0232 - Die Zeitfalle
ins All entwich." Atlan sah Bully an. „Ja, das wäre eigentlich alles."
„Wäre vielleicht noch zu bemerken", warf Rhodan ein, „daß die Justierungsstation auf dem fünften Großplanetoiden des Systems steht. Don Redhorse versuchte dort zu landen, damit wir den Sonnentransmitter auf die Galaxis umschalten konnten. Es gelang uns nicht. Ein grüner Schutzschirm verhindert jede Annäherung. Aber nun, mit dreihundert Schiffen, werden wir es schaffen. Übrigens - wir nannten den Planetoiden 'Kalif von Bagdad'. Hoffentlich sind es keine tausend Wunder, die uns dort erwarten." Rhodan lächelte. „Es sei denn, die tausend Wunder würden uns weiterhelfen."
„Kalif - merkwürdiger Name für einen Himmelskörper", meinte Bully. Er sah auf, als sich die Tür öffnete.
Hereinspaziert kam Gucky, der Mausbiber. Er trug seine leichte Freizeitkombination und grinste über das ganze Gesicht, als er Bully erblickte.
„Sieh mal einer an - unser Retter in der Not! Ein bißchen Arbeit wird dir guttun. Dicker. Man muß ja Fett ansetzen, wenn man immer in der Etappe herumhängt und sich den Aktenstaub um die Nase wehen läßt." Er watschelte zu Bully und gab ihm die Hand. „Willkommen im Schrotschußsystem, wie man es taufte. Es fällt allmählich schwer, gute Bezeichnungen zu erfinden - findest du nicht auch?"
„Wenn du mich fragst, Kleiner du hast auch zugenommen", sagte Bully nach eingehender Betrachtung seines Freundes. „Ich soll dich grüßen. Von Iltu. Es geht ihr gut."
„Warum auch nicht? Hat sie sonst nichts verlauten lassen?" Bully sah ihn erstaunt an.
„Nein. Warum?"
„Ich frage nur. Es müßte doch allmählich soweit sein ..." Rhodan räusperte sich. „Du meinst ... Familienzuwachs nehme ich an. Allmählich haben wir da genug von deinen Andeutungen. Es wird Zeit, daß du dich klarer ausdrückst. Iltu ist auf dem Mars. Wenn es soweit ist, bekommst du Urlaub, das ist selbstverständlich. Aber solange du hartnäckig den Mund hältst, besteht kein Grund, dich zum Mars zu bringen. Du redest nun schon seit Jahren von Nachwuchs, und es sind schon Stimmen laut geworden, die das alles für einen Bluff halten. Man glaubt, du wolltest dich wichtig machen ..."
Zur Überraschung aller Anwesenden blieb Gucky ruhig.
„So, glauben sie das? Von mir aus. Perry, wenn Iltu mir die Nachricht gibt, auf die ich warte, nehme ich dich beim Wort. Ich brauche dann mindestens zwei oder drei Monate Urlaub. Das kommt darauf an. Und ich brauche ein schnelles Schiff. Niemand weiß, wo ich meinen Sohn finden werde."
Rhodan zog die Augenbrauen hoch. Die anderen sahen Gucky gespannt und voller Zweifel an. Bully grinste breit.
„Wo du ihn finden wirst?" vergewisserte sich Rhodan mit ruhiger Stimme. „Vielleicht dort, wo Iltu ist, würde ich vorschlagen." Gucky schüttelte den Kopf. „Leider weiß Iltu es auch nicht", gab er zu. „Ihr wißt zu wenig über die ganze Geschichte, und ich habe nie darüber gesprochen. Nur soviel: Wir Ilts haben unsere Heimatwelt Tramp so sehr geliebt, daß sich das Wissen darum vererben wird. Früher ... aber es ist zu früh, Spekulationen anzustellen. Geduldet euch. Wenn die Zeit gekommen ist, werden wir alle mehr wissen."
Rhodan nickte und stellte keine Frage mehr. Er wußte, daß Gucky schon reden würde, wenn er es für richtig hielt.
Im Augenblick hatte er auch andere Sorgen.
Er wartete, bis sich Gucky gesetzt hatte, dann sagte er zu Bully: „Es ist gut, daß wir einen starken Flottenverband zur Verfügung haben. Das ändert meine ursprünglichen Absichten. Wir werden die Justierungsstation auf dem Planetoiden Kalif angreifen und alle Schiffe der Maahks abwehren, sobald sie uns den Weg versperren. Grek-1 hat Andeutungen gemacht, die mir zu denken geben. Er kann recht mit seiner Vermutung haben, daß die Maahk-Mutanten uns verwechseln. In dem Fall wären sie nicht unsere Gegner, sondern vielmehr unsere Verbündeten."
„So ganz verstehe ich das nicht", gab Bully zu. „Ich hörte von verschiedenen Seiten, daß dieser Grek ein netter Bursche sein soll. Ist er noch ein Gefangener?"
„Eigentlich ist er nur der Gefangene seines eigenen. Metabolismus", sagte Rhodan. „Unsere Atmosphäre ist Gift für ihn, also sitzt er fast ständig in seiner Spezialkabine. Zur besseren Verständigung haben wir nun eine Glaswand eingebaut. Dazwischen sitzt ein Translator. Jeder kann ihn somit sehen und sich mit ihm unterhalten."
„Das werde ich nachher auch tun", kündigte Bully an.
Er ahnte noch nicht, welche
Weitere Kostenlose Bücher