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0237 - Die Satans-Gnome

0237 - Die Satans-Gnome

Titel: 0237 - Die Satans-Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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biologisch gesehen, unsterblich… wir altem nicht! Alle aus meinem Volk sehen jung aus, und sie sind es, dabei ist keiner unter uns jünger als fünftausend Jahre, und eigentlich hätten wir noch eine Ewigkeit vor uns!«
    »Aber?«
    »Wir sterben«, sagte sie. »Wir werden getötet von unseren Gegnern. Und wir haben keinen Nachwuchs. Weil es bei uns das Altem nicht gibt, gibt es auch kein Wachsen. Verstehst du, Zamorra? Wir sind die letzten, und bald werden wir dahingegangen sein, weil unsere Feinde auch den allerletzten von uns dahinmorden…«
    »Wer sind eure Feinde?« fragte er.
    »Jene, die über den Fluch des Höllenfürsten wachen«, sagte Lanyah. »Die Diener des Teufels, die er hier ließ, uns zu bedrängen. Und jene vermehren sich unglaublich rasch! Für einen, den wir erschlagen, wachsen zehn oder zwanzig andere nach. Deshalb sterben wir.«
    »Der Grund«, sagte Zamorra fordernd. »Der Grund des Fluches! Auch der Höllenfürst tut nichts grundlos!«
    »Niemand weiß es mehr«, sagte die Herrscherin leise. »Es ging unter im Chaos der Vergangenheit. Vielleicht kämpfte unser Volk einst gegen den Schwarzen und brachte ihm Niederlagen bei, vielleicht verfluchte er uns, weil wir die Schatten Satans in Stein verwandelten…«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    Der Diener kam zurück, begleitet von einem Mädchen. Ein großer Weinkrug wurde vor Zamorra abgesetzt, dazu Brot und Fleisch. Und die Dienerin überreichte ihm einen breiten Gürtel mit zwei kostbar verzierten Scheiden. In der einen steckte ein unterarmlanger, stilettähnlicher Dolch, in der anderen ein Kurzschwert, wie es die römischen Gladiatoren verwendeten.
    »Für dich, Auserwählter«, sagte Lanyah.
    Zamorra lächelte, neigte dankend den Kopf und gürtete sich mit den Waffen. Er zog das Schwert aus der Scheide und betrachtete es. Es glänzte wie flüssiges Silber und lag gut in der Hand. Nachdenklich steckte er es wieder zurück.
    »Wir sahen in die Zukunft«, fuhr Lanyah fort. »Ich weiß, daß uns nur aus der Zukunft Hilfe kommen kann, denn die Vergangenheit ließ uns im Stich. Unsere Schamanen sahen weit voraus, viele tausende von Jahren…«
    »Wie viele?« fragte Zamorra. Durchdringend sah er die Blauhäutige an.
    »Du willst wissen, in welcher Zeit du dich befindest?« fragte sie. Sie lächelte.
    Er nickte. »Sag es mir!«
    »Dann schau«, erwiderte sie. Sie machte eine blitzschnelle Handbewegung. Seltsames Licht umspülte sie, war dann wieder fortgewischt. Dann öffnete sich der künstliche Sternenhimmel.
    Zamorra erstarrte. Er sah fassungslos nach oben.
    Riesige Gewächse sprangen den Himmel an. Wie hoch mochten sie aufragen? Hundert Meter? Hundertfünfzig? Zweihundert? Bäume dieser Größe hatte er niemals zuvor gesehen. Aber das waren keine Bäume! Das waren… riesige, urweltliche Farne und Schachtelhalme!
    Und der Himmel war nicht graublau, wie er ihn kannte, sondern orangerot und gelb! Stechend weiß und so blendend, daß er nicht einmal in die Nähe sehen konnte, war die Sonne! Schwüle Hitze drang durch das offene Dach in den Saal und trieb ihm, obgleich er nichts als den Lendenschurz trug, innerhalb von Sekunden den Schweiß aus den Poren.
    Nein, dachte er. Das kann doch nicht wahr sein…
    Er befand sich in der Urzeit der Erde! Viele Millionen Jahre tief in der Vergangenheit…
    ***
    Auf dem Korridor vor der Tür zum Hörsaal H-8 stolperten drei Studenten, die gerade ihr Tagespensum an Veranstaltungen hinter sich hatten, über zwei merkwürdige Gestalten.
    »Du«, meinte einer, »hier muß ’ne Uni sein. Hier liegen Leute unordentlich ’rum.«
    Die beiden anderen gingen die Sache ernster an. »Das sind bestimmt Puppen. Vielleicht hat sich unser Fachbereich Kunst mal wieder was Ausgeflipptes ausgeknobelt. So liegt doch kein Mensch!«
    »Klar«, sagte der zweite. »Puppen, bloß sind die umgekippt.« Er legte seine Mappe zur Seite, ging in die Knie und griff zu. »Echte Klamotten haben sie denen angezogen… aber hallo! So echt kann doch keine Puppe sein!«
    Der, der seine Scherzbemerkung gemacht hatte, wurde fündig. »Guck mal, dem hier rutscht gleich ein Umpuster aus der Tasche. Warte mal… das ist doch hier H-8!«
    »Die Sperrzone«, stutzten die beiden anderen. »Wo plötzlich keiner mehr hineindarf, weil’s einen Prof erwischt hat… aber das sind hier wirklich keine Puppen!«
    »Für Menschen sind sie aber zu starr, verflixt!«
    »Komm, wir stellen mal einen auf die Beine…«
    Er ließ sich nicht stellen, weil er mitten

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