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0239 - Das Erbe des Zauberers

0239 - Das Erbe des Zauberers

Titel: 0239 - Das Erbe des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Identität aus seinem früheren Leben?
    ›Salonar‹ - ja, das war der Name der gespaltenen Klinge aus der Zunge des Eisdrachens, die Zamorra erwähnte, wenn er davon sprach, wie dieser Amun-Re einst getötet wurde. Gunnar, der Held mit den zwei Schwertern, hatte die Waffe einst geführt.
    Sollte es stimmen, daß er schon einmal gelebt hatte? Denn er wußte, daß er ein anderer Mensch wurde, wenn er zum Kampf mit einem Schwert, einer Axt oder sonstigen archaischen Waffen gefordert wurde. Dieser Umstand hatte ihm damals im alten Ägypten zur Zeit des Pharao Ramses bei mehreren Kämpfen auf Leben und Tod das Leben gerettet. [3]
    »Wir müssen sie töten!« unterbrach Amun-Re’s Stimme die Gedanken des Jungen. »Alle töten! Sie entkommen sonst am Ende noch! Sieh doch ein, Ollam-onga, daß dieser wahnsinnige Estanciero seine Tochter zu befreien versucht. Ich finde keine Ruhe, bevor nicht Zamorra tot ist… !«
    »Wir haben ein Ziel, Zauberbruder!« hörte Michael Ullich die Stimme des Ju-Ju-Mannes. »Die Weltherrschaft! Aber dazu brauchen wir Geld. Viel Geld. Zauber allein genügt nicht. Zwar dienen die Elemente unseren magischen Kräften - aber Männer, die für uns kämpfen und für uns töten, die müssen wir bezahlen. Voodoo-Leute sind gut für Kampf in Dschungel. Aber wir brauchen auch richtige Söldner, die Tod, Verderben und Terror über die Erde bringen. Darum müssen die Gefangenen leben, damit wir ihr Geld bekommen. Ihr ganzes Geld…!«
    »Und warum gehen wir dann zu der Hütte, worin die Gefangenen sind?« fragte Amun-Re. Michael hätte vor Freude über diese Mitteilung fast aufgeschrien. Jetzt mußte er den Männern nur noch unauffällig folgen.
    »Der dicke Mann, der dir folgt, brachte mich auf eine gute Idee, Zauberbruder!« nuschelte Ollam-onga. »Wir werden der Botschaft an den reichen Mann in Deutschland wieder ein Teil seines Sohnes zusenden. Ich bin sicher, daß er zahlt, wenn er dessen Hand sieht… !«
    Michael Ullich stockte fast der Atem, als er diese Worte hörte und einer der Neger grinsend ein scharfgeschliffenes Handbeil aus dem Gürtel zog.
    Amun-Re ließ ein meckerndes Lachen hören…
    ***
    »Runter, Nicole! Da hinten ist was!« zischte Benjamin Stantons Stimme. Gleichzeitig zog der hagere Schriftsteller Zamorras Assistentin in den Schatten eines Baumes.
    »Was ist…!« hauchte Nicole. Aberda hatte Stanton schon die Hand vor ihren Mund gelegt. »Leise! Ganz leise!« schien sein beschwörender Blick zu sagen.
    Jetzt hörte auch die hübsche Französin Stimmen, die langsam näherkamen. Und dann sahen sie durch das Blättergewirr des Dschungels den Lichtschein vieler Fackeln. Der Dschungel wurde systematisch durchkämmt. Sollten Zamorra und Christiana schon geflohen sein?
    Bei der Menge der Jäger war es immöglich, auf ein so einfaches Versteck zu vertrauen.
    »Rauf!« zischte Stanton und wies auf den Baum. »Die suchen hier ganz gewiß keine Ostereier!« Er faßte Nicole um die schmale Hüfte und stemmte sie hoch, daß sie einen der unteren Äste packen konnte. Mit Schwung zog sich Zamorras Assistentin hoch. Wie der Meister des Übersinnlichen war auch sie sportlich gut durchtrainiert. Denn im Kampf gegen die Kräfte des Bösen konnte ein verweichlichter Körper zum tödlichen Handicap werden, wenn die Dämonen sich irdischer Dinge bedienten.
    Dämonen oder nicht! - Die Jäger, deren scharfen Augen nichts entging, waren verdammt irdisch. Gegen die halfen keine Amulette oder Zaubersprüche. Hier kam es auf Kraft und Gewandtheit, gepaart mit einer Portion List und Mut an.
    Nicoles Beine verschwanden im Blättergewirr der unteren Zweige. Schon wollte ihr Stanton folgen, als er unmittelbar hinter sich das Knacken dürrer Äste hörte. Die Person war noch nicht in Sichtweite. Aber es war zu spät, ebenfalls einen Baum zu erklimmen.
    Die Gestalt des Roger Benjamin Stanton verschmolz mit dem Schatten eines Busches wenige Meter neben dem Baum, der Nicole als Zuflucht diente.
    Schon trat die Gestalt eines baumlangen Negers auf die kleine Lichtung. In der Rechten trug er stoßbereit einen kurzen Wurfspeer. Stanton zweifelte nicht daran, daß die Waffe scharf wie ein Rasiermesser geschliffen war.
    Irgendwie schien der Schwarze zu ahnen, daß er nicht alleine war. Suchend spähte er um sich. Dann ging er langsam auf den Baum zu, in dessen unterem Geäst sich Nicole versteckte.
    Der Speer fuhr durch das Blätterdickicht. Die scharfe Spitze schabte wenige Zoll neben Nicoles Bein an der Rinde

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