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0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

0233 - Blitzgespräche mit dem Tod

Titel: 0233 - Blitzgespräche mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blitzgespräche mit dem Tod
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noch einen weiteren Mord zu klären haben«, sagte mein Freund nachdenklich. »Dieser Roberts hat den Brief und damit sicherlich auch die Schlüssel aus dem Panzerschrank aus der Midland Avenue gestohlen. Er war dort bis zwei Monate vor dem geheimnisvollen Diebstahl beschäftigt. Irgendwie muß er es fertiggebracht haben, sich Duplikatschlüssel für die Sicherheitsschlösser am Eingang und den Tresor zu beschaffen. Ob nun die Gang an ihn oder er an die Gang herangetreten ist, wissen wir nicht, aber da er ohne jeden Zweifel den Brief der Pat Vance an Carion mitgenommen hat, muß er auch der Schlüsseldieb sein. Die Sache mit dem Brief war sein privates Nebengeschäft, und dieses Nebengeschäft erregte Aufsehen. Ich bin fest davon überzeugt, daß die Leute, für die er die Schlüssel ›besorgte‹, fürchteten, die ganze Geschichte könne durch die dämliche Art und Weise, auf die er sich den Brief hatte bezahlen lassen, herauskommen. Wie wir die Leute kennen, haben sie den unzuverlässigen Mitarbeiter entweder kaltgestellt oder überhaupt beseitigt. Ich fürchte das letztere.«
    »Es wäre nicht auszudenken, wenn dein Verdacht richtig wäre. Leider haben wir kaum eine Möglichkeit, nachzukontrollieren, ob Roberts diese Reise wirklich unternommen hat oder nicht. Trenton ist ein Platz von über hunderttausend Einwohnern und der Name der angeblich tödlich erkrankten Großmutter vollkommen unbekannt.«
    »Der Versuch muß jedenfalls gemacht werden«, sagte Phil.
    Das war denn auch das erste, was wir unternahmen, als wir gegen halb vier Uhr nachmittags im Office ankamen.
    Ich führte ein Telefongespräch mit dem Hauptquartier der City Police in Trenton, die versprach, ihr Bestes zu tun. Ich tat aber noch mehr.
    Ich gab eine Fotografie des Urlaubers, die ich aus seinem Zimmer mitgenommen hatte, an die Stadtpolizei, damit diese an allen in Betracht kommenden Stellen nach ihm forschen konnte. Die Sache mit den »zwei Vettern«, die Roberts abgeholt hatten, erinnerte mich stark an die in der Unterwelt übliche Methode, daß man jemanden zu einer »Spazierfahrt« mitnimmt, von der er niemals zurückkehrt.
    Das Telefon klingelte. Zu meiner Überraschung meldete sich Blacky.
    ***
    »Hören Sie, Jerry«, sagte er. »Ich möchte Ihnen nur ganz kurz sagen, daß ich nichts davon wußte, daß die Tochter des Hauswarts in der 35. Straße kaltgemacht worden war. Ich denke, Sie glauben mir das. Ich habe Jack zur Rede gestellt, der es ebenfalls bestreitet, aber ob das stimmt, weiß ich nicht. Ich will nicht, daß Säe denken, ich sei ein Mörder.«
    »Jedenfalls steben Sie im Verdacht, Blacky. Sie und Jack holten mich zu dieser blödsinnigen Unterredung mit Ihrem Boß. Wenn Sie mir wirklich den Beweis liefern wollen, daß Sie daran unschuldig sind, so machen Sie den Mörder ausfindig und sagen mir, wer es ist.«
    »Ich sagte Ihnen schon, Jerry, daß ich ihn selbst nicht kenne. Wenn Snake das Mädel umgelegt hat, so werde ich ihn fertig verpackt bei Ihnen abliefern. Verlassen Sie sich darauf. Ich lasse mich nicht von solchen Lumpen hineinlegen.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, legte er auf. Der zweite Anruf kam von Pat Vance.
    »Ich danke Ihnen, daß Sie mich gestern abend herausgehauen haben«, sagte sie. »Jetzt sehe ich ein, daß ich einen furchtbaren Blödsinn gemacht habe. Ich hätte mich wenigstens vorher mit Ihnen in Verbindung setzen sollen. Aber ich glaubte, ich könne auf eigene Faust etwas herausfinden.«
    »Tun Sie das nie wieder und seien Sie in den nächsten Tagen sehr vorsichtig. Derartige Leute sind nachtragend und könnten ihren Ärger auf sehr drastische Art an Ihnen auslassen.«
    »Seien Sie beruhigt, Mr. Cotton, ich kann mich sowieso ein paar Tage nicht sehen lassen. Ich komme mir vor, als habe mich einer durch den Wolf gedreht, und mein Gesicht sieht aus wie eine Landkarte.«
    »Ich denke, Sie sind Maskenbildnerin, Miß Vance«, stichelte ich.
    »Das schon, aber ein blaues Auge kann auch ich nur notdürftig reparieren, und außerdem tun mir sämtliche Rippen weh.«
    »Na denn gute Besserung«, wünschte ich ihr.
    Ich war sehr beruhigt, daß sie noch ein paar Tage zu Hause bleiben müsse. Da schien sie mir zur Zeit am sichersten zu sein.
    Ein Fernschreiben aus Chicago traf ein. Es besagte, daß die funktelegrafisch übermittelten Fingerabdrücke des toten Gangsters, der bei San Lo Tji ins Gras hatte beißen müssen, bekannt waren. Er hieß Tony Holt und war bis vor ein paar Wochen Mitglied einer berüchtigten

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