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0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in der Bewegung erstarrt war und sein Gleichgewicht nicht halten konnte.
    »Hier!« stellte der dritte Student fest und hielt etwas zwischen den Fingern. »Polizeiausweis! Das ist einer von den Cops, die hier als arme Schweine Aufpasser spielen müssen, damit wir nicht in den Saal pilgern! Und der Ausweis ist verdammt echt…«
    Drei Studenten hielten den Atem an. Ihre Gedanken begannen zu kreisen. Etwas Ungeheuerliches mußte hier geschehen sein. So echt wie die Polizeiausweise mußten auch die starren, unbeweglichen Menschen sein! Aber was war hier geschehen?
    »Einer bleibt hier. Wir informieren die Verwaltung«, sagte der Wortführer.
    »Glaubst du, die laufen uns weg? Verdammt, in deren Nähe fühle ich mich unwohl! Laß uns hier verschwinden. Wer weiß, was sie in Puppen verwandelt hat - ich möchte ihr Schicksal nicht teilen! Und wir fragen nicht erst bei der Verwaltung nach. Von den Schlipsträgem ist doch keiner mehr um diese Zeit im Hause. Den Notruf, Leute. Den Notruf!«
    Und dann begannen sie zu laufen.
    Nur weg von den beiden unheimlichen starren Wesen…
    Und sie ahnten nicht, wer hinter der Tür im Hörsaal war… der Teufel! Dafür liefen sie, als sei der Teufel hinter ihnen her…
    ***
    Zamorra kämpfte einen Schwindelanfall nieder. Er glaubte, in einen Abgrund zu stürzen.
    Urwelt Erde! Fernste Vergangenheit! Eine Zeit, aus der es keine Überlieferungen mehr gab, nur noch die Bestimmungen der Erdschichten und hin und wieder ein paar Funde…
    »Das«, murmelte er, »dürfte meine Lektion in Paläontologie sein… Lanyah… wie viele Jahrmillionen sind es? Zwei, drei? Oder mehr?«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Unsere Schamanen sahen in die Zukunft, wie sie es sehr häufig tun, und sie entdeckten dich in einer sehr fernen Zeit. Du trägst das Medaillon der Macht. Und da wußten wir, daß du derjenige bist, der allein den Fluch brechen kann. So tauschten wir dich aus.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er sah Lanyah lange an.
    »Medaillon der Macht«, sagte er dann leise. »Woher kennt ihr es? Woher kennt ihr diese Bezeichnung?«
    Die Blaue lächelte.
    »Wir wissen, wie man so etwas anfertigt«, sagte sie. »Aber nur die Theorie blieb uns. Das Können selbst, die Fähigkeit, aus einem Stem ein zauberstarkes Amulett zu formen und die gewaltigen Kräfte zu bändigen, ging uns schon vor langer Zeit verloren, wie wir uns als Volk auch von jenem Zweig entfernten, der diese Kunst einst zur Perfektion entwickelte… Aber selbst wenn wir es noch könnten, nützte es uns nichts. Denn unsere Feinde sind gegen Kräfte dieser Art gefeit.«
    »Meeghs«, murmelte Zamorra. Er war wie erschlagen von den Worten des blauhäutigen Mädchens, schaffte es einfach nicht, alle Eindrücke so schnell folgerichtig zu verarbeiten. So entging ihm manche Feinheit… vorläufig.
    »Nein, die Meeghs sind es nicht…«
    Zamorra schluckte. Er sah wieder nach draußen. Schloß die Augen, öffnete sie wieder. Doch das Bild blieb.
    Auf eine erneute schnelle Handbewegung der Herrscherin hin schloß sich das Dach wieder. Der abgebildete Sternenhimmel war beruhigend. Jetzt begriff Zamorra auch, weshalb er kein einziges Sternbild erkannte. Die Erde, das Sonnensystem, bewegte sich ebenso im Universum wie alle anderen Sterne. Und diese Bewegung, die normalerweise in der Lebensspanne eines Menschen nicht festzustellen ist, sorgte dafür, daß alles verändert war.
    Ein Astronom, überlegte Zamorra, könnte vielleicht anhand der Stellung der Gestirne die Zeit berechnen, in der er sich jetzt befand… Aber weder die Astronomie noch Geologie, Paläontologie und alle artverwandten Gebiete waren jemals Zamorras Stärke gewesen. So konnte er nur grob schätzen.
    Er starrte die beiden goldenen Säbelzahntiger an. »Die Tierwelt«, sagte er. »Vielleicht kann ich daran erkennen, in welcher Zeit ich bin. Diese Tiere leben jetzt?«
    Lanyah schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie lächelnd. »Wir holten sie aus der Zukunft. Wie die Schamanen uns bedeuten, wird es noch einige hunderttausend Jahre dauern, bis sich Säugetiere entwickeln. In dieser Zeit verlassen die Reptile das Wasser. Seit ein paar tausend Jahren werden sie immer größer, und noch ist kein Ende abzusehen. Jede Generation der Reptile übertrifft die vorige in der Größe. Manche sind schon fast so groß wie ein kleines Haus.«
    »Saurier«, murmelte Zamorra.
    »Saurier«, wiederholte Lanyah. »Ja, ihre Zeit bricht jetzt an, und unsere geht wohl dem

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