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0232 - Sieben Siegel der Magie

0232 - Sieben Siegel der Magie

Titel: 0232 - Sieben Siegel der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ohne irgendwo anzustoßen, gelang wohl keinem in diesem Laden. Mrs. Goldwyns Fluchtweg war gespickt mit Geräuschen, aber sie kam unangefochten an die Tür, nahm die Klinke in die Hand und drehte sich noch einmal um, bevor sie die Tür aufriss. Von ihren Verfolgern sah sie keine Spur mehr.
    Sie mussten aufgegeben haben oder hatten sich ganz einfach zurückgezogen, um vielleicht eine bessere Gelegenheit abzuwarten.
    Dass Sarah Goldwyn etwas Brisantes unter ihren Arm geklemmt hatte, war ihr überdeutlich klar gemacht worden. Dieses Buch musste es in sich haben.
    Sie stolperte aus dem tief liegenden Laden ins Freie und hätte fast die erste Treppenstufe übersehen. Soeben noch konnte sie das rechte Bein heben, erreichte die Stufe und lief schwankend die schmalen, aber hohen Steinstufen hinauf.
    Der Laden lag in einer kleinen Straße zwischen Brompton und Chelsea, nicht weit von der Kings’ Road entfernt. Von dem Betrieb, der auf dieser bekannten Straße sonst herrschte, hatte hier nichts abgefärbt.
    Zwar waren die Gehsteige nicht menschenleer, aber die kleinen Geschäfte hatten schon geschlossen, und nur ein Stück weiter hielt eine Imbissbude ihre Pforten geöffnet. Ein Ventilator drehte den Qualm und quirlte ihn nach draußen. Der Geruch von gegrilltem Hammel oder Lamm zog in Lady Sarahs Nase.
    Sie gönnte sich erst einmal eine Pause und atmete einige Male tief durch. Die letzten Geschehnisse waren ihr stark an die Nerven gegangen, und diesen Dauerstress konnte kaum jemand verkraften. Ihr war klar, dass sie unbedingt die Polizei benachrichtigen musste.
    Allerdings nicht das nächste Revier, sondern direkt John Sinclair, der seinerseits einiges in die Wege leiten konnte.
    Aber wo telefonieren? Eine Zelle sah sie nicht. In der Imbissbude würde wohl ein Apparat stehen.
    Bevor sie sich auf den Weg machte, warf sie noch einen Blick die Treppe hinunter und damit auf die Tür des Ladens. Sie war wieder zugeschwungen. In der oberen Hälfte besaß sie einen milchig gelben Glaseinsatz, der kaum einen Blick durchließ.
    Lady Sarah konnte auch keinen Schatten ausmachen. Hinter der Tür bewegte sich nichts. Sie konnte sich ferner nicht vorstellen, dass die Monstren auf sie warteten, die würden eine andere Gelegenheit suchen, um an das Buch zu gelangen.
    Ja, das Buch. Lady Sarah schaute es an. Sie wollte es nicht so unter den Arm geklemmt lassen. Aber es war zu groß, um es woanders zu verstauen. Die Handtasche hatte sie sowieso im Geschäft gelassen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als es weiterhin so zu halten. Mit dem Buch näherte sie sich der Imbissbude, vor der einige Mopeds standen.
    Nicht nur der Geruch nach altem Fett drang durch das obere Drittel der ehemals grün lackierten Tür, sondern auch Musikfetzen. Da orgelte eine Musikbox, und als Lady Sarah eintrat, sah sie die Rücken einiger junger Leute, denen wohl die Fahrzeuge draußen gehörten.
    Die Burschen drehten sich um, als Mrs. Goldwyn den Laden betrat.
    Auch der Verkäufer, ein südländischer Typ mit Schnauzbart und Kochmütze auf dem Kopf, wandte den Kopf. Seine Augen weiteten sich erstaunt.
    Lady Sarah wunderte sich, wie glatt ihr ein Gruß über die Lippen floss.
    Die Jugendlichen grinsten. »Hast du Hunger, Oma?« fragte einer und schob Lady Sarah einen Teller mit gebratenen Fleischstücken zu.
    »Nein, danke, ich möchte telefonieren.«
    Der Griller wischte sich die Hände an einer schmuddeligen Schürze ab. »Kostet aber.«
    »Ich bezahle sofort.« Sie gab dem Mann eine Münze und bekam dafür das Telefon, einen alten schwarzen Apparat, auf dessen Kunststoff ebenfalls eine glänzende Fettschicht lag.
    Die Nummer des Oberinspektors kannte Mrs, Goldwyn auswendig.
    Jetzt hoffte sie nur, dass John Sinclair zu Hause war. Sie hatte Pech.
    »Keine Verbindung?« fragte der Koch und schnitt ein Stück Fleisch in lange Streifen.
    »Leider nicht, aber ich versuche es woanders.«
    Lady Sarah wählte die Nummer des Chinesen Suko. Diesmal hatte sie Glück. Suko hob ab.
    »Sarah Goldwyn.«
    »Hallo, was ist geschehen?«
    »Ein Mord!« erwiderte Lady Sarah trocken. Die anderen hatten mitgehört. Die Burschen an der Verkaufstheke hörten auf zu kauen, und der Koch bekam Kugelaugen.
    Lady Sarah sagte nicht viel. Das brauchte sie auch nicht. Suko reagierte sehr schnell. Er ließ sich nur die Adresse durchgeben und bat die Horror-Oma um Himmels willen zu warten.
    »Bringen Sie John mit?« fragte sie zum Schluss.
    »Nein, der ist unterwegs.«
    »Sein Pech. Aber ich

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