Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0232 - Sieben Siegel der Magie

0232 - Sieben Siegel der Magie

Titel: 0232 - Sieben Siegel der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
right, ich habe verstanden.«
    »Dann geh!«
    Mein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Ich dachte über das Absurde dieser Situation nach. Da standen sich zwei Feinde gegenüber, doch niemand der beiden machte den Anfang, den anderen zu vernichten, obwohl es beide auf ihre Fahnen geschrieben hatten. Wenn ich Jahre zurückdachte, Himmel, da hätte ich meine Beretta genommen und geschossen, doch nun hatten sich andere Vorzeichen ergeben, die Dinge waren viel komplexer geworden und auch undurchsichtiger, so dass ich erst einmal die Schleier lüften musste, die über den Geschehnissen lagen.
    »Sehen wir uns noch?« fragte ich Lupina zum Abschied.
    Sie kam wieder etwas vor. »Sicher, John Sinclair, sicher. Glaube nur nicht, dass nach diesem Gespräch so etwas wie Frieden zwischen uns herrscht. Aber es gibt Dinge, die wichtiger sind. Irgendwann treffen wir noch aufeinander, dann werden wir sehen, wer von uns beiden der Stärkere ist.«
    Es waren Worte, die ich mir gut einprägte, als ich mich umdrehte, um zu meinem Wagen zurückzugehen. Fast stieß ich mit einem Werwolf zusammen, so dicht hatte er hinter mir gestanden. Ich sah das Funkeln in seinen Augen und las darin die Gier nach meinem Blut. Aus dem halboffenen Maul rann schäumender Geifer, der in Tropfen zu Boden fiel. Das Fell zitterte.
    »Wag es nur nicht!« zischte ich. »Verdammt, wag es nicht, sonst geht es dir schlecht.«
    Der Werwolf dachte nicht daran, zurückzuweichen. Im Gegenteil, er hob die Arme. Meine Hand war schon auf den Dolchgriff gefallen, als ich nicht nur Lupinas Schrei vernahm, sondern sie auch sah. Plötzlich stand sie neben uns und schlug ihre Pranken in das Fell des Werwolfs.
    Sie hakte sich fest und schleuderte ihn zurück. »Ich habe befohlen, ihn gehen zu lassen!«
    Der Werwolf lag am Boden. Er hatte Arme und Beine angezogen. Eine Abwehrhaltung, doch Lupina kümmerte sich nicht um ihn. Sie nickte mir zu. »Geh vorbei, John Sinclair!«
    Diesmal versuchte niemand, mich aufzuhalten, als ich meinem Bentley entgegenschritt. Abgeschlossen hatte ich den Wagen nicht. Ich zog die rechte Tür auf und warf, bevor ich in den Wagen stieg, noch einen Blick nach vorn.
    Die fünf Werwölfe standen zwischen der dicht belaubten Eiche und meinem Silbergrauen. Sie funkelten mich an, die Helfer hatten Lupina eingerahmt, deren fremdartiges Aussehen zwischen den männlichen Werwolf-Bestien besonders auffiel.
    Ich tauchte in den Bentley, schnallte mich an und drehte den Zündschlüssel. Als der Motor in seinen ersten Umdrehungen lief, schaltete ich das Licht ein. Der gelbe Teppich fiel wie ein Schleier gegen die auf dem Weg stehenden Monstren. Das gefiel ihnen nicht, denn sie duckten sich und zuckten zurück.
    Bis zuletzt und als der Wagen schon rollte, blieb Lupina stehen.
    Angeleuchtet, damit ich sie noch einmal in allen Einzelheiten erkennen konnte.
    Ihre grün schillernden Augen waren dunkler als das Licht meines Wagens. Dafür schimmerte das Fell heller, und langsam, fast provozierend, trat sie zur Seite.
    Ich lächelte hart.
    Natürlich hätte ich aus dem Fenster schießen können, aber mit so etwas rechneten meine Gegner sicherlich. Deshalb fuhr ich vorbei und ließ die Bestien zurück. Allerdings schaute ich in den Spiegel.
    Nachdem ich sie passiert, hatte, kamen sie wieder aus ihren Deckungen. Sie blieben auf dem Weg stehen und schauten den allmählich verglühenden Rücklichtern meines Wagens nach.
    Für mich hatte sich das seltsame Treffen gelohnt. Zwar hatte ich keine konkreten Ergebnisse bekommen können, dennoch war eins sicher.
    Hinter meinem Rücken bahnte sich etwas an. Und es musste in der Tat etwas ungemein Großes sein, wenn sich Lupina schon »herabließ«, um mich zu warnen. Die Gefühle, die mich quälten, waren kaum zu beschreiben. Ich dachte an alles Mögliche. Mir fiel der Seher wieder ein, dazu Nostradamus, der vielleicht auch etwas über das Kreuz wusste, und dann schob sich der Rest der Mordliga wieder in den Vordergrund.
    Wussten diese Höllenwesen vielleicht mehr, als sie zugeben wollten?
    Und auch Lupina hatte mir längst nicht alles gesagt. Im Gegenteil, sie riss das Problem nur an, wobei ich das Gefühl nicht los wurde, dass sie ihr eigenes Süppchen kochte und sie mich unter Umständen nur vor ihren Karren spannen wollte.
    Durch den Ort fuhr ich langsamer. Anschließend aber drehte ich ein wenig auf, denn ich hatte es plötzlich mehr als eilig, nach London zurückzukommen. Über diese Sache musste ich unbedingt mit Suko reden,

Weitere Kostenlose Bücher