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0238 - In der Voodoo-Hölle

0238 - In der Voodoo-Hölle

Titel: 0238 - In der Voodoo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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unserem gemeinsamen Ziel !« sagte er, »dem Ziel, das uns zu Herren der Welt machen soll.«
    ***
    »Da! Das ist sie!« Der ausgestreckte Zeigefinger Nicole Duvals wies auf dir andere Seite der Straße. Zamorras Augen folgten der Weisung. Ja, kein Zweifel. Es war das Mädchen aus Morenas Büro.
    Der Stuhl polterte nach hinten, als der Franzose aufsprang und mit großen Sätzen loslief.
    »Señor! Die Zeche! Sie haben noch nicht bezahlt!« schrie hinter ihm ein schwarzbefrackter Kellner.
    » Quedo! - Still«, sagte Nicole auf spanisch, das sie vorzüglich beherrschte. »Er hat nur… er hat gewissermaßen eine Bekannte gesehen! Ich bezahle.« Knistern von Scheinen. Dann verließ Nicole das Lokal und lief Zamorra nach.
    Unterdessen machte der Meister des Übersinnlichen einen Slalomlauf durch den Verkehr der Hauptstadt von Venezuela. Kreischende Bremsen, radierende Reifen und das nervenzerfetzende Hupen in allen Tonlagen - Zamorra sah nur die Gestalt des Mädchens aus dem Büro jener zweifelhaften Exportfirma. Er würde einige Fragen an sie richten müssen.
    Hinter den Lenkrädern der Autos bekreuzigten sich die Fahrer, als sie Zamorras selbstmörderisches Unterfangen beobachten mußten. Santa Madonna, er wagte es wirklich, während der Rush-Hour dem Verkehr von Caracas und dem verrufenen Fahrstil der Südamerikaner Trotz zu bieten. Dieser Gringo schien einen besonderen Schutzengel zu haben. Denn er schaffte es tatsächlich, lebendig die Straße zu überqueren.
    Menschen protestierten laut, als Zamorra sie einfach beiseite schob, wenn sie sich ihm in den Weg stellten. Was sollte diese Hektik? Es war doch Karneval! Konnte dieser Amigo nicht feiern? Oder war er gar ein Agento der Policia in Zivil?
    Professor Zamorra rannte, so schnell er konnte. Das Mädchen durfte ihm nicht entwischen. Denn sie wußte etwas. Das schwarze Krausköpfchen der hübschen Negerin wippte durch die Menschentrauben.
    »Pardon! Excuse me, please!« keuchte der Parapsychologe, dem das rechte Wort für ›Entschuldigung‹ auf spanisch nicht einfiel. Man konnte ja nicht alles wissen…
    Was ihm die zur Seite gedrängten Passanten nachriefen, waren sicher auch keine Segenswünsche.
    Endlich, endlich, das Mädchen war in Reichweite. Zamorras Hand griff ihre Schulter und zog sie herum. Er sah in Augen, aus denen Verständnislosigkeit sprach.
    »Was wollen Sie, Señor?« fragte Graziana erstaunt. »Warum halten Sie mich auf. Ich muß nach Hause, und…«
    Ihre Worte erstarben, als ihr Zamorra in die Augen sah. Und diese Augen blickten bis zum Grund ihrer Seele.
    »Rede, Mädchen!« befahl der Meister des Übersinnlichen ohne Umschweifungen. » Was weißt du? Wer war vorhin bei deinem Chef?«
    »Ich weiß nicht, Señor! Ich weiß nicht, wovon sie reden!« versuchte das Mädchen sich der zwingenden Macht von Zamorras Augen zu entziehen. Der Parapsychologe hatte sofort gemerkt, daß Grazianas Willen von einer fremden Macht gesteuert wurde. In ihren Augen hatte er gelesen, daß sie nicht die Herrin ihres Willens war.
    »Sehen Sie mir in die Augen!« sagte er beschwörend, »ganz tief. So ist es gut. Denn Sie wissen, ich bin Ihr Freund… Ihr Freund… !«
    Während der Parapsychologe mit den gemurmelten Worten das aufgeregte Mädchen beruhigte und sich die aufmerksam gewordenen Passanten wieder desinteressiert abwandten, versuchte er, den Hypno-Block zu lösen.
    Vergeblich! Im Chaos des Straßenverkehrs von Caracas war das nicht möglich. Zamorra wußte, daß er dazu Ruhe benötigte. Denn diese Arbeit erforderte ungeheure Konzentration, da man nicht wußte, wie der Block angelegt war. Ähnlich wie ein kunstvoll geschlungener Knoten, den zu entwirren einem Laien fürchterliches Kopfzerbrechen machte.
    Nicole war herangekommen. Mitleidig betrachtete die Französin das Gesicht von Morenas Sekretärin, aus deren Augen nun eine dumpfe Verständnislosigkeit blickte. Die übersinnlichen Kräfte des Professors hatten sie in ihren Bann geschlagen. Und Nicole Duval war so weit vom Fach, daß sie sah, daß ihr Chef hier nichts weiter ausrichten konnte.
    »Ein starker Block?« fragte sie lakonisch.
    »Zu stark!« bestätigte er, »zum mindesten für den Augenblick zu stark. Bring sie ins Hotel, Cherié und kümmere dich um sie. Ich glaube, wenn ihr Geist frei ist, wird sie uns einige interessante Neuigkeiten erzählen können!«
    »Klar, Chef. Du kannst dich auf deine Nicole ganz verlassen!«
    »Nimm ein Taxi!« sagte Zamorra. »Ich werde das Haus diskret weiter

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