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0237 - Die drei Sternenbrüder

Titel: 0237 - Die drei Sternenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entscheiden.
    Auf jeden Fall kamen die Streuimpulse nicht von der Sonne selbst, sondern von ihrem Satelliten.
    Hess Palter glaubte, Reflexe von Tausenden metallischer Gebilde zu sehen, die sich entweder auf der Oberfläche des Mobys oder dicht über ihr befanden. Aber bevor er Zeit hatte, seine Beobachtung zu überprüfen, war die BAGALO schon so weit an der G-Sonne vorbeigeschossen, daß Einzelheiten nicht mehr erkannt werden konnten.
    Kim Dosenthal visierte einen kleinen roten Stern an, der rund drei Lichtjahre jenseits der Moby-Sonne lag, und ließ die BAGALO zwanzig Astronomische Einheiten von dem roten Zwerg entfernt in das Einsteinuniversum zurückkehren. Mit flammenden Zusatztriebwerken raste das Schiff auf den roten Stern zu und ging nur wenige hunderttausend Kilometer über den höchsten Schichten seiner Chromosphäre in seine Umlaufbahn.
    Ebenso wie Perry Rhodan hatte Kim sich entschlossen, die Vorgänge auf dem drei Lichtjahre entfernten Moby aus sicherem Versteck heraus zu beobachten. Er schickte zwei Tastersonden aus, die die Streuimpulse auffingen und verstärkt zur BAGALO weitersendeten. Hess Palter und zwei Assistenten, die er inzwischen zu Hilfe gezogen hatte, hatten alle Hände voll zu tun, um die anfallenden Informationen zu sortieren und zu deuten. Schon nach einer halben Stunde war klar, daß im Innern des Mobys ein Kampf tobte, in dem beide Seiten die schrecklichsten aller Vernichtungswaffen einsetzten.
    Wenige Minuten später empfing Hess ein Impulsbündel, das nicht von der Wirkung der Waffen, sondern von der Moby-Materie selbst herrührte. Es handelte sich um äußerst hohe Hyperfrequenzen, wie sie von ultraharter Gammastrahlung erzeugt wurden. Ultraharte Gammastrahlung entstand bei der Annihilation der Kernkräfte, die den Atomkern zusammenhalten und ihm Stabilität verleihen. Mit anderen Worten: Die Atomkerne der Moby-Materie begannen zu zerfallen. Die unaufhörlichen Explosionen im Innern des Riesenkörpers hatten einen Kernbrand ausgelöst.
    Diese Beobachtung versetzte Kim Dosenthal in eine äußerst ungemütliche Lage. Vernünftigerweise gab es keinen Grund anzunehmen, daß die CREST II sich ausgerechnet auf den Moby-Begleiter der gelben Sonne verirrt hätte. Er lag weit außerhalb des Zielgebietes, in dem die Begegnung mit den sechs Transportern und der BAGALO hätte stattfinden sollen, und um einige Grade außerhalb des Kurses, den das Flaggschiff nach der Verabschiedung der ANDROTEST hätte einhalten sollen, um nach Troja zurückzugelangen. Auf der anderen Seite aber ließ sich der mörderische Aufruhr, der auf dem Moby herrschte, zum Beispiel damit erklären, daß es dort einen Vorposten der „Meister der Insel' oder eines ihrer Hilfsvölker gab, der sich mit einem fremden Eindringling herumbalgte - und wie leicht konnte die CREST dieser Eindringling sein? Kim gestand sich ein, daß diese Schlußfolgerung an den Haaren herbeigezogen war. Aber wer kümmerte sich noch um Wahrscheinlichkeiten, wenn es um das Schicksal des Großadministrators gehen mochte!
    Kim war entschlossen, aus dem Ortungsschatten der roten Zwergsonne hervorzurücken und eine geraffte, verschlüsselte Hyperbotschaft an den Moby abzustrahlen. Vielleicht durchdrang sie den Störgürtel der nuklearen Explosionen und wurde empfangen. Natürlich würde sie jedem Fremden verraten daß sich ein unbekanntes Raumschiff in der Gegend befand. Aber die BAGALO konnte sich in Sekundenschnelle wieder in ihr Versteck zurückziehen oder in den Linearraum gehen, und wenn die CREST sich in der Nähe befand und der Spruch von ihr aufgefangen wurde dann war der Erfolg des Unternehmens das Risiko mehr als wert.
    Kim setzte einen kurzen Text auf, ließ ihn durch den Verschlüssler und den Raffer laufen und war drauf und dran, den Hypersender zu betätigen, als ein Ereignis eintrat, das allem eine völlig unerwartete Wendung gab.
    Kim hielt den Kodestreifen in der Hand, den er in den Rezeptor schieben mußte, um den Hypersender zur Abstrahlung des Spruchs zu veranlassen. Er warf einen letzten Blick auf den Tasterschirm, auf dem sich die ferne gelbe Sonne als glühender Leuchtpunkt abbildete.
    Da erschien um den Punkt herum ein winziges Nebelfeld, als kämen aus der Umgebung der Sonne Millionen feinverteilter, schwacher Reflexe. Kim schaute noch voller Verwunderung auf das eigenartige Phänomen, als der Nebelring sich auszubreiten begann und in Sekundenbruchteilen den ganzen Tasterschirm überflutete. Damit noch nicht genug. Der Nebel fing

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