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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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ausgestiegen.«
    Ich sah hinüber, dahin, wo der Ford mit abgeblendeten Lampen stand. Im Innern leuchteten drei Zigaretten. Ich konnte die Pünktchen deutlich sehen. Eins hinterm Steuer und zwei im Fond.
    »Soll ich sie mir mal ansehen?«, lachte ich. »Wahrscheinlich ist es ein Ehemann, der seiner Frau oder ein Jüngling, der seiner Freundin auflauert und sich die nötigen Zeugen mitgebracht hat.«
    »Möglich.«
    Ich kletterte in meinen Jaguar, überlegte es mir anders und stieg wieder aus. Ich nahm vorsichtshalber die Pistole aus dem Halfter und verbarg sie in der rechten Jackentasche. In der anderen Jackentasche hielt ich die Taschenlampe. Ich schlenderte die Straße hinunter, ohne mich um den Ford zu kümmern. Erst als ich, auf gleicher Höhe war, zog ich die Taschenlampe heraus und ließ deren Strahl ins Innere fallen. In der gleichen Sekunde bereits lag ich neben dem Wagen flach auf der Straße, während eine MP-Salve über mich hinweg und in die Fenster einer Parterre-Wohnung fegte.
    ***
    Querschläger pfiffen, Glas splitterte. Im Haus schrie eine Frau wie am Spieß. Überall gingen Lichter an und ertönten die Rufe aufgeschreckter Menschen.
    Währenddessen bellte meine Pistole. Die Kerle konnten mich nicht erreichen, sie hätten dann durch die Karosserie schießen müssen.
    Ich hörte wie der Motor ansprang. In ein paar Sekunden würden sie entkommen sein und niemals wieder gefunden werden. Noch hatte ich neun Schüssen der Pistole, und die feuerte ich dahin, wo der Benzintank saß.
    Mit diesen Löchern würden sie nicht weit kommen.
    Sie kamen weniger weit, als ich gedacht hatte.
    Etwas schien dicht neben mir schrill zu pfeifen, und zugleich mit einem ohrenbetäubenden Krach wurde ich vom Luftdruck wie von einer Faust gepackt und quer über den Bürgersteig durch die Hecke in einen Garten geschleudert.
    Mühsam und mit schmerzenden Knochen kletterte ich wieder hoch. Alles war in blendendes Licht getaucht, der Ford eine einzige grelle Lohe.
    Ich hatte den Benzintank nicht nur durchlöchert… Er war hochgegangen, und es schien, als ob er bis zum Rand gefüllt gewesen sei. Von den Insassen des Fords war nichts zu sehen. Nicht einer hatte es fertig gebracht, den Schlag aufzureißen und hinauszuspringen. Sie steckten mitten in der höllischen Glut, und ich bezweifelte, ob man etwas anderes als Asche wiederfinden werde.
    Schon fegte der erste Streifenwagen heran, aber die Cops waren ebenso machtlos wie alle anderen, die aus den Häusern gestürzt kamen. Dann sah ich auch Lieutenant Crosswing.
    »Ist noch jemand drinnen?«, war seine erste Frage.
    »Ja, drei Gangster«, sagte ich. »Ihr Fahrer machte mich auf sie aufmerksam, und ich ging hin, um sie mir anzusehen. Hätte ich mich nur eine halbe Sekunde später aufs Pflaster geworfen, so würde ich jetzt aussehen wie ein Gemüsesieb, Loch an Loch. Ich schoss zurück, traf den Benzintank, und er ging hoch.«
    »Aha!«, meinte Crosswing und grinste.
    »Was amüsiert Sie denn so, Lieutenant?«, fragte ich ärgerlich.
    »Gehen Sie nach Hause und sehen Sie in den Spiegel. Ganz im Vertrauen gesagt, Ihre Schönheit hat beträchtlich gelitten. Die Augenbrauen sind weg, und Sie werden sich wohl für einige Zeit an eine andere Frisur gewöhnen müssen, damit es nicht so sehr auffällt, dass Ihre Lockenpracht angesengt wurde.«
    Ich überzeugte mich davon, dass er recht hatte.
    Über der Stirn waren meine Haare versengt, und von den Augenbrauen waren nur noch kümmerliche Überbleibsel vorhanden. Als ich mir meine Hände betrachtete, waren sie schwarz, und mein verhältnismäßig neuer Anzug glimmte noch an verschiedenen Stellen.
    Die Feuerwehr kam angerast, und das jetzt schon fast ausgebrannte Wrack wurde mit Schaum eingedeckt. Im Innern hockten noch die fast verkohlten Leichen der drei Insassen. Ich bat Lieutenant Crosswing, mich zu benachrichtigen, wenn einer von ihnen identifiziert wurde, oder er herausbekommen, wem der Wagen gehörte. Die beiden Nummernschilder waren vollkommen verglüht.
    Dann fuhr ich nach Hause. Ich hatte eigentlich dem Players Club einen Besuch abstatten wollen, um zu prüfen, ob die Information stimmte, dass Prout, Devriet und Greener dort verkehrten.
    Aber für heute hatte ich genug.
    Um ein Haar wäre ich der fünfte Tote geworden. Dass ich gut dabei weggekommen war, hatte ich nur meinem Dusel zuzuschreiben.
    Zu Hause warf ich den unbrauchbar gewordenen Anzug in die Ecke und stellte mich unter die Dusche.
    Danach musste ich doch die Brandsalbe

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