Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch

Titel: 0238 - Die Angst kriecht in das Kellerloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Angst kriecht in das Kellerloch
Vom Netzwerk:
der Captain. »Ich sage Ihren G-men Bescheid, auch wegen der Tränengasgranaten.«
    Ich bedankte mich und legte den Hörer auf. Die Sekretärin überfiel mich mit einem Schwall von Fragen. Ich winkte ab: »Keine Zeit. Vielen Dank für die Erlaubnis zu telefonieren.«
    Ich lief zur Tür. Das Zimmer sah so aus, als gehöre es zu einer Anwaltspraxis. Gerade stieß ich die Flurtür auf, da ertönte ein schriller Schrei, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es war der Schrei eines zu Tode getroffenen Mannes…
    ***
    Als ich wegging, um zu telefonieren, hatte Phil mir einen Augenblick nachgeschaut. Dann schob er mit dem Daumennagel den Sicherungsflügel an seiner Pistole zurück.
    Ein paar Sekunden blieb es still im Flur. Irgendwo im Haus summten Fahrstühle, und in einem nahegelegenen Zimmer dudelte die Trompete einer Jazzübertragung aus einem Radio. Das Atmen der drei Männer im Flur ging unter in den vielfältigen Geräuschen, die in einem so großen Hause ständig entstehen.
    Plötzlich krachte es hinter der Apartmenttür wieder, das Holz der Tür splitterte und eine Kugel klatschte mit einem satten Geräusch gegen die Flurwand, wo sie ein kleines Loch verursachte. Phil schüttelte stumm den Kopf, als ihn der Sergeant fragend ansah. Es hatte keinen Zweck, nur die Munition zu vergeuden.
    Snyder schien enttäuscht davon zu sein, dass er nicht schießen sollte. Er kroch behutsam auf die schon sehr durchlöcherte Tür zu. Phil rief ihm leise zu, er sollte dieses Wagnis unterlassen, aber Snyder hörte nicht. Der Sergeant näherte sich so weit der Tür, bis er den Kopf unten an den Türspalt legen und lauschen konnte. Nach einiger Zeit kroch er wieder zurück. Er drehte sich um und sagte aufgeregt: »Ich glaube, sie planen einen Ausbruch. Es hörte sich so an. Wir werden verdammt aufpassen müssen!«
    Phil nickte. Er zog ein Reservemagazin für seine Pistole aus der Hosentasche und legte es griffbereit.
    »Ich habe nur noch fünf Schuss«, murmelte Snyder, als er Phils Vorbereitungen sah.
    »Gehen Sie sparsam damit um, bis unsere Verstärkung eingetroffen ist!«, riet ihm Phil. »Wenn die Burschen vorher herauskommen sollten, ziehen wir uns alle bis zur Flurecke zurück. Hinter der Ecke sind wir in Deckung, und sie müssen ihre Nasen riskieren, wenn sie um die Ecke wollen.«
    »Oder sie laufen den Flur in die entgegengesetzte Richtung entlang zu dem Fenster dort unten. Draußen geht nämlich die Feuerleiter vorbei.«
    Er zeigte auf das nicht weit entfernte Ende des Korridors, wo ein großes Fenster die ganze Wand einnahm. Dahinter erkannte man den Schatten einer Feuerleiter, die dicht neben dem Fenster vorbeilaufen musste.
    »Über die Feuerleitern kommen sie nicht weg«, erwiderte Phil mit einem Achselzucken. »Alle Feuerleitern sind besetzt.«
    »Dann ist es ja gut«, meinte Snyder. »In dem Fall können wir uns wirklich unbesorgt um die nächste Ecke zurückziehen. Wollen wir das nicht gleichtun?«
    Phil schüttelte den Kopf: »Ich möchte so lange wie irgend möglich vor ihrer Tür bleiben.«
    Sie schwiegen und lauschten auf die unterdrückten Geräusche, die hinter der Tür von Vanders Apartment laut wurden. Es klang, als ob sie Möbel umräumten. Ab und zu gab es ein dumpfes Poltern.
    Plötzlich flog die Tür auf. Zwei Männer sprangen über die Schwelle auf den Flur. Phil riss seine Waffe hoch und zog dreimal durch, schneller als jemand hätte Piep sagen können. Auch Snyders Waffe krachte, allerdings nur zweimal. Zugleich zeigten die beiden Männer eine unterschiedliche Reaktion: Der Erste stieß einen heiseren, knappen Ruf aus, während seine Pistole auf den Boden fiel. Der Zweite war anscheinend nicht getroffen worden und sprang in das Zimmer zurück, deren Tür er mit einem kräftigen Knall hinter sich zuschlug.
    »Kommen Sie aus der Schusslinie heraus!«, sagte Phil dem Getroffenen, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den rechten Unterarm hielt.
    Der Mann gehorchte. Er entfernte sich von der Tür und lehnte sich bleich gegen die Flurwand. Zwischen den Fingern seiner linken Hand, die er auf den rechten Unterarm gepresst hielt, sickerte Blut hervor.
    Phil stand auf und zog ein Taschenmesser.
    »Nehmen Sie seine Pistole«, sagte er über die Schulter zurück zu Snyder, während er mit seinem Taschenmesser den Ärmel des Verwundeten aufratschte. Er schob das Kleidungsstück bis zu dem Ellenbogen zurück, knöpfte das Hemd auf und schob es ebenfalls hoch:
    Die Kugel hatte eine etwa fünf Zentimeter lange

Weitere Kostenlose Bücher