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0238 - Belphégors Rückkehr

0238 - Belphégors Rückkehr

Titel: 0238 - Belphégors Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schweigsam. Ich wollte nicht noch mehr Unruhe bringen. Wir mußten erst einmal abwarten und die Lage sondieren.
    Inzwischen hatten wir den Straßenwirrwar von Montmartre erreicht. Der Mann am Steuer kurvte wie wild durch die engen Gassen.
    Montmartre ist hügelig, viele Häuser sind schräg gebaut und wirken äußerst baufällig. Manchmal war wirklich kein Durchkommen mehr, sogar forderndes Hupen nutzte nichts.
    Bis Tanith es schließlich leid war. Sie drehte sich zu uns um und fragte: »Wie wäre es, sollen wir nicht den Rest der Strecke zu Fuß gehen? Es sind nur ein paar Häuserblocks.«
    »Sicher.«
    Tanith wollte die Rechnung begleichen. Das ließ ich allerdings nicht zu und entlohnte den Fahrer.
    Wir nahmen unsere Koffer und tigerten los. Ich muß ehrlich sagen, daß mir dieses Menschengewimmel gar nicht so schlecht gefiel.
    Hier war echt etwas los. Man sagt zwar immer, daß die Künstler nur in den Tag hineinleben, aber sie fühlten sich sehr wohl dabei, und das war genau zu spüren.
    An jeder Ecke und vor jeder Hauswand saßen die Maler und Zeichner. Sie boten ihre Bilder an, und auch wir wurden angesprochen, aber wir kauften nichts.
    Tanith wohnte in einem alten Reihenhaus. Es sah so aus, als würden es die Bauten rechts und links stützen. Die Holztür war dunkelgrün angestrichen. Wenn man genauer hinschaute, entdeckte man einen mit dem Kopf nach oben stehenden Drudenfuß, ein weißmagisches Siegel, das Dämonen davon abhalten sollte, das Gebäude zu betreten.
    Die Tür hatte einen golden schimmernden Griff. Darunter befand sich das Schloß, in dem Tanith den Schlüssel verschwinden ließ.
    »Kommen Sie«, lud sie uns ein und hielt uns die Tür auf. »Fühlen Sie sich wie zu Hause.«
    Wie zu Hause konnte ich mich nicht fühlen, denn mit dem Öffnen der Tür hatte sich uns eine andere Welt erschlossen.
    Eine Welt der Stille, der Nachdenklichkeit und vielleicht auch der Beklemmung.
    Tief atmete ich durch. Dabei wagte ich kaum, laut aufzutreten. Wir wollten die Ruhe nicht stören.
    »Gehen Sie durch«, sagte Tanith und machte eine einladende Handbewegung.
    Wir schritten geradeaus weiter und gelangten in ihr Arbeitszimmer. Hohe, mit Büchern gefüllte Regale, ein runder Tisch, ein dunkler Vorhang und abgedeckte Fenster. Trotzdem roch es nicht muffig, sondern frisch und klar. Wahrscheinlich sorgte eine Klimaanlage dafür.
    »Hier empfangen Sie also Ihre Kunden«, stellte ich fest und nickte anerkennend. »Die Atmosphäre stimmt ja, das muß man schon sagen, meine Liebe.«
    »Ja, viele Klienten verlangen es. Auch ich brauche sie, um ehrlich zu sein.«
    »Jeder so, wie es ihm paßt«, meinte Suko und stellte unseren Koffer ab.
    Tanith blieb vor uns stehen und lächelte. Ich konnte ihr Parfüm riechen. Es war ein seltsamer Duft. Betörend und doch frisch zugleich. So etwas hatte ich noch nie wahrgenommen, und ich atmete den Duft ein wenig neugierig ein.
    »Gefällt es Ihnen?« fragte die Frau.
    »Es ist zumindest außergewöhnlich.«
    Tanith lachte. »Ja, es wird speziell nach meinen Wünschen hergestellt. Eine kleine Marotte, wissen Sie.«
    Geschmeidig wandte sie sich um und trat dicht vor einen hohen Schrank. Mit einer Hand hielt sie schon den Schlüssel, als sie sich noch einmal umwandte und uns anschaute. »Ahnen Sie, was sich in diesem Schrank befindet, John?«
    »Ich kann es mir denken. Wahrscheinlich hat es einmal in meiner Wohnung gestanden.«
    »Genau, mein Lieber. Es sind die Kugel und der Kelch des Feuers. Sie werden sehen, daß beides nahtlos zusammenpaßt.« Mit diesen Worten öffnete sie die Tür.
    Kaum hatte sie sie aufgezogen, als uns schockartig das rote Licht traf. Es strahlte von der Kugel aus. Sie glühte so grell, daß ich Angst hatte, sie würde zerspringen!
    ***
    Tanith schrie auf. Sie taumelte zurück und riß die Arme hoch, damit sie ihr Gesicht schützen konnte. Suko sprang hinzu und fing die Frau auf, bevor sie zu Boden fiel.
    Das Licht war schlimm. Rot und blendend. Die Kugel schien in einem Feuerkreis zu stehen. Ich kam mir vor wie ein Feuerwehrmann ohne Wasser.
    Viel hatte ich über die Kugel gehört, aber nichts Entscheidendes. Soviel mir bekannt war, stammte sie von Nostradamus, allerdings wußte ich nicht, ob sie einen schwarz- oder weißmagischen Ursprung besaß, das mußte man irgendwie herausfinden.
    Vielleicht konnte mir mein Kreuz helfen.
    Ich drehte mich ab und wandte der Kugel den Rücken zu. Suko und Tanith hatten das gleiche getan, keiner wollte in das Licht schauen, wir

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