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0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

Titel: 0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprach kein Wort. Nur das hohe, nervenzerfetzende Geräusch seines Instruments war zu hören.
    Mit bloßen Fäusten gegen diesen Unhold? Jim schauderte bei dem Gedanken daran, aber letzten Endes blieb ihm keine andere Chance. Er mußte es einfach wagen.
    Da spürte er hinter sich den Widerstand. Erst zuckte er zusammen, dann blieb er stehen, denn ihm war klargeworden, daß er gegen eines der Räder gestoßen war.
    Sogar vor das seine.
    Eine wahnwitzige Idee durchzuckte ihn. Da hatte er doch die Waffe, um sich gegen den Mann zu verteidigen. Er konnte das Rad an sich reißen und es zur Verteidigung benutzen.
    Augenblicklich setzte er diese Idee in die Tat um. Eine halbe Drehung brauchte er, dann stand er vor seinem Rad, wuchtete es in die Höhe.
    Sein Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung, und mit der Kraft einer Rakete startete er.
    Der andere wich nicht aus. Er ließ den Mann kommen, riß nur die Arme hoch und damit auch die Säge.
    Das gezackte Blatt traf.
    Es gab ein helles, singendes Geräusch, als es über den Rahmen des Fahrrads glitt und auch hineinschnitt.
    Vor Angst und Anstrengung schrie Jim auf. Er gab nicht nach, sondern drückte weiter.
    Er sah den Unheimlichen mit der Ledermaske aus der Nähe. Nur noch das Gestell des Rads trennte sie. Die Säge war so dicht vor seinem Gesicht, daß ihr Geräusch nervtönend in seinen Ohren widerhallte. Und er spürte die Kraft des anderen.
    Nein, dagegen kam er nicht an.
    Der Rahmen brach. Plötzlich war der Widerstand weg. Jim Cartwright besaß keinen Halt mehr, taumelte nach hinten, und sein Gegner gab keinen Zentimeter an Boden preis.
    Er drückte weiter, trieb den Mann immer mehr zurück, so daß dieser sich nicht mehr halten konnte und über seine eigenen Beine stolperte. Jim Cartwright fiel zu Boden.
    Auch Stella Benson sah dies.
    Bisher hatte sie sich still verhalten. Nun aber drang ein gellender Schrei aus ihrem weit aufgerissenen Mund. Er hallte durch den Wald, zitterte als Echo zwischen den Bäumen, und Stella sah, wie der Mann mit der Säge dem Rad einen gewaltigen Tritt gab, so daß es weit weggeschleudert wurde.
    Jim ahnte, daß seine letzte Chance dahin war. Es gelang ihm, sich noch auf die Seite zu rollen und auch seinen Körper hoch zu wuchten, aber den Hang der Mulde konnte er nicht hoch kriechen. Er besaß einfach nicht mehr die Kraft. Zudem war der Hang mit Laub bedeckt und deshalb ziemlich glatt.
    Zweimal startete er den Fluchtversuch, und beide Male rutschte er wieder zurück.
    Dann griffen fünf behandschuhte Finger in seinen Nacken. Sie waren wie eine Klammer und drückten sein Gesicht in das feuchte Laub. Er hatte den Mund nicht rechtzeitig genug geschlossen. Der Dreck drang über seine Lippen, die Luftzufuhr wurde gestoppt, aber er konnte noch hören.
    Plötzlich war das hohe, singende und widerliche Geräusch der Säge dicht neben seinem rechten Ohr zu hören, und er ahnte, daß nun seine letzten Chancen verspielt waren.
    Noch einmal dachte er an Stella. Hoffentlich schaffte sie es…
    ***
    Stella Benson hatte nicht hinschauen können. Irgendwann war auch bei ihr der Punkt eingetreten, wo die Nerven nicht mehr mitspielten. Aber es gab auch einen weiteren Punkt, der den Überlebenswillen neu entflammte.
    Stella stellte fest, daß sich der Mann mit der Säge mit ihrem Freund beschäftigte. Sie wußte nicht, was er machte, denn Jims Gestalt wurde von dem breiten Rücken des Mannes abgedeckt, doch sie ahnte Schreckliches. Und sie wußte, daß auch ihr das gleiche Schicksal bevorstehen konnte.
    Hatte sie noch eine Chance?
    Wenn sie lief, sicherlich nicht. Aber da war noch das Fahrrad. Ihres hatte der andere nicht angerührt, es befand sich in völliger Ordnung. Stella mußte sich überwinden, um aus ihrer geduckten Haltung hochzukommen. Sie flatterte am gesamten Körper. Noch nie in ihrem Leben hatte sie eine so große Angst gehabt.
    Geduckt schlich sie auf das Rad zu. Kaum schaffte sie es, das Rad vom Boden hoch zu wuchten. Schließlich hatte sie es fest im Griff, schaute sich noch einmal um, bemerkte, daß sich der Unheimliche um sie nicht kümmerte, und riskierte es.
    Die Mulde hochfahren konnte sie nicht. Deshalb mußte sie das Rad schieben.
    Einen kurzen Anlauf nahm sie, damit sie es beim ersten Versuch auch schaffte. Ihre Zähne schlugen aufeinander. Die Angstwellen waren wie Fieberschauer, die ihren Körper schüttelten.
    Die Todesangst verlieh ihr auch gewaltige Kräfte. Stella Benson packte es beim ersten Anlauf, ihr Fahrrad den ziemlich

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