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0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
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Schramme auf der Innenseite des Unterarms hinterlassen. Phil betrachtete sie prüfend, dann meinte er: »Es brennt höllisch, was?«
    Der Mann nickte nur, brachte aber keinen Laut über die verzerrten Lippen.
    »Sie haben Glück gehabt«, erklärte Phil gelassen. »Nur ein Streifschuss, die Knochen sind nicht verletzt. So etwas tut sehr weh, ist aber harmlos. Drücken Sie Ihr Taschentuch auf die Blutung, bis unser Arzt hier ist.«
    Der Mann ließ seinen Arm los und suchte sein Taschentuch hervor. Vorsichtig tupfte er die Wunde ab und presste das Tuch dann auf die Stelle, die am stärksten blutete.
    »Warunf, zum Teufel, habt ihr überhaupt mit der Knallerei angefangen?«, forschte Phil nicht gerade freundlich. »Wär’s Ihnen lieber, wenn Sie jetzt eine Kugel im Kopf hätten? Was soll der Quatsch?«
    Der Mann runzelte die Stirn und sah Phil verständnislos an.
    »Aber«, stotterte er verständnislos, »wir konnten uns doch nicht gleich ergeben. Wir wollten sehen, ob wir nicht eine Chance hätten, vor euch davonzukommen.«
    ***
    Zum Henker, dachte Phil, ich möchte wissen, was die Burschen überhaupt ausgefressen haben, dass sie sich nicht von uns erwischen lassen wollten. Offenbar glauben diese Kerle, unser ganzer Aufwand gelte nur ihnen. Wenn ich sie jetzt spüren lasse, dass wir nichts Belastendes gegen sie haben oder wissen - abgesehen vielleicht von der Verwundung des Polizisten unten in der Halle, aber auch die können wir nur dem Schützen und nicht dem ganzen Verein zur Last legen - also wenn die merken, dass wir gar nichts von ihnen wollten, dann werden sie sich natürlich versperren wie Austern und schweigsam werden wie das Grab. Wie mache ich es nur, damit er glaubt, wir wüssten alles?
    Phils langes Schweigen hatte in dem Getroffenen das Unbehagen vermehrt. Er zuckte die Achseln und sagte weinerlich: »Ich war ja immer gegen diese Arbeit, aber die anderen haben mich jedes Mal wieder kleingekriegt, wenn ein neuer Auftrag vorlag.«
    »Gab ja auch genug Geld dafür, nicht wahr?«, sagte Phil, als wüsste er, wovon er eigentlich spräche.
    »Na ja, es ging«, gab der Gangster zu. »Die Firmen zahlen im Allgemeinen nicht schlecht. Aber die Sache mit der Bombe hätte ich bestimmt nicht mitgemacht, das können Sie mir glauben!«
    »Ach nein«, brummte Phil und dachte: Wovon spricht der Bursche eigentlich?
    »Wirklich nicht!«, behauptete der Gangster. »Ich bin doch nicht blöd! Ich habe zu den anderen nur gesagt, dass ich mitmachen würde, damit ich hier erst einmal gesund herauskam. Aber ich hätte natürlich nie daran gedacht, wirklich an der Geschichte teilzunehmen.«
    »Natürlich nicht«, sagte Phil und nickte ironisch. Er wollte noch etwas hinzufügen, aber da ließ ihn ein jähes Geräusch herumfahren.
    Die Tür des Apartments war erneut geöffnet worden. Abermals sprangen zwei Männer heraus in den Flur. Es ging alles viel schneller, als es sich beschreiben lässt: Der Sergeant war gerade damit beschäftigt, die Kugeln aus der Waffe des verwundeten Gangsters herausgleiten zu lassen, um damit seine eigene Pistole nachzuladen. George Hammilton sah, dass Snyder im Augenblick völlig wehrlos war. Der alte Mann sprang auf und warf sich in die Schusslinie. Einer der beiden Gangster schoss fast im selben Augenblick.
    Der Tramp bekam die Kugel in den Leib. Er stieß einen Mark und Bein durchdringenden Schrei aus, der nur langsam zu einem schwächer werdenden Röcheln erstarb.
    Phil brauchte einen Sekundenbruchteil, um die Lage zu überblicken, und einen Zweiten, um dem Verwundeten einen harten Stoß zu geben, der den Mann hinwarf, während sich Phil selbst nach vorn fallen ließ, aber im Fallen auch schon seine Pistole wieder herausriss und abdrückte.
    Der vorderste der beiden Gangster blieb jählings stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen. Seine beiden Arme flogen in einer unnatürlichen Haltung hoch, verharrten ins Leere hinein ausgestreckt, bis der ganze Körper in einer spiralenförmigen Bewegung wegsackte und schwer auf den Boden schlug.
    Der Zweite hatte dieses kurze, höchstens zwei oder drei Sekunden währende Schauspiel hinter seinem Gefährten unschlüssig beobachtet. Jetzt sah er sich plötzlich deckungslos im Flur stehen.
    »Hände hoch!«, rief ihm Phil zu. »Lassen Sie Ihre Waffe fallen!«
    Der Angerufene sah unschlüssig auf die Pistole in seiner Hand. Aus der offenen Apartmenttür drang ein Ruf heraus, den Phil nicht verstand. Aber er schien eine Aufforderung gewesen zu

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