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0239 - Welt unter heißer Strahlung

Titel: 0239 - Welt unter heißer Strahlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der er die Lampe hielt, den Kontrollschalter für den Deflektor. Eine Umdrehung würde genügen, und er war unsichtbar.
    Er konzentrierte sich auf das unterirdische Gewölbe, in dem die Maschinen standen, dann sprang er mit Sengu.
    Es war hell, als er wieder sehen konnte. An der gewölbten Decke brannten lange Reihen von Lampen. Darunter standen die Maschinen- und Generatorenblöcke - auch in langen, schier endlosen Reihen. An den Wänden waren Bildschirme dunkel und verstaubt. Man sah ihnen an, daß sie schon lange außer Betrieb waren.
    Ganz am anderen Ende des Ganges waren hohe, hagere Gestalten. Sie bewegten sich seitwärts und verschwanden.
    „Sie haben uns gesehen", flüsterte Gucky. „Machen wir uns unsichtbar."
    Er schaltete den Deflektorschirm ein und sah, daß Sengu es ebenso machte.
    Aber Sengu wurde nicht unsichtbar. Er blieb mitten auf dem Gang stehen, obwohl er das lichtbrechende Schutzfeld eingeschaltet hatte.
    Gucky erschrak. Was war denn mit Sengus Anzug los? Es war noch niemals vorgekommen, daß ein Aggregat versagte. So ein verrückter Zufall! Dabei waren die tappenden Schritte der hereinschleichenden Mutanten bereits deutlich zu hören.
    Sengu fixierte ihn durch die Helmscheibe und machte aufgeregte Gesten. Natürlich, der Japaner war erschrocken, weil er immer noch sichtbar war. Kein Wunder, wenn er da...
    Plötzlich erschrak Gucky.
    Er war doch unsichtbar... und doch machte Sengu ihm Zeichen.
    Sengu konnte ihn also sehen!
    Gucky hielt die Hände vor - und er sah sie.
    Er war ebensowenig unsichtbar wie Sengu.
    Beide Deflektoren versagten!
    Das allerdings konnte kein Zufall mehr sein. Die Mutanten mußten die technische Möglichkeit besitzen, Deflektoren unwirksam zu machen. Damit waren sie weiter als die meisten hochzivilisierten Rassen der eigenen Galaxis.
    Es kam Gucky nicht zu Bewußtsein, wie unsinnig seine Überlegung sein mußte. Selbst wenn die Fremden eine solche Möglichkeit gehabt hätten, wäre diese schnelle Reaktion so gut wie unmöglich gewesen. Die Mutanten konnten überhaupt nicht damit rechnen, daß die Eindringlinge Deflektoren besaßen.
    Was immer auch geschehen war, Sengu und Gucky standen einigermaßen verdutzt in der Maschinenhalle unter den grellen Lampen. Von allen Seiten näherten sich die grauenhaftesten Monstrositäten, die sie je in ihrem Leben gesehen hatten. Und der einzige Ausweg war nur schnelle Flucht.
    Aber damit wartete Gucky noch.
    Er wich bis zur Wand zurück und wartete, bis Sengu neben ihm stand. Mit freiem Rücken konnte er sich auf den Hauptkorridor konzentrieren, ohne die abzweigenden Gange beachten zu müssen. Wenn jetzt jemand angreifen wollte, konnte er nur aus einer Richtung - und in dieser Richtung paßte Gucky auf.
    Telekinese!
    Guckys Gehirn nahm die Befehle auf und leitete sie an die mutierte Sektion weiter. Sekunden später entstand die unsichtbare und bewegliche Wand vor den beiden Freunden die Gucky schon so oft das Leben gerettet hatte. Sie war noch verläßlicher als die beiden Energieschirme der Anzüge, die zum Glück noch funktionierten.
    Gucky schaltete das Funkgerät ein. Sengu auch. Nun spielte es keine Rolle mehr, ob man sie noch auf diesem Weg entdeckte oder nicht.
    „Perry, melde dich! Oder irgend jemand..."
    „Gucky!" Es war Tolots Stimme, erleichtert und überrascht zugleich. „Wir haben uns schon Sorgen gemacht... '"
    „Aber doch nicht um mich!" unterbrach Gucky hastig. „Trotzdem, wir stecken in einer eigenartigen Klemme. Ich könnte teleportieren, aber wir wollen doch erst wissen, mit wem wir es zu tun haben und..."
    „Rede nicht soviel! Wo seid ihr?"
    „Unter den Ruinen. Wir werden von Mutationen eingekreist. Leider versagen unsere Deflektoren; wir können uns nicht mehr unsichtbar machen. Ich versuche es mit Telekinese. Vielleicht können wir wenigstens einen Gefangenen mitbringen."
    Im Kopfhörer war Gemurmel, dann sagte Rhodan: „Gucky, ihr kommt sofort zurück, verstanden! Keine Experimente!"
    „Aber ich will doch nur..."
    „Du hast gehört, was ich sagte. Sofort ins Lager zurück. Übrigens - alle Deflektoren versagen!
    Vielleicht begreifst du nun, daß wir es mit Gegnern zu tun haben, die nicht zu unterschätzen sind.
    Vielleicht setzen sie auch die Energieschirme und Flugaggregate außer Betrieb."
    Gucky schnappte erschrocken nach Luft. Aus den Augenwinkeln heraus sah er mehrere Gestalten, die sich aufrecht näherten. Er hörte Sengu aufschreien, dann summte der Impulsstrahler wie eine watende Hornisse

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