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0236 - Höllischer Regen

0236 - Höllischer Regen

Titel: 0236 - Höllischer Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit Balder zu tun hatten, hatten wir auch mit Meeghs zu tun. Und anstatt uns einen Million-Dollar-Scheck holen zu lassen, erzählt er schon wieder, die Meeghs würden aktiv.«
    »Ich werde bald verrückt«, murmelte Nicole. »Hört das denn gar nicht mehr auf? Da denkst du, du hast alle Weltentore zugestopft, und die Biester sind trotzdem immer wieder da. Für einen Meegh, den du erschlägst, tauchen zwei neue auf. Ich frage mich, woher sie immer wieder kommen. Der Spider vor der australischen Nordküste mit seinem Transmitter ist geflutet, Die Stonehenge-Basis ist vernichtet…«
    Mit Stonehenge verband sich eine Erinnerung besonderer Art. Seit jener Zeit war Nicoles Blut farblich verändert. Man hatte sie zu einer Dämonin gemacht, und ohne Merlins Hilfe wäre dies auch so geblieben. Doch eines hatte Merlin nicht tun können, als er Nicole vom Bann des Bösen befreite: ihr Blut war schwarz geblieben.
    Mit Machtmitteln der Meeghs, hatte sich Merlin sinngemäß geäußert, war die Umwandlung zur Dämonin durchgeführt worden. Und nur Machtmittel der Meeghs würden ihrem Blut die natürliche Farbe wieder zurückgeben können…
    »Wenn wir in zehn Stunden in Amarillo sein sollen, wird es Zeit, daß wir uns um ein Flugzeug kümmern. Höchste Zeit. Ruf in Lyon an, Nici… ich packe die Klamotten zusammen, die wir gegen die Meeghs gebrauchen können…«
    Nicole nickte und lief hinüber in Zamorras Arbeitszimmer, wo der Hauptäpparat der Telefonanlage stand. Lyon war zu ihrem Hauptanlaufpunkt in Sachen Flüge geworden; man kannte sie dort längst und fand meist eine Gelegenheit, auch in einer voll besetzten Maschine noch ein Plätzchen frei zu machen.
    Zehn Stunden…
    Wenn man die Anreisezeit rechnete und eventuell das Warten auf ein Flugzeug, dann wurde es wirklich allerhöchste Zeit…
    ***
    Balder Odinssson stand neben dem Einschlagkrater. Immer wieder sah er sich um. Ein paar Kilometer weiter begannen die Berghänge. Dort gab es zerklüftete Felsen, die bis dicht an die Ebene reichten. Ein Wesen jener Art, die er hier vermutete, konnte diese Distanz schneller als ein Auto überbrücken.
    Odinsson ertappte sich dabei, immer wieder zum Himmel zu blicken, ob er nicht einen gewaltigen, schwarzen Schatten sah.
    Aber da war nichts.
    Der Colonel stieg in das Erdloch hinab. Es roch noch dezent nach Feuer, das über das abgeemtete Stoppelfeld getobt war. Odinsson ging in die Hocke und fühlte über den Boden. Immer wieder und wieder. Und er fand das, worauf niemand von den Militärexperten geachtet hatte: schwarzen, superfeinen Staub, der zwischen den Fingern davonrann.
    Langsam richtete er sich wieder auf, nickte einige Male und kletterte wieder hoch.
    »Etwas gefunden, Sir?« fragte Lieutenant Schultz etwas zu spöttisch. Odinsson grinste. »Ja. Staub«, sagte er.
    Wieder sah er zu den weit entfernten Felsen hinüber. War dort etwas? Als Versteck wäre jenes Gelände ideal, und es war ihm, als würde er von unsichtbaren Augen beobachtet.
    Er wußte jetzt, seit er den Staub auch hier fand, daß er mit seiner Vermutung richtig lag.
    Die Phantom war hier aufgeschlagen und zerborsten. Anschließend hatte jemand sie mit seiner Strahlwaffe so restlos zerstört und dabei bis auf eines alle Trümmerstücke mit in diesen Vorgang einbezogen.
    Jemand…
    Trotz seines Rollkragenpullovers fror Odinsson, als er sich diesen Jemand vorstellte. Jemand, der jetzt wohl drüben in den Felsen steckte.
    Er mußte warten, bis Zamorra kam.
    Weder allein noch mit einer ganzen Armee Soldaten wagte er, das Versteck der Meeghs aufzusuchen.
    Sie waren zu furchtbar. Zu dämonisch.
    Und zu fremd.
    »Fahren wir zurück«, sagte er. »Sie können das Sperrgebiet aufheben, hier finden wir nichts mehr. Auch, ausländische Spione werden nichts mehr finden, weil nichts mehr da ist.«
    »Und die Phantom? Sie muß doch irgendwohin verschwunden sein. Es muß Spuren geben, die wir noch finden werden…«
    Odinsson schüttelte langsam den Kopf. »Das Flugzeug ist vernichtet, existiert nicht mehr. Es gibt keine Spuren, bis auf eine. Und von der lassen Sie lieber die Finger, zu Ihrer eigenen Sicherheit. Der Experte ist unterwegs. Das ist allein seine und meine Sache.«
    Schultz schwieg verwirrt. Er verstand diesen Colonel aus Washington nicht.
    Er wußte auch nicht, was jener wußte. Und er kannte diese unheimliche Kälte noch nicht, die in Odinsson keimte… die Kälte der Angst. Nicht um das eigene Leben. Angst um die Menschheit…
    ***
    »Was werden wir nun

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