0237 - Die Satans-Gnome
ein weiterer Gürtel mit Schwert lag.
Könnte mich vielleicht mal einer von diesem Zinnober befreien? meldete sich Fenrir. Erstens komme ich mir darin blöd vor, zweitens behindern mich die Klamotten!
»Erst sollte man dich aber fotografieren«, sagte Nicole und bückte sich, um dem Wolf behilflich zu sein. Der Blaue glaubte, dies sei seine Chance, und sprang in Richtung des Schwertes. Teri schrie ein Zauberwort. Eine unsichtbare Kraft erwischte den Mann im Sprung und warf ihn zur Seite. Im nächsten Moment war Fenrir aus »seinen« Kleidern und ging dem Mann an die Kehle. Knurrend stand er über ihm, das Gebiß leicht geöffnet und bereit, jederzeit zuzubeißen.
Nicole erhob sich wieder. Sie ging langsam auf den Mann zu. Wenn er in seinem bis auf die blaue Schuppenhaut so menschlichen Gesicht auch menschliche Gefühle ausdrücken konnte, dann empfand er keine Angst - nur Erstaunen.
»Woher kennst du unsere Sprache?« fragte Nicole. »Wer bist du?«
»Ich bin Ta«, sagte er. »Ich spreche alle Sprachen. Woher kommt ihr? Von den Sternen oder aus der Zeit?«
Nicole sah Teri an.
»Wir suchen unseren Freund«, sagte die Druidin. »Ein Mann, der aussieht wie wir. Zamorra. Wo wird er festgehalten?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Ta. »Ruf die Bestie zurück. Wenn ihr von Zamorras Art seid, kämpfe ich nicht gegen euch. Doch wer holte euch hierher? Die Schamanen wollten nur einen Helfer.«
»Herr, dunkel ist der Rede Sinn«, zitierte Nicole den alten Klassiker. »Fenrir, laß ab!«
Bin ich dein dressiertes Schoßhündchen? fragte der Wolf. Und für die Bestie, Freund Ta, sollte ich dir ins Bein beißen. Ich bin der schönste und friedfertigste aller Wölfe, verstanden?
»Eingebildet bist du gar nicht, wie?« fragte Ta und erhob sich, nachdem Fenrir zurückwich.
Teri hob die Hand. »Sprich«, forderte sie. »Was weißt du von Zamorra, und wo befindet er sich?«
Ta setzte sich auf einen der federnden Stühle und schlug die Beine übereinander. »Ihr seht sehr hübsch aus«, sagte er. »Ihr könntet mir gefallen… nun, die Schamanen holten Zamorra, aber er war bewußtlos. Ob er es noch ist und wo er sich befindet, weiß ich nicht. Das Medaillon der Macht hat ihm geschadet. Es wollte ihn nicht kommen lassen.«
Er spricht die Wahrheit, stellte Fenrir fest.
Der Blaue grinste. »Natürlich«, sagte er. »Und ihr drei wollt nun Zamorra zurückholen? Das wird schwer sein. Oder ihr helft ihm, seine Aufgabe zu erfüllen. Dann könnte es schneller gehen.«
Er sprang auf und ging bis direkt zu Fenrir und den beiden Mädchen. Nacheinander sah er sie durchdringend an.
»Ja«, sagte er langsam. »Helft uns. Helft unserem Volk. Ich fühle, daß ihr es könnt, auch wenn die Schamanen behaupten, nur der Auserwählte sei dazu in der Lage… helft uns!«
»Wobei? Und gegen wen überhaupt?« fragte Nicole.
»Da ist etwas«, flüsterte Teri in diesem Moment. »Ich spüre etwas Böses - es kommt… rasend schnell… aufpassen!«
»Dagegen!« schrie Ta auf und deutete zur Tür, die blitzartig entstand.
Sie spie das Grauen in den Wohnraum!
***
Lieutenant Watts sah den Captain an.
»Zu Puppen erstarrt und unbeweglich«, sagte er. »Der Fall wird immer komplizierter. Der erste Wächter stirbt und schrumpft, diese beiden erstarren… Chef, wie soll das weitergehen?«
Der Captain trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte herum. Er sah den Polizeiarzt an, der am Fenster stand, die Arme auf dem Rücken verschränkt, und hinaus schaute.
»Das Pentagon steckt ja schon längst in dem Fall drin«, sagte er. »Das ist für uns zu hoch. Außerirdische Weltraumwesen in Maske… das ist ein Fall für die Geheimdienste und auch für die NASA. Ich werde die entsprechenden Stellen informieren. Die Pentagon-Leute sollen sich da schon richtig drum kümmern. Wenn sie schon anfangen, uns in die Arbeit zu pfuschen, dann sollen sie den Fall auch ganz übernehmen. Aber wissen möchte ich doch schon, wer da überall seine Finger drin hat und wer diese seltsamen Figuren sind… vor allem die beiden Hippie-Gestalten gehen mir nicht aus dem Kopf.«
Er erhob sich.
»Was zum Teufel mag da im Hörsaal vorgehen? Stecken diese Brüder da eigentlich immer noch drin?«
Watts zuckte mit den Schultern. »Was fragen Sie mich, Chef? Die beiden Wachtposten haben nichts durchgefunkt, aber wer weiß, wie lange die bereits starr sind…«
Der Polizeiarzt drehte sich um.
»Es ist seltsam«, sagte er. »In den fünfziger Jahren beschrieb die
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