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0232 - Plutons Zauberbuch

0232 - Plutons Zauberbuch

Titel: 0232 - Plutons Zauberbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er mußte so bald wie möglich verschwinden! Aber noch hatte sie es nicht fertiggebracht. Da sie ohnehin nicht vorhatte, Besuch zu empfangen, gab es für siè Wichtigeres.
    Das heftige Klopfen wiederholte sich.
    Sie versuchte mit ihren Hexenkräften festzustellen, wer etwas von ihr wollte, und erkannte den Leibwächter des Gnomen. Doch sie war nicht in der Lage, dessen Gedanken zu lesen. Schon früher hatte sie festgestellt, daß dieser bullige Mann undurchdringlich war. Entweder dachte er überhaupt nicht, oder schirmte sich bewußt oder unbewußt ab. So etwas gab es.
    Sylvie Mandar zögerte.
    Es gab zwar zwischen ihr und Mister G. einen Waffenstillstand, aber… vielleicht wollte er ihn nicht einhalten. Und Kater war tot! Er konnte ihr nicht mehr helfen!
    »Was wollen Sie?« fragte sie laut.
    »Machen Sie auf, Miß Mandar!«
    Ja, das konnte sie sich denken. Aber sie wollte wissen, was der Leibwächter beabsichtigte. »Nicht, wenn Sie mir nicht verraten, weshalb!«
    »Mister G. hat etwas mit Ihnen zu besprechen«, behauptete der Leibwächter. »Es geht um diesen Zamorra!«
    »Wo ist denn Mister G.?« fragte sie. Es war eine Art Test. Der Leibwächter konnte nicht wissen, daß sie ihn durch die geschlossene Tür hindurch spürte. Er war allein draußen. Wenn er behauptete, G. sei bei ihm, log er, und es war eine Falle.
    »Mister G. ist im Moment unabkömmlich. Er schickt mich. Etwas ist mit Zamorra schiefgegangen.«
    Taskanoff? fragte sich die Dämonenhexe. Sollte ihr Werkzeug einen Fehler begangen haben?
    Sie entschloß sich zu öffnen. Mit dem Leibwächter konnte sie fertigwerden, wenn er sie angriff.
    Der Schlüssel drehte sich im Schloß.
    Im nächsten Moment schmetterte die Türkante gegen Sylvies Stirn. Die Dämonenhexe taumelte benommen zurück. Der massige Leibwächter trat ein und schloß die Tür hinter sich mit einem Fußtritt. In seiner Hand lag eine Pistole mit Schalldämpfer.
    »Das wäre es dann wohl«, sagte er. »Hexen sind doch so dumm…«
    Sylvie Mandar griff sich an die Schläfe. Ein dumpfer Schmerz pochte dahinter.
    »Narr«, zischte sie spöttisch. »Glaubst du, du könntest mich mit deiner Zimmerflak erschießen? Was soll das überhaupt? Was wird gespielt?«
    »Mit diesen Kugeln mache ich dich schon fertig, Hexe«, knurrte Bud. Er hob die Waffe und zielte.
    Die Dämonenhexe konzentrierte sich auf einen Zauberspruch. Sekundenbruchteile bevor der Leibwächter abdrücken konnte, handelte sie. Der massige Mann zuckte zusammen, stöhnte und sank in die Knie. Dennoch drückte er ab. Die Kugel pfiff dicht an der Hexe vorbei und hackte in die Wand. Sylvie Mandar spürte das Feuer, das in der Kugel wohnte.
    »Brenn, Hexe!« keuchte der Bullige und drückte erneut ab.
    Sylvie Mandar entging der zweiten magischen Kugel nur durch einen gewagten Sprung. Sie spürte, daß die Magie der Kugeln sie vernichten konnte. Brenn, Hexe! Sie würde als lohende Fackel vergehen, wenn ein Geschoß sie auch nur streifte!
    Aber ein drittes Mal kam Bud nicht zum Schuß. Die Hexe vernichtete ihn, schlug mit aller Kraft zu, die ihr zur Verfügung stand.
    Die Hexe sank erschöpft in die Knie. Es war ihr selten so schwer gefallen, einen Gegner zu vernichten. Aber sie hatte es ja auch so selten mit Gegnern zu tun, die im Grunde der gleichen Reihe angehörten, in der sie selbst kämpfte. Normalerweise richteten sich ihre Aktivitäten gegen Menschen, nicht gegen andere Dämonen und ihre Helfer. Sylvie Mandar hatte sich bisher bewußt immer weit von den änderen Dämonen femgehalten. Sie fühlte sich der Mandar-Sippe nicht sonderlich verbunden und ging ihren Weg allein, unberührt von den Intrigenspielen zwischen den Dämonen-Clans innerhalb der Schwarzen Familie und zwischen den Mitgliedern der Sippe selbst.
    Sie ahnte, daß dies ein Fehler gewesen war. Sie war unvorbereitet, untrainiert, was diese Auseinandersetzungen anging.
    Langsam richtete sie sich wieder auf.
    Langsam drehte sie sich um.
    Und da klatschte etwas in ihren Körper und verstrahlte sofort entsetzliche Glut.
    Sie riß die Augen auf. Zu spät begriff sie, daß der Gnom sie hereingelegt hatte. Er war von der anderen Seite hergekommen - vom Balkon! Während sie sich auf Bud konzentrierte und gegen ihn kämpfte, hatte Mister G. Zeit gehabt, unbemerkt von der anderen Seite heran zu kommen.
    Er hatte sie ausgetrickst. In der Hand hielt er die gleiche Pistole, wie auch Bud sie trug, und mit der er die gleiche Art magischer Kugeln verschossen hatte.
    Der Gnom lachte

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