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0238 - In der Voodoo-Hölle

0238 - In der Voodoo-Hölle

Titel: 0238 - In der Voodoo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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sollen.
    Ein Zischen, das wie das Angriffsgeräusch einer Schlange klang, setzte seine Männer in erhöhte Alarmbereitschaft.
    Aber auch die feinen Ohren Zamorras hatten es gehört. Die Gestalt des Parapsychologen spannte sich wie der Körper einer Raubkatze vor dem Sprung.
    » Das ist er! « Felipe zeigte auf ihn. » Fuera! -Vorwärts, compadres!«
    Wie die Ratten aus dem Gemäuer sprangen die gedungenen Verbrecher Professor Zamorra an. Einen Lidschlag später kämpfte der Parapsychologe verzweifelt um sein Leben.
    ***
    »Este señor es un demonio!« schrie eine Stimme. »El diabolo debe combatin contra esta bestia, mas yo eso no!«
    »Dieser Mann ist ein Dämon! Der Teufel mag mit dieser Bestie kämpfen, aber ich nicht!«
    Der Schrei streifte Zamorras Ohr. Aber er hatte keine Zeit zu beobachten, wie der Mann, den er mit einem schwungvollen Uppercut von den Beinen gerissen hatte, das Hasenpanier ergriff und Fersengeld gab. Der Parapsychologe mußte sich weiterhin seiner Haut wehren. Er konnte vom Glück sagen, daß ihn noch keiner der Totschläger voll getroffen hatte.
    Die vielen Trainingsstunden im Fitnesscenter von Château Montagne zahlten sich nun aus. Was die Gegner ihm zahlenmäßig voraus hatten, glich Zamorra durch Gewandtheit, Technik und Kraft aus.
    Zwei, drei Gegner drangen gleichzeitig auf ihn ein. Der erste bekam einen Kinnhaken, der genau den Punkt traf. Die Gestalt des Mannes schien einige Zentimeter größer zu werden ehe er umfiel und den Rest des Kampfes verschlief. Der zweite sprang Professor Zamorra von hinten an. Der Parapsychologe nutzte den Schwung aus und schleuderte den Gegner über die Schulter auf das Straßenpflaster. Gleichzeitig verpaßte er dem dritten Angreifer einen Fußtritt, daß dieser einen pfeifenden Ton ausstieß und sich zusammenkrümmte.
    Aber die Männer waren hart im Nehmen. So schnell gaben sie nicht auf. Sie hatten Schmerz verspürt. Jetzt wollten sie töten! Sie umkreisten Professor Zamorra mit vier Mann wie ein Rudel Wölfe. Der Parapsychologe sah die Wut in ihren Augen glitzern. Er wußte, daß er alle seine Tricks auspacken mußte. Ein fairer Kampf wäre hier gleichbedeutend mit Selbstmord gewesen. Zwei Gegner waren ausgeschaltet. Einer war geflohen, der andere befand sich im Reich der Träume.
    Aber es waren immer noch vier Männer, derer er sich ohne Waffen erwehren mußte. Und in deren Auge die Heimtücke leuchtete. Mit höchster Konzentration beobachtete Zamorra jede Bewegung seiner Gegner. Bei diesem trüben Licht und den ständigen Wechseln des Standortes war es unmöglich, die Gegner durch Hypnose auszuschalten.
    Zamorra sah die Kette in Felipes Hand leicht hin und her schwingen. Wenn er an diese Kette herankommen könnte…
    Der Meister des Übersinnlichen führte den Gedanken nicht weiter fort. Er handelte.
    Das Rattengesicht sah den Franzosen wie einen Puma auf sich zuspringen. Ausweichen war unmöglich. Er sah eine Faust auf sein Gesicht zurasen. Dann explodierte etwas in seinem Kopf. Gleichzeitig wurde seine rechte Hand, in der er die Kette schwang, von einem wahren Schraubstockgriff traktiert.
    Felipe schrie auf. Unbewußt ließ er die Kette fallen. Im gleichen Augenblick, als die schwere Kette auf den Boden klirrte, erhielt Felipe den zweiten Jagdhieb, der ihn nach hinten taumeln ließ.
    Gewandt bückte sich Zamorra nach der Kette. Hatte er die in seiner Hand, dann war die Schlacht halb gewonnen. Die Hände des Parapsychologen schlossen sich um das kühle Metall, da…
    ***
    Der Portier vom Hotel »El Conde«, einem der Nobelhotels von Caracas in der Nähe der Plaza Bolivar, hob leicht pikiert die Brauen, als er Nicole Duval in Begleitung der dunkelhäutigen Schönheit durch die Hotelhalle gehen sah. Nicht, daß es etwas Außergewöhnliches gewesen wäre, daß Farbige das Hotel betraten. Aber dieses Mädchen hinterließ einen seltsamen Eindruck.
    In ihrem Gesicht erschien keine Regung. Ihre Augenlider blinkten nicht, aber unter ihnen glotzte dumpfe Leere.
    Und der Gang des Mädchens, hölzern und abgehackt. Wie bei einem Roboter oder bei einem…
    Der Portier bekreuzigte sich. Er hatte von Voodoo munkeln gehört und von den schaurigen Riten des Macumba. Oben an der Küste, vor allem auf den Inseln und im Delta des Orinoco sollte dieser finstere Aberglaube heute noch so frisch sein wie vor hunderten von Jahren.
    Voodoo! - Macumba!
    Die Vereinigung der Menschen mit den Göttern einer finsteren heidnischen Religion. Santa Madonna, Mater per dios, bewahre

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