die Höhe schießen. Die schwarzen Angreifer waren so überrascht, daß sie nicht schnell genug handelten. Ehe sie reagieren konnten, hatte die C-5 bereits die Atmosphäre des Planeten hinter sich gelassen und jagte in den sternenlosen Abgrund hinein. In großem Bogen kehrte sie eine halbe Stunde später wieder zurück und näherte sich dem Planeten von der Nachtseite her.
Überall glühten die riesigen Magmameere, und an mehreren Stellen trat das glutflüssige Planeteninnere frei zutage. Im Gegensatz zu dem mattglühenden Magma schimmerte es hellrot. Nicht mehr lange, und der atmosphärische Wasserstoff würde irgendwo auf Sauerstoff treffen. Die Katastrophe bereitete sich vor, aber auch die Meister der Insel ahnten noch nichts davon.
Plötzlich glaubte Redhorse zu wissen, warum die Meister der Insel seit dieser Katastrophe das System der beiden roten Sonnen mieden.
„Keine Spur von Gucky", sagte der verzweifelte Sergeant Inghar. Ununterbrochen saß er vor seinen Funkgeräten und ließ den Frequenzselektor über die Skalen wandern. „Er meldet sich nicht. Der Funkäther ist überfüllt. Man muß schon Glück haben, wenn man eine freie Sekunde erwischt. Ich verstehe das nicht."
„Geben Sie nicht auf", bat Redhorse, der sich trotz seines Ärgers auf Gucky ernste Sorgen um den Mausbiber
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